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Laufberichte

Big Sur Marathon: Big Sur – Hills– Highway 1

01.05.11

Nachdem es letztes Jahr wegen einer Verletzung nicht klappte, sollte dieses Jahr der Traumstart zur 26. Auflage des Big Sur International Marathon folgen. Wie kam ich überhaupt auf die Idee dahin zufliegen?  Ich wußte von dem Marathon bis vor 3 Jahren noch gar nichts.

Im Jahr 2009 nahm ich am Regensburg Marathon teil und traf im Ziel ein amerikanisches Ehepaar (Bob und Linda) auf Europabesuch, das mir von diesem Lauf erzählte und es mir als ihr Heimatrennen schmackhaft machte. Sie erzählten mir, dass dieser Marathon in den USA zu den drei schönsten Marathons zählt und  ich könnte sogar bei Ihnen übernachten. Daraus entwickelte sich eine Lauffreundschaft. Was folgt? Richtig, Internetrecherche und dann war klar, da muss ich hin. Es wird eine atemberaubende Strecke mit perfekter Organisation und den landschaftlich geilsten Ausblicken geboten, die ich jemals gelaufen bin. Eine Genusstrecke somit und die Zeit ist zweitrangig.

Erster Schreck schon mitten in den Startvorbereitungen – was war passiert?
Am 16. März gab es einen Erdrutsch und ein Teil der Strasse landete im Ozean. Die Folge war, dass der Marathon als Punkt zu Punkt-Strecke nicht mehr durchführbar war. Ich bekam einen Schock als ich die E-Mail las, aber es war klar, dass der Marathon stattfinden würde. Eine Alternativroute musste wie schon 1998 herhalten, als aufgrund von extremer Wetterlage durch starke Winde geändert wurde. Ich war trotzdem tief enttäuscht, denn der Erdrutsch war vor der bekannten Bixby Creek Bridge, dem Wahrzeichen des Marathons und auch der berühmte Hurricane Point mit seinem langen und harten Anstieg (vor allem bei Wind). Laufend wurde die Website aktualisiert und während des Aprils wurde deutlich, dass nur ein „out and back course“ von Carmel aus möglich war. Bob schrieb mir per E-Mail, dass ich mich auf ein phantastisches Rennen freuen sollte, auch wenn die Hälfte der Original-Strecke wegfiel, denn es würde an den Sightseeings nichts wirklich fehlen.

Der Aufbruch nach Kalifornien erfolgte mit meiner Lebensgefährtin Beate am 28. April über den Zwischenstopp New York. Nach fast 24 Stunden auf den Beinen erreichten wir mitten in der Nacht San Francisco und nahmen ein Motelzimmer. Am Morgen des 29. April fuhren wir nach Monterey (1½ Stunden Fahrt bzw. 185 km südlich San Francisco) zu  Bob und Linda. Das Erste was wir vorfanden, war ein super amerikanisches Holzhaus mit riesiger Terrasse und Willkommensschild mitten in den Hügeln. That´s the american dream.

Gleich am Freitagnachmittag ging es zur Messe in das Monterey Conference Center, Bob kennt fast jeden des Orgateams und so wurde ich dem Chairman des Marathon Boards, dem Race Director und noch einigen mehr als sein deutscher Lauffreund vorgestellt. Die Messe selbst war unspektakulär, die Startunterlagen incl. eines langen Funktionshirts, des Bustickets und ein paar übliche goodies gab es ohne Anstehen, desweiteren fand ich die weiteren notwendigen Dinge für Läufer. Echte Schnäppchen gibt es aber eher bei den großen US Stadtmarathons. Ich kaufte mir ein separates Finishershirt sowie ein paar Gels und Nipguards, das sollte reichen. Der große Andrang zur Messe war am Samstag, dem konnte ich somit entgehen.

Infos zum Rennen und der Historie

Big Sur – zusammengesetzt aus englisch big (groß) und dem spanischen Wort sur (Süden), also zusammengesetzt „großer Süden“ – stammt aus der Zeit, als die Region noch spanische Kolonie Alta California war. Heute ist Big Sur keine offizielle Gebietsbezeichnung, sondern man nennt den Küstenabschnitt so und der ursprünglich vorgesehene Startplatz in Big Sur besteht nur aus einem State Park mit Infocenter. Das Ziel, dieses Jahr auch der Start, ist in Carmel, eine Kleinstadt mit ca. 4.000 Einwohnern, ca. 5 km entfernt von Monterey, das selbst etwa 30.000 Einwohner hat.

Das Rennen wurde 1986 zum ersten Mal mit 1.800 Runners ausgetragen. Außer dem Marathon selbst gibt es noch die Marathon Staffel, den 21 Miler, den 10,6 Miler, den 9 Miler und einen 5 km Lauf, sowie am Vortag ein 3 km Kidsrennen. Der Marathon muss in 6 Stunden Zeitlimit bewältigt werden, dieses Jahr ausnahmsweise eine halbe Stunde länger. Die Startzeit in Big Sur ist um 6.45, dieses Jahr dto. auch in Carmel. Insgesamt nehmen an allen Rennen ca. 13.000 Teilnehmer teil, der Marathon ist auf 4.500 Teilnehmer beschränkt und jedes Jahr ausverkauft. Das Startgeld beträgt zwischen $135 und $165 Dollar, je nach Anmeldezeit.

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