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Laufberichte

Nicht überall bedeutet Winter Schnee und Eis

28.02.10
Autor: Klaus Duwe

Nur vier Flugstunden entfernt, auf Zypern, hat es in den  bei Läufern besonders „beliebten“ Monaten bis zu 20 Grad. Lediglich die Regentage (7) liegen über dem Schnitt. Ideal also für unsereiner, um sich von der Kälte zu erholen, sich einen Vorgeschmack auf den Frühling zu holen, die eine oder andere Trainingseinheit nachzuholen, oder ohne Druck, nur so zum Spaß, einen Marathon zu laufen.

Der Marathon in Limassol wird schon zum vierten Mal ausgetragen. Gehört hatte ich davon aber bisher nichts. Der Lauf in der zweitgrößten Stadt der Insel (über 200.000 Einwohner) war eher eine regionale Veranstaltung mit nur ganz geringer Beteiligung. Das soll sich ändern. Unter dem professionellen Management von Olympus Events soll der Marathon in Limassol zu den Großen in Europa aufschließen, was die Qualität betrifft. Das ist jedenfalls das erklärte Ziel des Teams um Managing Director Spyros Spyrou.

Hinter die Pastaparty können die Verantwortlichen schon mal einen Haken machen. Etwas Besseres habe ich bisher nirgendwo erlebt. Im Kanika Pantheon Hotel ist ein Buffet mit verschiedenen Nudelgerichten (inklusive Lasagne!), Salaten, Obst und Desserts aufgebaut, zu dem alle Teilnehmer und deren Begleiter eingeladen sind. Auf den schön gedeckten Tischen stehen Wasser und Wein (!!). Ehrlich, will man sowas als normaler Gast in gleicher Qualität genießen, muss man mindestens 30 Euro berappen. So viel kostet übrigens der Start für den Marathon bei Anmeldung bis zum 31.12. (danach 50,00 Euro).  

Star des Abends ist Paul Tergat. Richtig gelesen, Paul ist hier, der Ex-Weltrekordler. Der, der 2003 in Berlin in einem denkwürdigen Rennen als Erster den Marathon unter 2:05 (genau: 2:04:55) Stunden lief und dabei beinahe von seinem Tempomacher Sammy Korir geschlagen wurde. Locker und immer lächelnd lässt sich Gentleman Paul mit zig Teilnehmern ablichten. Nein, laufen wird er nicht, aber alleine seine Anwesenheit verleiht dem Limassol Marathon einen besonderen Glanz.

Zunächst ganz ohne Glanz ist der Sonntagmorgen. Das Startgelände ist beim Old Stadium GSO direkt an der Küstenstraße. Es regnet, kalt ist es aber nicht, zunächst 14 Grad. Eine lange Hose trägt nur der, der keine kurze dabei hat. „Can I help you?“. Ein Helfer sieht mich hilflos umherblicken. Ich suche das Kleiderdepot. Er steht vor einer Bretterbude, die etwas Ähnlichkeit mit einem Wachhäuschen hat. Ich könne ihm den Beutel geben, er würde darauf aufpassen. Das mache ich auch. Ob das aber das offizielle Depot ist, weiß ich nicht.

Zehn Minuten vor dem Start stehen nur ein paar Dutzend Leute unter dem Startbogen. Trotzdem gehen fast pünktlich um 9.15 Uhr ungefähr 500 Läuferinnen und Läufer auf die verschiedenen Strecken (Marathon, Halbmarathon, 10 km).  Ich mache ein paar Fotos und muss anschließend fast dem gesamten Feld hinterher rennen. So schnell geht das hier.

Der Regen hat aufgehört, Wolkenlücken tun sich auf und ich bin froh, dass meine Regenjacke im hoffentlich gut bewachten Kleiderbeutel ist. Die meisten Teilnehmer sind wohl Einheimische, aber auch viele Engländer sind hier, ein paar Österreicher und Deutsche. Und Russen.  In Limassol gibt es eine große russische Kolonie. 

Auf den ersten Kilometern präsentiert sich uns Limassol von seiner schönsten Seite: als moderne Stadt mit vielen edlen Geschäften, Hotels und Restaurants und großen Finanzhäusern.  Rechts hat man den Blick auf’s Meer, nur manchmal unterbrochen von einer gepflegten Hotel- oder Parkanlage.  Man kann sagen, dass der Marathonkurs aus zwei Wendepunktstrecken besteht. Der erste Teil (ca. 25 km) führt in südöstlicher Richtung bis nach Saint Tihonas und zurück, der zweite Teil  (ca. 17 km) in nordwestlicher Richtung bis zum Shoppingcenter „My Mall“ und dem neuen Hafen und dann zurück ins Ziel.

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Informationen: Limassol Marathon
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