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Laufberichte

Klein aber fein

07.06.09
Autor: Olaf Ulmer

Heute berichte ich für Euch vom 19. Iller-Marathon in Immenstadt.

Immenstadt liegt im Landkreis Oberallgäu am kleinen und großen Alpsee unweit der österreichischen Grenze. Verkehrstechnisch ist Immenstadt mit dem Auto über die quer durch die Republik verlaufende A7 und über die immer weiter ausgebaute B19 sehr gut zu erreichen. Auch mit dem Zug ist eine Anreise problemlos möglich.

Immenstadt wird erstmals im dreizehnten Jahrhundert geschichtlich erwähnt. Bereits im vierzehnten Jahrhundert erhielt Immenstadt, das damals noch Ymendorf hieß, die Stadtrechte und somit auch die Marktrechte verliehen. Erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt nahm im sechzehnten Jahrhundert Kaiser Karl V., der Immenstadt das Recht auf den Leinwandhandel verlieh. Ebenso war Immenstadt Zoll-, Handels- und Umschlagplatz für das weiße Gold, das Salz, welches auf der Salzstraße, die von Hall in Tirol über Immenstadt zum Bodensee führte, transportiert wurde.

Anfang des neunzehnten Jahrhunderts gehörte Immenstadt für zwei Jahre zu Österreich, ehe es 1806 bayrisch wurde. Die Umstellung von der Feldwirtschaft mit dem Anbau von Flachs auf Milchwirtschaft und Käseherstellung Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bedeutete einen grundlegenden Strukturwandel in Immenstadt und der Umgebung.

Für Besucher bietet Immenstadt mit diversen Sehenswürdigkeiten, Rodelbahnen, Klettergarten und der berühmten Nagelfluh-Bergkette und vielen weiteren Attraktionen ein breites Spektrum an Sehens- und Erlebenswertes an. Zahlreiche Hotels aller Kategorien und ein Campingplatz direkt am Alpsee gelegen bieten den Gästen zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten.

Obwohl der Immenstädter Iller-Marathon bereits zum 19. Male ausgetragen wird, gehört er mit gerade mal 72 Marathon- und 104 Halbmarathon-Finisher zu den kleineren Marathonläufen.

Organisationsleiter Hans Peter Refle hat mit seinen zahlreichen motivierten und stets freundlichen Helfern wieder mal sein Können unter Beweis gestellt und einen super organisierten Lauf veranstaltet. Dreh- und Angelpunkt war das Auwald-Sportzentrum. In der Eingangshalle der Halle waren die Startnummern-Ausgabe, die samstägliche Nudelparty und die Siegerehrung untergebracht. Schätzungsweise 20 bis 25 Biertisch-Garnituren genügten, um den Läufertross samt Anhang aufzunehmen.

Für gerade einmal ab 20 Euro gab es den langen Kanten. Die halbe Distanz war schon ab 12 Euro zu haben. Dafür erhielt man neben der Startnummer und der hervorragenden Strecken- und Zielverpflegung auch ein Baumwoll-T-Shirt und einen Gutschein für eine Portion Nudeln und ein Getränk. Im Ziel erhielt dann jeder Läufer noch eine Medaille.

Nach der Registrierung sämtlicher Läufer war um kurz nach 8:15 Uhr mit den Worten „3-2-1-Los“ der Start auf der Gegengeraden des Auwald-Stadions. Nach einer dreiviertel Rund verließen wir das Stadion durch den Hinterausgang und kamen direkt auf den Illerdamm. Nach wenigen Metern verließen wir diesen und der Weg führte uns unter dar Bahnlinie hindurch in die Innenstadt von Immenstadt. Über einen Kreisverkehr verließen wir Immenstadt und liefen einen Teil des Bodensee-Königssee-Radweg entlang.

Am Alpsee-Freibad unterquerten wir die Straße und kamen in den Luftkurtort Bühl, einem Ortsteil von Immenstadt. Noch vor Bühl kam ich mit Georg ins Gespräch, der mich auf meine Hüfttasche, in der mein Foto und ein paar Gels waren, ansprach und im Spaß meinte, ob das mein Sprengstoffgürtel wäre. Auf welligem Geläuf passierten wir die Weiler Alpseewies, Trieblings und Ratholz, wo mir schon der Führende im Halbmarathon entgegenkam.

In Ratholz mussten wir über einen schmalen Fußgängersteg, einen Naturpfad und nochmals über eine noch schmalere Fußgängerbrücke, die zudem noch einen 90 Grad-Knick hatte. Hier war Hintereinanderlaufen angesagt, da nur zwei Läufer nebeneinander passten und die Schnellsten uns bereits vom Wendepunkt entgegenkamen.

Hinter dem Weiler Bleichgut war an einem Hof der erste Wendpunkt. Ich kam mir kurz vor wie in Hawaii, da ich ein farbiges Bändchen als Beweis für die korrekte und vollständige Absolvierung der Strecke bekam, welches ich mir um den Hals hängte. Zurück ging es auf nahezu identischer Strecke wieder zum Auwald-Stadion, wo zwei Kanäle die Läufer schleusten. Die Halbmarathonis, die im Stadion bereits ihren Zieleinlauf hatten, nahmen den rechten Korridor. Wir Marathonis hingegen liefen über den linken Kanal am Ziel vorbei und begaben uns auf unsere zweite Hälfte.

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Informationen: Iller Marathon
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