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Arthrose bei Ausdauersportlern - Vorbeugung und Heilung

10.06.20
Quelle: PM

Arthrose kann bei Langstreckenläufern schnell zum Karriereende führen. Welche Maßnahmen schützen? Ernährung, Bewegung, Kollagen! Jetzt online informieren!

 

Was hilft bei Arthrose? Vorbeugende und schmerzlindernde Maßnahmen

 

Die landläufige Meinung besagt, dass Marathonläufer aufgrund der hohen Belastung besonders oft von Arthrose befallen werden. Obwohl dieses Vorurteil inzwischen wissenschaftlich widerlegt werden konnte, tritt die degenerative Gelenkerkrankung auch bei Langstrecklern auf. Durch den Verlust bzw. der Rückbildung des weichen Knorpels, welcher die Knochen umgibt, reiben diese dann schmerzhaft aufeinander.

Normalerweise eine der häufigsten Alterskrankheiten in Deutschland, sind heute auch immer mehr junge Menschen betroffen. Die Ursachen der Arthrose sind vielfältig. Gelenkentzündungen sowie bestimmte Stoffwechselerkrankungen führen ebenso zu einer Ausprägung wie eine angeborene Fehlstellung oder ein Unfall. Mitunter verstärkt auch falsche oder übermäßige Belastung das Erscheinungsbild. In allen Fällen führt das letztendlich zu Gelenkverschleiß. Dramatisch wird das im Knie, in der Hüfte und an den Bandscheiben. Der Sportler kann nur noch unter Schmerzen laufen und muss im Extremfall seine Karriere beenden.

 

 

 

Kollagen und seine Wirkung

 

Es gibt allerdings Maßnahmen zur Vorbeugung sowie zur Nachsorge. Vereinfacht gesagt, wird bei Arthrose zu wenig Gelenkschmiere produziert. Ein wichtiger Grundstoff dabei ist Kollagen. Dies kann in Form von Nahrungsmittelergänzung, Cremes und Salben verabreicht werden. Der heutige Stand der Wissenschaft lässt aber bisher nur eine Symptombekämpfung erkennen, die sich schmerzlindernd auswirken kann.

Kollagen wird im Körper gebildet, eine Behandlung, welche klinische Effekte erzielt, muss daher langfristig angelegt sein. Solange sich noch Restknorpel an der geschädigten Stelle befinden, besteht die Hoffnung, dass mit der Aufnahme entsprechender Produkte durch Kollagensynthese vorhandene Knorpel zumindest nicht weiter abgebaut werden. Insbesondere hoffen die Patienten dabei auf Kollagen-Hydrolysat, einem reinen Eiweißprodukt, dass wichtige Aminosäuren zur Knorpelneubildung liefert. Es wirkt entzündungshemmend mit keinen bisher bekannten Nebenwirkungen.

 

Vorbeugende Maßnahmen

 

Natürlich ist es am gescheitesten, der Arthrose wenig Vorschub zu leisten. Es lassen sich zwei Maßnahmepakete erkennen. Zwar werden die Vermeidung bzw. der Abbau von Übergewicht als grundlegende Vorsichtsmaßnahme genannt. Für Ausdauersportler dürfte es hierbei aber wenig Ansatzpunkte geben. Trotzdem sei erwähnt, dass eine langfristige Ernährungsumstellung hin zu einer ausgewogenen eiweißreichen und fettarmen Alimentation das Fortschreiten von Arthrose verzögern kann. Der zweite Punkt ist die richtige Dosierung des Trainings. Insbesondere bei der Lauftechnik können sich Haltungsfehler einschleichen, welche im Zeithorizont dann unter dem Einfluss von falscher Belastung zu Gelenkproblemen führen können.

 

 

Wie lässt sich Arthrose behandeln?

 

Die molekularen Grundlagen der Arthrose sind noch nicht geklärt. Eine Therapie, welche die Ursachen angehen kann, wurde bisher noch nicht entwickelt. Somit ist die Behandlung limitiert auf die Erhaltung der Gelenkstrukturen und die Schmerztherapie. Dabei sind sowohl Ansätze aus der Schulmedizin willkommen als auch alternative Methoden. Wärme- und Kälteanwendungen zeigen vielfach schmerzlindernde Wirkung. Muskelaufbau fördernde Maßnahmen wie Massage, ergo- und elektrotherapeutische Vorgehensweisen haben ebenso ihre Daseinsberechtigung wie die Akupunktur. Letztere ist zudem praktisch frei von Nebenwirkungen.

Für eine gewisse Zeit sind auch kortisonhaltige Medikamente akzeptabel, um die wichtige Bewegungsfähigkeit zu erhalten. Temporär ist mit einer Injektion von Hyaluronsäure in die betroffenen Gelenke eine Entlastung der Knorpel zu erreichen, leider verpufft die Wirkung aber nach einigen Wochen. Fehlstellungen, ob angeboren oder durch Unfall verursacht, können in leichteren Fällen mit bewegungstherapeutischen Maßnahmen und orthopädischem Schuhwerk beseitigt werden. Gravierende Formen bedürfen operativer Korrekturen.

Ein exakter Therapieplan ist letztendlich immer abhängig vom jeweiligen Beschwerdebild.

 

Sport als begleitende Therapiemaßnahme

 

Sport sorgt in vielerlei Hinsicht für Linderung der Arthrose-Symptome. Der Bewegungsapparat und die Gelenke stützende Muskulatur müssen ja in Form gehalten werden. Neben Schwimmen und Radfahren zeichnet sich vor allem Nordic Walking aus, Arthrose-Geschädigten das Leben zu erleichtern. Das Körpergewicht wird dadurch auf Arme und Beine verteilt. Laufen ist prinzipiell nicht untersagt. Unerlässlich sind aber gedämpfte Laufschuhe. Reliefintensive Strecken sind zu vermeiden, ebenso wie Asphaltbeläge. Am besten eignen sich gelenkschonender Wald- und Rasenboden. Mit intensiven Dehnungseinheiten und einem profunden Aufwärmprogramm sind weitere Verletzungen vermeidbar. Selbstredend sollten Sportarten mit abrupten Stopp- und Drehbewegungen wie Fußball, Tennis und Handball nicht mehr intensiv ausgeübt werden.

 

Noch keine Heilung bei Arthrose möglich

 

Wie wir nun gesehen haben, besteht der beste Schutz gegen Arthrose in Knie und Hüfte in der Vorbeugung. Sinnvolle Ernährung und ausreichende Bewegung von Kindesbeinen an sorgt auch für gesunde Knochen, Knorpel und Sehnen. Die wissenschaftlichen Fortschritte hinsichtlich Heilung sind dürftig, die Erfolge mit Knorpelersatz und kollagenhaltigen Ersatzstoffen noch unzureichend, obwohl Teilerfolge erzielt werden konnten. Bleibt für alle Betroffenen zu hoffen, dass sich das in naher Zukunft ändert.

 
 
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