Ich laufe gerne in Sachsen, deshalb war ich in diesem Jahr auch schon in Leipzig, Chemnitz und Görlitz. Jetzt steht Dresden auf der Agenda, die Landeshauptstadt des Freistaates. „Da warst du doch noch nicht, willst Du hin?“ Klaus weiß, wie man mein Interesse weckt. Vor rund 16, 17 Jahren war ich touristisch dort unterwegs, nur nicht zum Laufen. Es ist somit höchste Eisenbahn, dass dieser weiße Fleck von meiner Marathonlaufkarte verschwindet.
Die Uschi, eine Vereinskollegin, schließt sich zwecks eines Verwandtenbesuchs an, und so habe ich dann aufgrund der Freitagsanreise noch ein paar Stunden Zeit, die Stadt am Samstag zu Fuß zu besichtigen.
Erste Siedlungsspuren bestanden in dieser Region bereits aus dem 5. Jahrtausend vor Christus. 1206 wurde der Ort als „Dresdene“ bereits erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadtentwicklung zwar durch Hunger und Pest gestört, es kam jedoch zu keinen Kriegseinwirkungen. Unter Friedrich August I, genannt „August der Starke“ gewann Dresden kulturelle Bedeutung, denn der Sachsenkönig baute seine Residenzen aus. Zwinger, Frauenkirche, Kath. Hofkirche sind nur einige Denkmäler, die unter ihm und seinen Sohn Friedrich August II erbaut wurden.
Sicher wissen die meisten Leser von der Bombennacht im Februar 1945, wo große Teile der Stadt zerstört wurden, doch die meisten zerstörten Denkmäler wie Augustusbrücke, Semperoper oder Japanisches Palais wurden wieder erbaut. 2005 wurde dann die „letzte große Baustelle“, die Frauenkirche, fertiggestellt und eingeweiht. Finanziert wurde dieses weitgehend durch Spendengelder. Bei meinem letzten Besuch in Dresden hatte man noch die Trümmer geräumt und sortiert. Durch umfangreiche Vermessungen und Untersuchungen konnten daher ein Großteil der Bruchstücke wieder am richtigen Platz verbaut werden.
Die Besichtigung der Kirche ist jederzeit möglich, man sollte jedoch die Informationen hierzu beachten. Auch eine rund 200 Meter lange Schlange hindert mich nicht, das Gotteshaus und die Unterkirche zu besichtigen. Ich könnte jetzt noch viel mehr beschreiben, aber das lasse ich bleiben, denn so kann ich vielleicht Eure Neugier auf einen Besuch der Elbmetropole wecken. Schaut Euch einfach die Bilder meiner kleinen Stadtbesichtigung an.
Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung ist das Congress Center Dresden am Ostraufer. Und das ist nicht mal zehn Minuten per Pedes vom Stadtzentrum entfernt. Parkplätze gibt es in der Umgebung genug, auch wenn gleich daneben jetzt das Dresdner Herbstfest stattfindet.
Im Congress Zentrum findet sich neben der Anmeldung auch noch eine Läufermessestatt, die so klein gar nicht ist. Wer ein Schnäppchen machen will, der wird garantiert fündig. Gleich daneben kann sich der Hungrige stärken und seinen Pasta-Bon einlösen. Auch andere Gaumenfreuden werden angeboten. Dass dazu noch gute Livemusik angeboten wird, erlebt man woanders eher selten.
Klar, dass auf die Abgabe der Startunterlagen nicht lange gewartet werden muss. Viele engagierte Helfer stehen hinter der Theke. Die Abgabe ist getrennt nach den Streckenlängen (Marathon, Halbmarathon, 10 Kilometer) und dort noch nach Voranmeldern und Nachmeldern. Wer sich noch weiterbilden möchte, der kann das beim 2. Laufmedizinischen Symposium tun.
Vor dem ICC unterhalten mittlerweile zwei Sambagruppen die zahlreichen Zuschauer. Abwechselnd trommeln beide Bands. Ich weiß nicht, ob es geplant ist, denn nach kurzer Zeit sind fünf Gruppen versammelt. Und die spielen später in einer richtigen Session miteinander. Das macht Vorfreude auf den Lauftag.