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Laufberichte

Wieder ein Hit - Hitdorfer 50er

13.09.09

Das Rennen für Jedermann rund um die Hitdorfer Seen in Leverkusen
Zum zweiten Mal fand am 13. September 2009 der Hitdorfer 50er statt. Noch einmal und es ist nach rheinischem Brauchtum bereits eine feststehende Tradition. Hitdorf liegt im Herzen des Rheinlandes und gehört seit der Gebietsreform 1975 zur Stadt Leverkusen. Wir sind in einer echten Sportstadt, bekannt vor allem durch die vielen Vereine mit dem Bayer-Kreuz auf dem Trikot.

Grüner Fächer und feste Laufstrecke

Im Rahmen des Konzepts Grüner Fächer hat man im Leverkusener Norden, hart an der Kölsch-Altbiergrenze (verläuft genau zwischen dem Nachbarort Monheim und Hitdorf), rund um verschiedene ehemalige Baggerseen 2007 eine feste 5-Km-Laufstrecke eingerichtet.

Die Idee des Laufes für Jedermann mit variabler Streckenlänge stammt vom bekannten Kölner Ultraläufer Detlef Ackermann und findet guten Zuspruch. War bei der Premiere 2008 die Zahl der Teilnehmer noch überschaubar, so waren dieses Jahr bereits über 300 Einzelstarter dabei. Die Organisatoren hatten alle Hände voll zu tun, um den Ansturm der Nachmelder zu bewältigen. Sie meisterten den Run mit Bravour, schickten jedoch vorsichtshalber erst mal den Nachwuchs auf die Strecke, um mehr Zeit für die Nachmelder zu haben.

Da waren es nur noch zwei

Eine Runde ist genau 5 Kilometer lang und jeder Läufer kann für sich entscheiden, wie lange er läuft. Staffeln sind auch zugelassen.
Da mein Elternhaus in Hitdorf liegt, ist der Termin schon lange im Kalender fest eingetragen. Nachdem ich 2008 nur als Zuschauer dabei war, wollte ich in diesem Jahr doch selber teilnehmen. Eine Woche nach Pfronten und eine Woche vor Berlin möchte ich jedoch keinen 50er laufen und frage meine Lauffreunde wegen einer Staffel. Alle wollen dabei sein. Wir wären genau Fünf, da verletzt sich Peter, Frank bekommt einen Infekt und Jens flieht nach Paris. Mir ist völlig schleierhaft, wie ein Läufer ein Wochenende in Paris dem Hitdorfer 50er vorziehen kann, aber egal. Dieter und ich bilden das Team marathon4you.de und gehen als Zweierstaffel ins Rennen.

Alles dreht sich um den Hitdorfer See

Schon am Parkplatz am Hitdorfer See fallen uns bei der Ankunft viele Taucher auf. Der Hitdorfer See ist auch ein beliebtes Tauchrevier. Aber Taucher und Läufer tummeln sich ja in unterschiedlichen Revieren und kommen sich nicht in die Quere.

Am Hitdorfer See ist auch der Start- und Zielbereich. Hier wechseln die Staffeln und auch eine der beiden Verpflegungsstellen ist hier eingerichtet.
Die Laufstrecke um den Hitdorfer-, Stöckenberg- und Waldsee führt auch ein kurzes Stück an der A 59 vorbei und ist recht abwechslungsreich. Sie führt über Feld- und Waldwege und asphaltierte Wirtschaftswege. Die Höhenunterschiede sind minimal und Autos fahren auf der Strecke auch nicht, nur nebenan auf der A 59.

Der Hitdorfer 50er ist ein guter Übergang zwischen dem tollen Landschaftslauf in Pfronten/Tannheimr Tal des vergangenen Wochenendes und dem bevorstehenden Stadtmarathon in Berlin.

Dieter muss zuerst ran

Mit einer kleinen Verspätung werden die Läufer auf die Runde geschickt. Mit dabei ist auch Vorjahressieger Thomas Dogen. Er möchte seine 3.42 Std. aus 2008 unterbieten. Im Feld entdecke ich auch Klaus Noffzt, er schreibt für ein Marathonprintmagazin regelmäßig Laufberichte und war schon im Vorjahr unter den Top Ten dabei.

Die Staffeln haben unterschiedliche Taktiken. Einige wechseln jede Runde, andere laufen zwei Runden hintereinander. Team marathon4you.de hat sich für ein 2-2-3-3-System ähnlich den modernen Fußballsystemen entschieden. Jeder macht erst mal zwei Runden, dann drei hintereinander. Während Dieter läuft, kann ich rasch zu meiner Mutter nach Hitdorf ins Elternhaus und mal nach dem Rechten schauen.

Versuchs mal mit Gemütlichkeit

Das Feld setzt sich bis auf die Spitze recht gemütlich in Bewegung. Ein 50er ist halt doch etwas mehr als ein Marathon und man lässt es daher nicht am Anfang krachen.

