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Laufberichte

... und ein Fußball war immer dabei!

23.10.05

und:  ".....um die Ecke ist das Ziel ...“


Im Vorjahr gab es für den Veranstalter der Magdeburger Marathonpremiere neben viel Lob und Anerkennung auch wohlgemeinte Hinweise. Diese wurden ernst genommen und berücksichtigt. So erfolgte diesmal die Zeitnahme mit dem bekannten gelben Champion-Chip, Nettolaufzeit also kein Problem. Trink- und Essbares gab es, auch dank der Gemeinden Gerwisch, Lostau und Hohenwarthe, mindestens alle fünf Kilometer.

 

Ein weiteres Plus: Die geänderte Streckenführung! Vor zwölf Monaten schien „Schnell zum Dom und schnell zurück“ zu gelten. Dabei hat die Magdeburger Innenstadt wirklich mehr zu bieten. Der fünfte Kilometer hatte es architektonisch in sich. Die Renaissancefassade der ehemaligen Hauptpost, das postmoderne Äußere der Nord/LB, die „Grüne Zitadelle von Magdeburg“ (ein kürzlich eingeweihter rosafarbener Hundertwasserbau), die schmucklose Häuserzeile vom sozialistischen Wiederaufbau, das romanische „Kloster unser lieben Frauen“, die reizvollen Barockhäuser am Domplatz und den alles überragenden gotischen Dom konnte man in dieser Reihenfolge laufend studieren!

 

So viele Baustile auf nur einem Kilometer – absolut einmalig! Auf diesem Streckenabschnitt gab es außerdem eine 360°-Wende und mehrere Rechts-Links-Kurven; sicher ganz im Sinne von Friedensreich Hundertwasser, der alles Gerade geradezu hasste.


Entlang der Laufstrecke waren natürlich nicht nur Verpflegungsstellen, Kirchen und Häuser interessant. Jeder Läufer ohne Tunnelblick, was gerade kurz vorm Ziel nicht immer gelingt, konnte Kurioses, Lustiges und Liebenswertes entdecken. Hier ein paar Beispiele:

 

- Der Sportfreund mit der Startnummer 707 (Rückennummer 15) war laufend mit Ball am Fuß unterwegs. 4:34 Stunden benötigte er für die klassische Distanz von 42,195 Kilometer! Eine ungewöhnlich gute Kondition für einen Fußballer!

 

- Kurz vor Kilometer 40 zauberten zwei Musikanten mit Gitarre und Uromas Waschbrett ein Lächeln in die verschwitzten Gesichter der Marathonis. „Alles, alles geht vorbei..., du bist gleich da ..., um die Ecke ist das Ziel ...“ sangen sie im herbstlich bunten Herrenkrugpark.

 

- Ein paar hundert Meter weiter schwenkte ein kleiner Junge, auf einem Erdhaufen stehend, sein Sandeimerchen, in dem ein paar Kieselsteine klapperten. Das ist Magdeburger Erfindungsgeist, ein würdiger Nachfahre Otto von Guerickes!

 

- In der endlos langen Herrenkrugstraße hielt eine Frau ein Pappschild hoch: „Der Schmerz geht, der Stolz bleibt!“ Spätestens beim Einbiegen in die Zielgasse, umjubelt von zahlreichen Zuschauern, hatten in der Tat die Glückshormone den Schmerz (vorerst) besiegt.

Fazit: Der Marathon mit insgesamt fast 4.000 Startern war eine überaus gelungene Veranstaltung zum Jubiläum „12hundert Magdeburg“. Übrigens bei idealem Laufwetter. Petrus muss ein Magdeburger sein, denn elbaufwärts beim gleichzeitig stattfindenden Dresden-Marathon war es nass, grau und windig!

 

Informationen: Magdeburg-Marathon
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