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Laufberichte

Darf's ein bisschen mehr sein?

27.09.09

Dieses Laufjahr meint es bisher gut mit mir. Abgesehen von verschiedenen Schürfungen nach abrupten horizontalen Richtungswechseln blieb ich von Verletzungen verschont und die Lust auf Laufveranstaltungen der Kategorie Marathon und mehr ist mir auch nach neunzehn Starts nicht vergangen. Nun, darf’s ein bisschen mehr sein?  Ja, gerne! Also, machen wir doch den zweiten Zehner voll und fahren zur nächsten Startlinie.

In Füssen lief ich vor zwei Jahren meinen ersten Marathon im Allgäu. Immenstadt mit dem Gebirgsmarathon, Sonthofen mit dem Panorama Marathon im vergangenen und dem Ultra Trail in diesem Jahr folgten. Darf’s ein bisschen mehr sein? Auf alle Fälle! Denn jeder dieser Läufe im Allgäu ist mir in bester Erinnerung.

Wenn ich von meinen Kollegen im Lauftreff gefragt werde, ob ich auch an den einen oder anderen Volkslauf über eine kürzere Distanz mitkomme, flachse ich jeweils, dass es sich doch nicht lohnt, die Laufschuhe zu schnüren, wenn die Strecke nicht mindestens über die Marathondistanz führe. Darf’s ein bisschen mehr sein? Durchaus!

Nachdem ich diese Frage dreimal eindeutig positiv beantworten konnte, war klar, dass mich der Weg an diesem Sonntag nach Kempten führen wird, wo der 7. Allgäuer Volksbank Voralpenmarathon stattfinden wird. Der Name ist eigentlich Etikettenschwindel. Wobei, wenn in einer Packung mehr drin ist als sein sollte, dann spricht man von Bonus- und nicht von Mogelpackung. In dem Sinne gibt es beim VAM 7% Bonuskilometer. 45,3 km sind es, um genau zu sein.

Wer Voralpen hört, denkt an Hügel und Höhenmeter und liegt mit dieser Einschätzung auch richtig. Wie viele es genau sind, entzieht sich meinen Kenntnissen; angegeben werden ca. 1350. So wichtig ist es auch nicht, eine genaue Zahl zu haben. Die Kombination von verlängerter Marathonstrecke und einer vierstelligen Höhenmeterzahl lässt keinen direkten Vergleich mit anderen Veranstaltungen zu und macht diesen Wettkampf auch nicht zu einer Tempobolzerei.

Wer in Kempten der Ausschilderung zum Schwimmbad folgt, landet an diesem Morgen direkt im Start- und Zielgelände des VAM. Und wer früh dran ist, kann - wie ich - sein Auto dreißig Meter Luftlinie vom Zieleinlauf entfernt parken.

Im Zelt neben dem Cambomare bekomme ich in kürzester Zeit meine Startunterlagen ausgehändigt. Neben der Startnummer, Zeitmesschip, Gutscheinen für ein paar Laufsocken und ein Nudelgericht nach dem Lauf sind die Quittung für die Startgebühr, ein Datenkontrollblatt und eine umfassende Teilnehmerinformation auf drei Seiten dabei, inklusive Streckenplan. Darf’s ein bisschen mehr sein? Nein, da ist wirklich alles dabei und drin. Und laufen muss jeder selbst.

Obwohl ich früh dran bin, vergeht die Zeit bis zum Start um 9.00 Uhr sehr schnell. Es gibt so viele bekannte Gesichter zu grüßen; die üblichen Verdächtigen halt. Die, welche es einfach nicht lassen können und auch immer noch ein bisschen mehr Marathon brauchen.

Für diejenigen, welche heute ein bisschen weniger brauchen, gibt es den ⅔-Marathon im Angebot. Und für solche, die sich die ganze Strecke aufteilen möchten, gibt es die Möglichkeit, als Staffel mit drei bis zehn Leuten zu laufen. Für sie gibt es einfach eine Finisherliste. Teams, deren Teilnehmer  siebzehn oder jünger sind, können das gleiche auf der kürzeren Strecke tun.

Alle zusammen werden wir auf die Strecke gelassen. Wer von Beginn weg volle Kanne laufen will, tut gut daran, sich vorne einzureihen. Schon bald wird es für die insgesamt etwa 370 Teilnehmer etwas eng. Da kurz darauf aber auch schon die erste Steigung zu bewältigen ist, ist der Rückstau nichts weiter als eine Bagatelle.

Wir sind noch nicht weit weg von der Stadt Kempten, und schon führt uns die Strecke an Höfen und Weilern vorbei, so wie man sich das bei einem Landschaftslauf vorstellt. Heiligkreuz und Pfaffenried heißen Ortschaften, an welchen wir vorbeikommen. Frommes Territorium hier – zumindest was die Ortsnamen betrifft. Am Wetter ändert das so wenig wie die bayrische Vertretung in der frommen Schaltzentrale. Heute muss sich auch der Allgäuer Himmel der Jahreszeit beugen und wird von Hochnebel im Griff gehalten. Die Bedingungen sind aber ideal, für mein Empfinden herrscht Wohlfühltemperatur.

Die ersten kurzen Trailschmankerl liegen schon hinter uns und in Wiggensbach erwartet uns schon die dritte Verpflegungsstelle, dabei wird die Kilometerzahl erst hier zweistellig. Immerhin sind schon einige Höhenmeter geschafft und die nächsten zweihundert folgen gleich.

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Informationen: Allgäuer Voralpenmarathon
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