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Laufberichte

Klein, fein, mein

10.09.06

Marathon in Niederbayern

 

Zum dritten Mal fand am 10.09.2006 der „Elypso-Marathon“ in Deggendorf statt. Das „Ganzjahresbad Elypso“ ist nicht nur Namesgeber und Sponsor der Veranstaltung, sondern stellt auch die Infastruktur (Parkplätze, Start und Zielbereich, Duschen, Umkleiden, WCs etc.) zur Verfügung.

 

Der „Elypso-Marathon“ ist eine kleine, feine, professionell organisierte Veranstaltung. Das wird sofort nach Eintreffen klar, denn von der Startnummernausgabe bis zur Zeitnahme ist alles sehr durchdacht geplant. Auch Pasta Party und ein Läufer Symposium im Vorfeld der Veranstaltung sind im recht günstigen Organisationsbeitrag enthalten.

 

Im Läuferfeld überwiegen klar die Halbmarathonläufer, die Halbmarathonstaffel wird jedoch nicht besonders gut angenommen. Die meisten der Starter kommen aus der Region.


Trotz der überschaubaren Teilnehmerzahl hat sich der Veranstalter dazu entschieden, das Champion-Chip-System einzusetzen und so werden Brutto- und Nettozeit genommen, auch wenn diese bei allen Startern nur um wenige Sekunden differiert.

 

Das Wetter ist herrlich, aber schon am Start ist klar, dass es für die Marathonläufer zu warm ist. Der Himmel ist wolkenlos und da es auf der Strecke kaum Schatten gibt, machen die Temperaturen und die Windstille zumindest mir auf der zweiten Runde sehr zu schaffen.

 

Die Strecke verläuft auf zwei nicht ganz identischen Runden zwischen den Deggendorfer Vororten Fischerdorf und Steinkirchen. Die Stadt selbst wird nicht durchlaufen. Zu Beginn geht es durch das Dorf Natternberg, wo gleich die Blaskapelle einen Marsch zum Besten gibt. Das Feld zieht sich schnell auseinander. Die erste kleine Steigung wartet bei der Überquerung der A3.

 

Nach circa 5 km erreicht die Strecke ihren meiner Meinung nach schönsten Teil. In einem Bogen verläuft sie entlang der Donau. Zur Linken Felder und zur Rechten der Fluss. Gesäumt wird der Radweg von einer Alleereihe. Leider verdeckt der Damm meistens die Sicht auf den Fluss. Damit die exakte Distanz erreicht wird, ist pro Runde eine Pendelstrecke mit enger Wende zu durchlaufen.

 

Im Dörfchen Steinkirchen verlässt man die Donau. Nachdem die Läufer der Versuchung widerstehen, in die Dorfwirtschaft einzukehren und die Anfeuerung der Anwohner genießen, folgt der schwierigste Teil der Strecke. Auf einer Landstraße folgen mehrere (kleine) Anstiege und für ca. 2  km muss auf einen Radweg neben einer befahrenen Straße ausgewichen werden. Da sich die Läufer jedoch schon gut verteilt haben, gibt es an keiner Stelle, auch nicht an den vielen Verpflegungsständen, Engpässe.

 

Was den Elypso-Marathon landschaftlich besonders reizvoll macht, ist, dass man stets die Ausläufer des Bayerischen Waldes im Blick hat, ohne jedoch selbst größere Höhenunterschiede bewältigen zu müssen.

 

Die zweite Runde verläuft ähnlich wie die erste, jedoch geht es nicht mehr durch Natternberg, sondern, nachdem die Halbmarathonläufer in die Zielgerade eingebogen sind, geradeaus weiter und nach einem kurzen Schlenker zurück auf die alte Strecke.

