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Laufberichte

HALLO, ROLAND

19.09.10
Autor: Klaus Duwe

Der Mann hat ja recht. Wir laufen auf dem Deich und ich will mir gar nicht vorstellen wie es ist, wenn jetzt von vorn waagerecht der Regen kommt. Es macht Spaß, ehrlich. Ich bin am Wasser, was mir sowieso am liebsten ist, wenn ich keine Berge habe. Die ersten 10 Kilometer sind abgehakt, als wir in Habenhausen den Deich verlassen und gleich bei den ersten Häusern mit freundlichem Applaus empfangen werden. Wasser und Obst gibt es an der Verpflegungsstelle, höhere Ansprüche werden auf Anfrage an dem einen oder anderen Frühstückstisch erfüllt. Die Leute sind echt klasse.

Weiter geht es durch das Naturschutzgebiet Neue Weser zum Weserwehr (km 13) mit Fischpass, rechts steht Bremens ältestes Kraftwerk (1907), das der Titelsponsor swb betreibt. Wir sind in Hastedt, meiden  zunächst die Verkehrsstraße und laufen unterhalb durch eine Schrebergartensiedlung, ehe es ein kurzes Stück stadteinwärts und dann rechts in die Stader Straße geht. Es ist jetzt nicht so, dass sich die Zuschauer am Straßenrand drängen. Aber vor vielen Häusern stehen Leute, als würden sie auf Dich warten, feuern Dich an und loben Dich ob Deiner grandiosen Leistung. 18 km sind wir gelaufen, das mal so nebenbei. Wir tauchen ab in eine Unterführung und werden mit lauter Rockmusik und bunten Lichtblitzen empfangen. Beim Anstieg danach vergeht mir das Lachen.

Private Feten und Zuschauergruppen begleiten uns auf den nächsten Kilometern. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die ganze Straße für den Verkehr gesperrt ist, aber man sieht keine Autos, die Straßenbahnen bleiben stehen, Vorfahrt für die Läufer. Perfekt.

„Möchtest Du nicht gerne hier wohnen?“, frage ich einen Mitstreiter. „Gerne, aber ich fürchte, ich kann es mir nicht leisten.“ So sehe ich das auch. Die Marcusallee (km 20) im Ortsteil Horn ist eine der besten Bremer Adressen. Ärzte und Anwälte, Stiftungen und wohlhabende Bürger residieren hier in prachtvolle Villen, den  Golfplatz gleich vor der Tür, ebenso den Botanischen Garten mit dem Rhododendronpark, den wir gleich noch kennenlernen. Zuvor nehmen wir bei der Halbdistanz die Zwischenzeit (Jahresbestzeit für mich!) und tarieren die 42,195 km ganz genau auf einer kurzen Wendepunktstrecke aus. Maximal so 3 Minuten liege ich vor dem 4:30-Pacer, stelle ich bei der Gelegenheit fest. Irgendwann hat er mich.

Im schon erwähnten Rhododendronpark und dem Botanischen Garten gibt es 500 verschiedene Arten zu besichtigen. Aber dafür fehlt selbst mir die Zeit.

 
 

Informationen: Bremen Marathon
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