Während Dieter auf der ersten Runde ist, gehe ich quer zu Km 4 und sehe das Feld kommen. Vorweg läuft eine Dreiergruppe mit dem späteren Sieger Christian Thiel und Vorjahressieger Thomas Dogen. Das Feld ist nach 4 Km schon weit auseinander gezogen. Dieter ist an der Spitze der zweiten Hälfte und sieht gut aus. Locker läuft er nach rechts durch einen Hof und hat den letzten Kilometer der Runde zwischen Kühen auf den Wiesen vor sich.

Ich laufe rasch zurück zum Ziel und sehe das Hauptfeld mit Dieter die erste Runde beenden. Nur einzelne steigen aus. Es ist schon eine gute Idee, nach jeder Runde das Rennen beenden zu können, das bringt den Nachwuchs an die Strecke und wird den Hitdorfer, Hetdörper im örtlichen Sprachgebrauch, in den nächsten Jahren sicherlich weitere Zuwachsraten für den Lauf bringen.

Wetter hält

Zum Baden wäre es mir zu kalt. Aber die Temperaturen unter 20 Grad sind durchaus läuferfreundlich. Es ist recht windig, bleibt aber, abgesehen vom leichten Nieselregen während der Startnummernausgabe, trocken. Manchmal kommt sogar die Sonne raus.

Die Stimmung an der Strecke ist nicht mit einem Stadtmarathon zu vergleichen. Im Startbereich werden die Läufer angefeuert, hier macht ein Sprecher auf lockere und kompetente Art und Weise Stimmung und verbreitet Informationen zum Geschehen des Tages. Auf der Strecke ist kaum Zuschauerresonanz. Es ist halt ein Landschaftslauf. Dafür sieht man viel Wasser, einige Rehe, Pferde und Kühe eingezäunt auf der Weide.

An der zweiten Verpflegungsstelle bei km 2,5 spielt eine Musikgruppe und heizt den Läufern ein. Mehr davon, die Musik kommt gut an bei den Läufern.
Für Stimmung sorgt ein kurzfristiges Zusammenbrechen des Zielbogens. Jemand hat den Stecker gezogen und der Bogen fällt in sich zusammen. Sofort bin ich natürlich erst mit der Kamera zur Stelle und dann helfend als Stütze. Nach einigen Sekunden ist der Spuk jedoch schon vorbei, der Stecker kommt wieder rein und der Bogen spannt sich erneut.

Jetzt aber selbst ran

Meine ruhige Zeit im Zielbereich ist vorbei als Dieter aus der zweiten Runde kommt. Rasch hinein in die Wechselzone kurz hinter dem Zielbogen und Jacke ausziehen, Startnummernband wechseln und Chip in den Schnürsenkel einbinden. Aber nun erst mal gaaanz langsam. Ich laufe die erste Runde mit Kamera und habe das Gefühl, von allen hinter Dieter befindlichen Läufern überholt zu werden. Ich lasse mir Zeit zum Fotografieren.

Jeder Kilometer der Runde ist markiert, ebenso das Durchlaufen des Halbmarathons und Marathons. Es gibt viele zusätzliche Hinweisschilder mit flotten Sprüchen. Die Streckenführung und die vielen freundlichen Helfer an der Strecke lassen ein Verlaufen nicht zu.

Eine schnelle Runde geht doch

Als ich aus meiner ersten Runde komme werde ich vom Sprecher als Teammitglied von m4y begrüßt. Ich bleibe direkt stehen und fotografiere ihn erst mal. Dann gebe ich Dieter die Kamera und laufe eine schnelle Runde. Es geht noch und ich beschließe, nach dem Besuch im Elternhaus auf meinen drei Schlussrunden auch Gas zu geben.

Gesagt getan. Wir haben beide ein kurzweiliges Tempotraining über je 25 Km in knapp über 4,23 Std. hinter uns gebracht und bedanken uns bei allen Helfern für die perfekte und ausgezeichnete Vorbereitung und Organisation des Laufes.
Vielleicht kommen wir ja 2010 mit einer Fünfer-Staffel, sofern Jens nicht wieder nach Paris fährt.

Fazit:

Der Hetdörper 50er ist ein ansprechender Landschaftslauf. Insbesondere für Einsteiger in die Langlauf- und Ultraszene ist er empfehlenswert. Die Ultradistanz ist überschaubar und man kann nach jeder Runde aussteigen. Gute Organisation.

Sieger:
Frauen

1. Renate Nikelowski 4.26,21 Std.
2. Antje Wietscher 4.48,18 Std.
3. Elke Dörnfeld 4.54,29 Std.

Männer

1. Christian Thiel 3.19,06 Std.
2. Thomas Dogen  3.32,03 Std.
3. Jürgen Hermann 3.47,55 Std.

Insgesamt beendeten 46 Läufer den Lauf über die komplette Distanz von 50 Kilometern.

 

Informationen: 50 km von Hitdorf
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