 

Dass sich der Veranstalter große Mühe bei der Organisation gegeben hat, wird an vielen kleinen Details sichtbar. So sind an der Strecke viele Schilder mit aufmunternden und aufheiternden Sprüchen aufgestellt. Zudem gibt es neben der bereits erwähnten Blasmusik noch Trommler und eine Sambagruppe. Auffallend ist die große Anzahl an Helfern, die es unmöglich machen, sich zu verlaufen und die Läufer (an 7 Verpflegungsständen pro Runde!) mit Getränken und Essen versorgen. An nahezu allen Abzweigungen warten Freiwillige Feuerwehrmänner die, offenbar im Gegensatz zu vielen Läufern, den Sonnenschein genießen.

 

Auf der zweiten Runde wird der Elypso-Marathon ein recht einsamer Lauf. Als durchschnittlicher Läufer (3:34) hatte ich zwar immer Mitläufer im Blick, aber insgesamt bot sich doch recht wenig Ablenkung. Manche Läufer sind der „Krawall-Marathons“ allerdings mittlerweile überdrüssig und sehen darin eher Vorteile. Einige lassen sich auch von Radfahrern begleiten, was auch ohne zu stören durchaus möglich ist.

 

Die meisten Marathonis dürften trotzdem nicht traurig gewesen sein, als am Ende der zweiten Runde keine dritte mehr drangehängt wird, sondern die Abzweigung zum Ziel genommen werden darf. Neben dem Applaus der Zuschauer warten Kuchen, Obst, Getränke und die Schwimmbecken des Hallenbades.

 

Die Siegerehrung findet, wir sind ja schließlich in Bayern, im Bierzelt statt. Beim Marathon wird ein Großteil der Starter geehrt, denn eine Platzierung in der Altersklasse ist bei einem kleinen Starterfeld leichter möglich.

 

Bei den Männern siegte Christian Wolfarth (TS 1861 Herzogenaurach) in 2:59:29 und bei den Frauen die ehemalige Siegerin der 100km von Biel Elke Hiebl (WSV Skadi Bodenmais) mit nur knapp 2 Minuten Rückstand in 3:01:27.

 

Insgesamt ist der Elypso-Marathon auf Grund seiner schönen Streckenführung und perfekten Organisation ein wirklicher Geheimtipp für all diejenigen, die einen ruhigeren Lauf und familiäre Atmosphäre schätzen.

 

Teilnehmer (Finisher):

Marathon 40 (5 Frauen), Halbmarathon 183 (41 Frauen) Speedskating Halbmarathon 45 (7 Frauen), Handbiking 10

 

Sieger:

Christian Wolfarth (TS 1861 Herzogenaurach) in 2:59:29
Elke Hiebl (WSV Skadi Bodenmais) in 3:01:27

 

Organisationbeitrag:

Marathon ab 28€


Streckenbeschreibung:

Überwiegend flache, asphaltierte Strecke auf Radwegen, Landstraßen und Gehwegen. Zwei Runden Kurs mit kurzer Pendelstrcke durch ländliche Gegend. 

 

Wettbewerbe:

Marathon, Halbmarathon, Halbmarathon Staffel, Handbiking Halbmarathon, Speedskating Halbmarathon Nording Walking,  (ca. 8 Kilometer) 

 

Zeitnahme:

Champion Chip

 

Auszeichnung:

Urkunde und Medaille für die ersten 3 der Alterklassen. Sachpreise für die schnellsten 3 Läufer und Läuferinnen. Finisher T-Shirts (Baumwolle)

 
Drumherum:

WCs, Umkleiden und Duschen im Hallenbad. Ausreichend Parkmöglichkeiten im Start- und Zielbereich.

 
Verpflegung:

7 Verpflegungsstellen pro Runde mit Wasser & Iso. Teilweise auch mit Cola, Riegeln (Power Bar) und Obst. Im Ziel: Sehr reichhaltiges Angebot an Obst, Kuchen, Riegeln, Bier etc. Nudelparty am Vortag.

 
Zuschauer:

Zuschauen im Start- und Zielbereich. Unterwegs und in den durchlaufenen Dörfern ebenfalls vereinzelt Grüppchen.

 

Fazit:

Ein sehr kleiner, aber schöner und perfekt organisierter Landschaftsmarathon.

 

Informationen: Elypso Marathon
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