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Laufberichte

Frühling auf dem Damm

26.03.06

Darauf haben wir Läufer ja lange warten müssen.

 

Eschollbrücken in Südhessen machte es am vergangenen Sonntag  - wie schon im letzten Jahr - möglich: Es war nicht nur das erste Frühlingswochenende, sondern auch tatsächlich der erste Frühlingslauf: Trocken war’s (ausgenommen ein kaum spürbarer  kurzer Nieselregen) mit milden Temperaturen um ca. 13 Grad. Zum ersten Mal atmete man Frühlingsgerüche und wurde im Waldstück von meditativem Vogelgezwitscher begleitet, wenn man nicht gerade selbst mit anderen Läufer/inne/n zwitscherte.

 

Punkt 9.00 Uhr schickte Manfred Kraft, Spartenleiter Leichtathletik der neu ins Leben gerufenen LG BEC Biebesheim, Eschollbrücken und Crumstadt und seit Jahren der Motor der Veranstaltung, die 50 km-Läufer/innen am Sportplatz zum 2. Lauf des DUV-50km-Cups 2006 auf die Strecke.

 

In Eschollbrücken dominiert die Natur: Große Teile des 5 km-Rundkurses sind durch Wald oder am Waldrand zurückzulegen. Kurz nach dem Start folgt der einzige kleine Anstieg zum Damm, der ein kleines Waldstück umschließt. Auf dem Damm war im vorderen Bereich etwas Wind zu spüren, und später auf der Strecke zwischen km 3 und 4, ansonsten ist sie windgeschützt. Der Boden auf dem Damm war stellenweise etwas weich und feucht, insgesamt aber - trotz kleiner Unebenheiten - gut zu belaufen.

 

Das nahe Autobahnstück im hinteren Bereich nimmt man kaum wahr, das Auge sieht (fast) nur Wald oder einen der Streckenposten, der einem schon mal gut gelaunt entgegen kommt. Auf dem kurzen Streckenabschnitt mit Gegenverkehr bei km 2 regelt Gerhard Auch nicht nur umsichtig den Verkehr, er nennt auch jeden Läufer/jede Läuferin in fast jeder Runde beim Namen und coacht sie mit dem passenden Spruch, ohne dass das Ganze aufgesetzt wirkt. Dieser Streckenmann ist sein Geld wirklich wert (wenn er denn etwas bekäme).

 

Weiter geht es auf guten Waldwegen, zwischen km 3 und 4 wird es noch einmal etwas uneben, dafür kann man im weiteren Verlauf eine schöne schmale Waldstrecke (mit Schneeglöckchen) genießen; vorstehende Wurzeln sind mit Rindenmulch gut sichtbar gekennzeichnet, so dass Stürze ausgeschlossen sind. Zum Ende der Runde müssen die Läufer noch einmal quer über ein Fußballfeld, um genau 5 km in der Tasche zu haben, und werden dann wieder von Manfred Kraft in Empfang genommen. Dann folgt der einzige, aber opulente Verpflegungsstand, der sowohl für den Aktiven, der nur trinkt, als auch für denjenigen, der zwischendurch mal richtig frühstücken möchte, keine Wünsche offen lässt. Und auch nach dem Zieleinlauf steht für alle ein weiterer Verpflegungsstand mit vielen Köstlichkeiten bereit.

 

Ab 11.00 Uhr bereicherten die 25-km-Läufer/innen die Strecke, die sofort am Schritt zu erkennen waren und im Kopf der „50-er“ kein Durcheinander verursachten. - Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen auf der 50 km-Strecke lieferten sich zum Schluss Stephan Frank (3:27:57) und René Strosny, der sich mit 4 Sekunden Abstand und Rang 2 begnügen musste. Dritter wurde Dieter Nickel (3:34:08).

 

Bei den Frauen siegte Carmen Hildebrandt in 4:04:52, gefolgt von Andrea Feller in 4:12:10 und Anja Runtze in 4.32:12. Sieger der 25-Strecke waren Gamachu Roba (1:32:30), Abdel Graine (1:34:28) und Björn Feierabend (1:36:54), bei den Frauen Regina Blatz (1:49:48) vor Julia Klein (1:54:51) und Petra  Hartmann (1:58:36).

 

99 Meldungen für den 50 km-Lauf sind nicht sonderlich viel, bedenkt man, dass im nahen Rodgau im Januar über 500 Läufer/innen gestartet sind. 71 finishten, bei den 25-km-Läufern waren es immerhin 100 mehr. Auf mangelnde Organisation kann die vergleichsweise geringe, aber seit Jahren etwa konstante Teilnehmerzahl wirklich nicht zurückgeführt werden, eher schon durch Konkurrenztermine an diesem Wochenende (Grünheide).Aber so hatten die vielen Helfer/innen jederzeit alles bestens im Griff.

 

Auch nach dem Lauf wurden die Läufer/innen in der 500 m entfernten Sporthalle bis zur Siegerehrung umsorgt. Bei so viel Engagement weiß jede/r: Hier kommt es den Organisatoren nicht in erster Linie auf hohe Teilnehmerzahlen an, sondern darauf, den Läufer/innen eine gelungene Veranstaltung zu präsentieren. Und das haben sie auch 2006 wieder geschafft!  Und dass jetzt nur niemand sagt: Aber die Dusche war doch kalt. Ja, mag sein. Am Sportplatz. In der Sporthalle waren die Duschen, wie angekündigt, warm. Wer 50 km gelaufen ist, wird ja noch 500 Meter Auto fahren können.

 

Fazit: Ein kleiner, aber feiner Lauf!

 

Informationen: Eschollbrücker Ultra-Marathon
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