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Laufberichte

Auf dem Selketal-Stieg im Ostharz

18.08.07

Der Selketal-Stieg im Ostharz wurde im August 2006 eingeweiht. Zum Einjährigen wurde hier ein Supermarathon von Stiege nach Quedlinburg (67 km), ein Ultramarathon (44 km) von Alexisbad nach Quedlinburg und ein 23 km-Lauf von Meisdorf natürlich auch nach Quedlinburg zum Sportplatz Moorberg angeboten. Bremke, Wormke oder Romke sind für den Harz typische Gewässernamen. Die Selke ist der größte Bach dieser Familie, eigentlich ist sie schon ein Fluss.

 

Sechs Tage nach dem Monschau Marathon sollten mir die 44 km reichen. So fuhr ich Freitag nach der Arbeit nach Alexisbad. Zuerst dachte ich, aha Start an einem Freibad. So ist es aber nicht. Alexisbad ist ein kleiner Ortsteil von Harzgerode, der im romantischen Selketal liegt. Die Gründung erfolgte 1810 durch den Herzog Alexius von Anhalt- Bernburg. Der Ort wurde schnell zu einem viel besuchten Kur- und Erholungsort. Ich quartierte mich ins Hotel Habichtstein ein, direkt davor war am nächsten Tag um 10:00 Uhr der Start für die 44km.

 

Nach ruhiger Nacht und ausgiebigem Frühstück war ich guter Dinge. Aber warum Ottonenlauf? Der Name zeigt die Verbundenheit zur Geschichte der Region. Die Ottonen prägten die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches im Mittelalter. Der Begründer des Adelsgeschlechts, Liudolf, gründete in Brunshausen bei Bad Gandersheim 852 die spätere Abtei Gandersheim. Otto I. ist in der Nähe von Sangerhausen geboren und Heinrich I. fand seine letzte Ruhestätte in der Stiftskirche Quedlinburg.

 

Kurz vor 10:00 Uhr wurde ein Strich über die Strasse gezogen und pünktlich erfolgte der Start für die ca. 25 Teilnehmer. Ich lief langsam los, denn keine Ausschreibung zeigte die Höhenmeter an. Ich lass mich überraschen. Die erste kam schon nach wenigen 100 Metern - es ging auf einem schmalen Pfad steil nach oben. Dann ging es im ständigem Auf und Ab weiter, wobei  auch manche Abwärtspassage nicht einfach zu laufen war.

 

 

Ich kam zum Mägdesprung, einem winzigen Ort. Der Name kommt von einer Vertiefung auf einem Felsen, der einer menschlichen Fußspur gleicht. Vielleicht 100 Meter davon entfernt gibt es eine zweite „Spur“. Eine Magd soll einen riesigen Sprung getan haben, sagt die Sage.  

 

Immer entlang der Selke liefen wir einen flachen Abschnitt nach Meisdorf,  rechts und links bewaldete Höhen. Nach Meisdorf verließen wir das Tal und erreichten den hügeligen, aber  traumhaft schönen Wald über Ballenstedt Richtung Gernrode. Vom Panoramaweg aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Ort.

 

Wir verließen diesen schönen Weg und kamen nach Bad Suderode. Diesmal liefen wir durch den Ort und an der dortigen Verpflegungsstelle wurde jeder namentlich begrüßt. Danach änderte sich die Landschaft. Felder und Wirtschaftswege führten uns an Quarmbeck vorbei nach Quedlinburg.

 

 

Die letzten 3 km führten auf dem Fahrradweg entlang der Hauptstrasse und bald  kam schon das Stadion in Sicht. Der Empfang war auch hier überaus freundlich und persönlich. Für alle Finisher gab es noch Suppe, Brot und Obst.

 

Der Shuttlebus stand auch schon bereit. Aber keine Hektik in Quedlinburg, in aller Ruhe stärkten wir uns. Dann stellte sich heraus, dass unser Fahrer der Besitzer des Hotel Habichtstein ist. Als Orga-Mitglied interessierten ihn meine Eindrücke sehr. Was hier innerhalb von 4 Monaten (die Genehmigung kam erst im April) auf die Beine gestellt wurde, war schon Klasse. Trotzdem konnte ich ihm einige Tipps und Hinweise geben. Nächstes Jahr komme ich wieder.

 

Informationen: Ottonenlauf
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