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Laufberichte

Herbert in der Oberpfalz

25.09.11

Am Vortag stressfreies Übernehmen von Startnummer und Funktionsshirt im Rathaus. Knapp 200 Leute sind für die Marathondistanz gemeldet. Mit Bike&Run, HM und Nordic Walking werden morgen 1400 Sportler unterwegs sein.         

05:30h Der Wecker läutet. Ich frühstücke eine kleine Banane und eine trockene Semmel. Nach einer Stunde gehe ich runter zum Auto, eine dünne Mondsichel ist am wolkenfreien Himmel zu sehen. Es ist noch finster und es hat 7 Grad. Ich fahre die paar Meter zum Busbahnhof Weiden, denn dort werden die Starter, auch Staffel, von zwei Bussen abgeholt.

06:45h Es haben sich schon viele Leute eingefunden, was man so hört, alle aus der näheren und weiteren Umgebung. Als Österreicher bin ich hier der Exote.    

 07.00h Abfahrt. Im Bus sitze ich neben Gilbert, er wird heute nach Regensburg 2005 seinen zweiten Marathon laufen. Kaum verlassen wir Weiden, kommen wir in den Nebel. 

07.40h Bei der Gaststätte Schützenhaus, am nordöstlichen Zipfel von Amberg halten die Busse. Von der Stadt werden wir leider nichts sehen. Startnummern werden ausgegeben, der Nebel lichtet sich. Noch ist es ziemlich kühl, die Atmosphäre unter den Startern und im Veranstalter-Team ist recht entspannt und fröhlich. Abgabe der Kleiderbeutel, alles in aller Ruhe. Ganz anders als vor einem Jahr in Berlin bei Dauerregen.

Horst Preisler wird vorgestellt, gemäß Interview wird er heute seinen 1.748 Marathon in Angriff nehmen. Die Radler des Bike&Run werden 1km vorausgeschickt. Sie werden mit einer zweiten Person den Marathon abwechselnd laufen und radeln.

09.00h Start, der Nebel hat sich nahezu aufgelöst, schon bald laufen wir bei strahlendem Sonnenschein Richtung Immenstetten. Vorher geht es nach knapp 3km ins Gewerbegebiet rauf. Bevor wir wieder zurück auf die Bundesstraße gelotst werden, gibt es die erste Labestelle, schon mit Powerriegel. Es geht durch Immenstetten und weiter nach Steiningloh. Wir überqueren die Bundesstraße und biegen rechts ab. 

09.35h An der ersten nennenswerten Steigung wird es Zeit, mein wärmendes Übershirt abzustreifen. Gar nicht so leicht, wenn man die Hände voll hat, links den Fotoapparat, rechts Flasche mit PowerGels. Über eine Kuppe geht es runter nach Urspring. 

09.50h Dort ist nach 9km der erste Staffelwechsel, die Stimmung ist gut, es ist angenehm kühl. Durch die tief stehende Sonne werfen auch Bäume von der anderen Straßenseite ihren Schatten auf unseren Feldweg der die Bundesstraße hier begleitet. Es ist so kühl, dass ich, wenn möglich, die sonnigen Streckenteile belaufe. Ich habe mehrmals Positionswechsel mit einem Bike&Run-Paar. Wenn sie läuft, überhole ich die beiden. Wenn er läuft, werde ich von ihnen überholt. So geht es einige male.

10.07h 12km sind geschafft. Wir kommen an einen malerischen Teich vorbei. Dann überqueren wir die Eisenbahn und werden in Hirschau mit Musik und Namensnennung begrüßt. Durch Hirschau, vorbei am GH Goldener Hirsch in der Hirschengasse. Wir verlassen den Ort, unterqueren die Nürnberger Straße und kommen an eine Pferdekoppel. Km17, Zeit für mein erstes PowerGel. Während ich fotografiere, kommt der 3h59-Ballon mit seiner Gefolgschaft vorbei. Durch frisch gepflügte Felder und noch nicht abgeernteten Mais erreichen wir die erste Siedlung von Schnaittenbach. Die wenigen Zuschauer sind mit Eifer bei der Sache und feuern uns fröhlich an. „Ihr seht noch gut aus!“, rufe ich Ihnen zu. „Du aber auch!“ Genau das wollte ich hören. 

11.00h Schnaittenbach, noch 21km. Hier war vor 1 Stunde der Start der Nordic Walker und Halbmarathonis. Bei dieser Verpflegungsstelle war ich wohl etwas zu zurückhaltend, wie ich bald bemerken sollte. Ein paar Finger breit Wasser und eine Orangespalte waren zuwenig. Dann noch 1km und es geht auf einem Kiesweg in den Wald und richtig bergauf. Das kostet Substanz. Am Ortsschild von Neuersdorf kommen wir wieder in die Zivilisation und damit in die Sonne. Bei der Feuerwehr gibt es zu essen und zu trinken. Eine lange Gerade rauf nach Neudorf in der prallen Sonne, noch 15km. Ich habe Durst und trinke etwas von meinem Wasser. Nur ja gut einteilen!

