Mit dem Startschuss setzt sich ein großes Läuferfeld auf dem Neumarkt in Bewegung. Nach wenigen Kurven geht es auf die Annaberger Straße, das einzige längere Stück, wo wir der Sonne ausgesetzt sind. Nur einmal geht es über eine abgesperrte Hauptstraße. Die Reichsstraße überqueren wir auf einer Überführung, wo sich uns etwa zehn Höhenmeter entgegenstellen. Aber dann nach dem Durchlaufen unter einer Eisenbahnlinie sind wir schon im Stadtpark angekommen. Kilometerschild zwei folgt sofort.
Der Kurs durch die grüne Lunge von Chemnitz ist sehr abwechslungsreich. Zu Beginn steht eine Trommlergruppe mit gelb-grünen Blechfässern parat. Die bearbeiten gerade ihre Instrumente mit Inbrunst. Ein bunter Hund, passend mit neonfarbener Perücke (oder hat der seine Haare gefärbt), ist auch darunter. Oder ist es der Chef des Trommel-Projektes Querschlag? Ein paar Meter weiter singen Kinder aus dem Kindergarten Frühlingslieder. Damit nicht genug. Es warten weitere musikalische Gruppen. Auch klassische Musik ist darunter.
Verpflegungstechnisch ist alles im grünen Bereich. Wasser, Cola, Bananen und Iso wird angeboten. Habe ich was vergessen? Verdursten braucht da keiner und Wasser für die Birne gibt es auch genug. Zur Not kann man auch in die Chemnitz oder in den Stadtparkteich springen. Am Teich, den wir umrunden, ist die Wende. Zurück geht es auf teils gemeinsamen, teils auch getrennten Wegen im Park.
In der Innenstadt belaufen wir einen kleinen Rundkurs, der von den Helfern gut abgesichert ist. Es gibt sogar eigene Durchlässe für die Zuschauer und Passanten. Am Neumarkt, kurz nach dem Durchlaufen des Zielbogens findet man eine weitere Verpflegungsstelle mit erweitertem Angebot.
Die erste Runde endet für mich nach gut 55 Minuten. Anhand der mitlaufenden Stoppuhr im Zielbereich kann man seine Kraft für die vier Runden gut einteilen. Mit meinen sonst üblichen 3,5 Stunden wird es heute nichts werden, das habe ich mir schon am Morgen ausgerechnet. Lieber brauche ich heute ein wenig länger, damit die Regeneration nicht so lange dauert, denn binnen Wochenfrist wartet der Bieler Hunderter.
Die zweite Runde wird es ruhiger auf dem Kurs, den die Viertelmarathonläufer sind fertig mit ihrem Rennen. Teilweise war es auf der ersten Runde anfangs im Stadtpark ein wenig eng. Viel Zuspruch finden wir auf der Altstadtrunde ums Rathaus. Auf der Annaberger Straße und im Stadtpark ist es halt weniger. An den Wechselpunkten oder bei den Musikdarbietungen finden sich Zuschauer, Neugierige, Spaziergänger und Betreuer.
Ich spule meine restlichen Runden nun gleichmäßig herunter, auch wenn es in der letzten aufgrund der Wärme hart wird. Lieber hätte ich mich da zu den zwei Bikinischönheiten im Park hingelegt und denen Gesellschaft geleistet.
Im Ziel sehe ich dann auf der großen Uhr eine 3.44er Zeit, das passt dann schon. Wenige Minuten nach mir läuft dann mein Namenskollege Anton Luber in Begleitung von Guide Wolfgang Böss aus Creussen ins Ziel.
Im Ziel spricht mich dann Heike Bergmann aus Zeulenroda und Jens Fräsdorf an. Beide berichten, dass 2010 der in ihrer Heimat stattfindende Weidatalmarathon in diesem Jahr ausfällt. Schade. Als ich meine Urkunde am Infostand abhole, hat mich mein Tempogefühl nicht im Stich gelassen. Alle vier Runden weichen lediglich rund eine Minute voneinander ab. Platz fünf der Klasse M50. Und wer noch das Marathonabzeichen des DLV mitnehmen will, der kann es einpacken. Und braucht nichts dafür zu entrichten. Gut, nicht?
“Es ist wunderbar zu sehen wie viele Menschen sich mit Hilfe des Sports für andere engagieren” meint Dirk Lange als Organisator. Da will ich nichts hinzufügen. Der Dirk lädt schon für 2011 ein.
Nach der Siegerehrung mache ich mich auf zum zweiten Teil der Sachsentour. Nach Görlitz zum Europamarathon, dort war noch keiner vom m4y, wird also Zeit.
Sieger Männer:
1. Thomas König, LC Oelsnitz-Erzgebirge, 2.50.34
2. Andre Philipp, TSV Burghardtsdorf, 3.00.37
3. Armin Storz, TSV Lichtenwald, 3.08.39.
Sieger Frauen:
1. Antje Ratzmer, SV Grünbach, 3.24.37
2. Kathleen Gerike, Landesbereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt, 3.32.03
3. Heike Bergmann, TSV Zeulenroda, 3.43.08.
Teilnehmer:
Über alle Bewerbe rund 1450 Sportler, Rekord. 85 Marathonis im Ziel.
Streckenbeschreibung:
Vier Runden, wenige Höhenmeter. Strecke asphaltiert, im Stadtpark auch befestigte Wege.
Zeitnahme:
Chip.
Auszeichnung:
Urkunde aus dem Internet oder noch am Veranstaltungstag per Sofortausdruck. Medaillen für alle. Marathonlaufabzeichen des DLV für Marathonfinisher.
Drumherum:
Kleine Laufmesse. Duschen in einem Fitnesszentrum um die Ecke.
Verpflegung:
Wasser, Iso, Cola, Obst.
Zuschauer:
Im Start- und Zielbereich gute Stimmung. Sehr viele Musikdarbietungen im Park.
Fazit:
Familiär organisierte Veranstaltung mit einem guten Zweck. Pro gelaufener Kilometer wird ein EUR gespendet. Wer einmal mit den Lionsclubs laufen und helfen will, der braucht einfach nur mit einer Suchmaschine und dem Wort „Lionslauf“ im www suchen.