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Laufberichte

Hauptsache Trail

15.03.14
Autor: Klaus Duwe

Trailrunner verbindet im Allgemeinen die Freude am Laufen in der Natur. Je extremer das Gelände und die äußeren Bedingungen, umso größer die Herausforderung und das Glücksgefühl.

Da mag es für den einen oder anderen schleierhaft sein, wie ausgerechnet der führende Veranstalter für Events dieser Art, Plan B aus München, einen Trailrun genau dort organisiert, wo ein Trailer zuletzt danach suchen würde – im Ruhrgebiet, dem größten Ballungsraum in Deutschland.

Zwar weiß mittlerweile jeder, dass es im Ruhrgebiet in vielen Regionen grüner ist, als in manchem Urlaubsort (Stichwort: Marathon rund um den Baldeneysee) und es viele Möglichkeiten gibt, auch dort abseits von Straßen und komfortablen Wegen zu laufen. Das Problem, das man mit dem Trailrun, um den es hier geht, haben kann, ist, dass er in der Halle stattfindet.

Die 1925 eröffnete Dortmunder Westfalenhalle war in ihrer langen Geschichte schon alles: Sport- und Eventarena, Ausstellungshalle und Kriegsgefangenenlager. Und jetzt eben Treffpunkt von Trailrunnern und (vor allem) solchen, die es werden wollen.

Das „vor allem“ trifft dann wohl auch den Kern der Absicht, den man mit der Veranstaltung verfolgt: Für den Trendsport Trailrunning Begeisterung wecken und neue Freunde gewinnen. Das macht man am besten dort, wo man sehr viele Menschen anspricht. Und das ist wohl eher im Ruhrgebiet der Fall als irgendwo am Arsch der Welt.

Wie eingangs erwähnt, gibt es für einen echten Trailrunner keine idealen und deshalb auch keine schlechten Bedingungen. Er macht halt sein Ding. Bei Anfängern mag das anders sein. Und weil man Fußball heutzutage auch praktisch in zu Hallen umfunktionierten Stadien genießt und sich Biathlon auf weichen Kissen sitzend im Stadion anschaut, liegt die Idee, Trailrunning in der Halle zu demonstrieren, fast schon auf der Hand.

Dass man mit diesem Event nicht alle Trailrunner anspricht, ist einkalkuliert. Wer es aber mal ausprobieren will, statt auf Asphalt im Sand, Kies oder Dreck zu laufen, über Baumstämme springen oder auf ihnen balancieren, steile Brücken rauf und runter rennen, dazu treppauf, treppab die Messenhallen erkunden will, der sollte sich ruhig eine Startnummer für den Indoor Trail kaufen.

Auch diejenigen, die neugierig allem Neuen aufgeschlossen sind, werden nicht enttäuscht. Denn was man sich so ohne weiteres nicht vorstellen kann: Die Strecke ist eine echte Herausforderung. Was einem auf dem 1,4 km langen Rundkurs erwartet, findet man auf einem „echten“ Trail draußen in der Natur vielleicht auf 10 km. Es sind wahrlich nicht nur die „schlecht trainierten“ Teilnehmer, die nach zwei oder drei Runden einige Passagen nur noch gehend bewältigen.

Die Wettbewerbe sind auf drei Tage verteilt. Es werden 3, 6 und/oder 9 Runden gelaufen, man kann sich aber auch für einzelne Wettbewerbe anmelden. Wer das volle Programm absolviert und dabei die schnellste Gesamtzeit erreicht, ist die „Trail Queen“ und der „Trail King“. Auch das macht den besonderen Reiz des Indoor Trail aus, dass man als Normalo einmal so richtig und aus der Nähe die Asse beobachten kann. Denn in einem abschließenden 9-Runden-Lauf sind nur noch die Top 10 auf der Strecke.

„Jetzt sind die Beine wirklich müde. Aber ich bin einfach nur glücklich über meinen dritten Sieg in Folge in Dortmund“, jubelte der alte und neue „Trail-King“ Florian Reichert im Ziel. Bei den Frauen verteidigte Sonja Vogt ihren Vorjahrestitel als „Trail-Queen“.

Die 3486 Starts während der 3 Tage bedeuten eine Steigerung von 10 % gegenüber dem Vorjahr und sind ein Hinweis darauf, dass Konzept und Organisation stimmen. Zum Schluss noch ein Teilnehmer im Originalton: „Ob drinnen oder draußen ist mir egal, Hauptsache Trail!“

 

Informationen: INDOOR TRAIL
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