Ich gehe ein paar Schritte. Jemand sitzt auf dem Stuhl vor seinem Haus und sagt: „Der eigentliche Berg kommt erst!“ „Aber nicht wirklich!“ „Sicher!“ Der nächste Anstieg hat sich dann auch ganz schön gezogen.

Noch 13km, genau hier spätestens hätte ich mir eine Wasserstelle gewünscht. Zwar werde ich angefeuert, aber Wasser gibt es keines. Von nun an geht es bergab. 2km bis Oberwildenau, vorbei an einem Golfplatz. Ein junger Feuerwehrmann wartet darauf, etwaigen Verkehr zu regeln. Hier nehme ich meinen zweiten PowerGel und spüle ihn mit dem letzten Rest Wasser aus der Flasche hinunter.

Wir haben prächtiges Frühherbstwetter! Seit einiger Zeit brennt mein linker Fußballen, eine Blase! Wohl eine Spätfolge des verwinkelten Kurses vor acht Tagen beim 2h-Charity-Run in Niederneukirchen. Da saß vermutlich der linke Schuh nicht fest genug. 

12.04h Oberwildenau. Es gibt erstmals Cola, ich trinke ausgiebig Wasser, Iso, Cola und bekomme meine Wasserflasche aufgefüllt. Noch 11km. Am Ortsende zeigt das Schild nach rechts, „Weiden i.d.OPf. 10km“, wir aber werden nach links geschickt. Eine junge Feuerwehrfrau sitzt in der Wiese und sieht den Läufern zu.

Bald geht es rechts in den Wald an frisch gemähten Wiesen vorbei und über einen Bach. Sperlhammer heißt es hier. Die Nordic Walker, die ich zu überholen habe, werden immer mehr. Wir folgen dem Verlauf der Straße, immer wieder Halbschatten und kommen schließlich an die Eisenbahn. Die Schienen zeigen schnurgerade nach Weiden. 2km in der Sonne, schließlich die Labestelle 5km vorm Ziel. Ich genieße das Trinken und versuche beim Weiterlaufen, den Fotoapparat vor dem kühlenden Wassersprühnebel zu schützen. Nun geht es unter der Eisenbahn durch und über die Hauptstraße, Polizisten machen uns den Weg frei. 

Noch 4km, in der Siedlung werden wir angefeuert. In der zweiten Unterführung sitzen Trommler, tolle Akustik. Und angefeuert werden wir auch wieder.

13.03h Noch 3km, endlich das ersehnte Ortsschild: „Weiden i.d.OPf.“. Es geht an einem Bauernhof mit Stall vorbei, kann man auch riechen. Noch 2km und etwas zu trinken. Der rechte Fahrbahnrand ist mittels Hütchen für die Läufer abgetrennt. Man sucht den Schatten der Häuser. Am Start waren es etwa 7 Grad, nun hat es 24.

Rechts ab in die Fuzo, am Straßenpflaster sind „500m“ aufgesprüht!  Wird auch Zeit!  Da und dort sitzen Leute im Gastgarten. So Zieleinlauf, beidseitig ist dieser großzügig abgesperrt, es geht durch das schöne, mit verfärbtem Wein bewachsene „Obere Tor“, beidseits stehen nun viele Leute, die mich anfeuern. Kurz vor Überquerung der Ziellinie zücke ich den Fotoapparat, mache ein Foto aus Sicht des Läufers und bin durch. 

13.21h Ich bin im Ziel. Angesichts der Umstände kann ich damit gut leben. Es gibt Nudeln und etwas zu trinken. Die Kleiderrückgabe und die Duschen sind ganz in der Nähe, in einer Realschule. Der Marathon der kurzen Wege! In Berlin wäre ich mit dieser Zeit heute etwa 17.800ster geworden, in Weiden reicht es zu Platz 131, 13. in meiner AK!

Dafür gibt es in Berlin eine Finishermedaille, beim 4. Freundschaftsmarathon aber leider nicht. (Berlin verlangt aber auch das 3-fache Startgeld!).

Im Startgeld von 38,- EURO für Spätanmelder waren  inklusive:

Eine hügelige Strecke in schöner Landschaft, Busfahrt von Weiden zum Start, schönes Funktions-Laufshirt mit Lauf-Logo, Startnummer mit Zeitnehmung, keine Finishermedaille,  für mich zu wenige Labestellen (Wasser, Iso, harte Müsliriegel, Orangen, Bananen, Cola),  aber durchwegs gut bestückt. Im Ziel Nudeln mit Soße nach Wahl und Getränk

 

Informationen: Freundschafts-Marathon Amberg-Weiden
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