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Laufberichte

Schnell laufen? Muskelkater garantiert!

06.07.09

Eine komische Überschrift hat da die laufende Rennsau wieder ausgesucht. Es geht zwar meist bergab, das Pitztal talauswärts - doch halt, am Anfang und am Schluss und manchmal auch dazwischen nicht. Was da alles zu erzählen und zu erleben gibt, erfahrt ihr in meinem Bericht. Plus eine kleine Einlage in das ewige Eis.

Imst ist der Stützpunkt des Gletschermarathons. Hier gibt es im Sportzentrum die Startnummern, hier ist das Ziel mit der Siegerehrung und morgen werden hier die Busse zum Start abfahren. Zwar ist auf der Umgehungsstraße der Marathon nicht ausgeschildert, aber Hinweisschilder zeigen zum Sportzentrum, das innerhalb weniger Minuten erreicht wird.

Die Bezirkshauptstadt Imst hat knapp 10000 Einwohner. Erste Besiedlungsspuren gehen in die Bronzezeit zurück. Als „opido humiste“ wurde Imst erstmals im Jahr 763 urkundlich erwähnt. Das Marktrecht verlieh Meinhard II im Jahr 1266 und seit 1898 hat Imst Stadtrecht.

Bekannt ist der Ort für das erste SOS-Kinderdorf, das Hermann Gmeiner 1951 hier eröffnete. Sehenswert sind die zahlreichen Bürgerhäuser im gotischen bis barocken Baustil. In der Römerzeit war Imst ein Knotenpunkt der Via Claudia Augusta, die von Augusta Vindelicorum (Augsburg) bis nach Tridentum (Trient) führte. Beliebt ist Imst bei den Motorradfahrern mit ihren Touren übers Hahntennjoch oder Richtung Arlberg/Paznaun sowie bei den Outdoorfreaks mit deren Vorlieben für Klettern und Rafting.

Ja, und diesen Sonntag gehört der Sonntag den Läufern, die das Pitztal talauswärts belaufen dürfen. Wer jetzt glaubt, bergabwärts mir nichts dir nichts eine Bestzeit laufen zu können, den lade ich gerne mal ein. Zu schnell angegangen oder auf den Gefällestücken mit Vollgas zu brettern, der wird dann spätestens bei den ersten leichten Gegenanstiegen aus dem letzten Loch pfeifen. Ich habe ja das schon vor zwei Jahren beim Tirol Speed Marathon beobachten dürfen.

Am Samstagnachmittag können schon am Sportzentrum (genügend Parkplätze vorhanden) die Startnummern und das Startgeschenk (heuer eine Umhängetasche) abgeholt werden. Eine Nudelparty ist nicht vorgesehen. Dafür ist das Startgeld günstig. 25 bis 30 EUR bei Voranmeldung, für Kurzentschlossene ein Schein mehr. Halbmarathon, Fun Run, Jugendlauf und Kinderlauf wird auch organisiert. Und wer mal in der Vierer-Staffel einen Marathon probieren möchte, auch dies ist möglich.

Das Wetter zeigt heute Mittelmaß. Es ist warm, aber immer wieder tröpfelt es mehr oder weniger, manchmal auch aus Kübeln. „Morgen wird die Wetterlage etwas stabiler,“ verspricht mir Veranstalter Thomas Neuner.

Ansichten aus Wenns

Ich verziehe mich nach Wenns, wo ich im Pitztaler Hof eine Unterkunft gefunden habe. Dort bekommt einer lebenslänglich. Und damit keiner der Ortsansässigen die Hochzeit von Christine und Andreas verpassen, hängen an jeder Ecke im Ort Bilder der beiden. Nach dem Abendessen verziehe ich mich in die Koje, wo ich gegen 02.30 Uhr jäh aus dem Schlaf gerissen werde. Die Sirene geht mehrmals in Wenns und in den umgebenden Ortschaften. Beim Frühstück zeigt man mir die Brandstelle, ein älteres Haus, gerade mal 500 Meter entfernt.

Gegen 07.15 Uhr fahren die ersten Busse vom Schwimmbad in Imst Richtung Start ab. Und wer im Pitztal unterwegs zusteigen möchte, der braucht nur dem Busfahrer winken und kann dann einsteigen.

Die Busfahrt ist ganz praktisch, so können wir gleich die Strecke besichtigen, denn die läuft fast ausschließlich auf der Pitztal Landesstraße L 16. Die Fahrt ist fast wie ein Busausflug in die Berge mit schönen Aussichten, aber es warten doch Überraschungen für uns. So sind doch einige Steigungen vorhanden.

Mandarfen, vor dem Start

Kurz nach 08.00 Uhr sind wir in Mandarfen (1682 Meter), einer kleinen Siedlung mit mehreren Hotelanlagen. Hier wird dann in einer knappen Stunde der Start stattfinden. Bis dahin erhalten wir noch einige Informationen, die Klamotten können in einen Bus verladen werden oder es wird nachgemeldet. Es ist nicht übermäßig kalt, vielleicht 12, 13 Grad und die Wolkendecke zeigt bereits erste blaue Lücken. So wird dann bei den Läufern bereits eifrig Sonnenschutz auf Arm, Schulter und Kopf geschmiert.

Wer jetzt noch einen Kaffee möchte, der braucht bloß in eines der umliegenden Hotels zu gehen. Da wird dann geholfen. Oder man nuckelt aus der selbst mitgebrachten Wasserflasche. Durch den Bau der Rifflsee-Bahnen und der Pitztaler Gletscherbahn wurde Mandarfen zu einem Bergsport- und Wintersportzentrum. Nebenan steht der mit 34 Meter höchste Eiskletterturm der Welt.

 
 

Informationen: Gletschermarathon Pitztal
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