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Laufberichte

AAF UND DAFO

 

Altstadt I


Das Jakobstor bildet die westliche Grenze der Regensburger Altstadt. An vier Portalen konnte man im Mittelalter die Reichsstadt betreten. Aus dem 13. Jahrhundert stammt die Stadtbefestigung und wir dürfen heute da hineinlaufen. Das Feld ist weiterhin dicht zusammen, ein wenig Konzentration braucht man, damit man dem Vordermann nicht auf die Fersen steigt.

 



Nur ein wenig weiter am Bismarckplatz sehen wir das Stadttheater, das im Klassizismus vor rund 200 Jahren erbaut wurde. Rund 500 Besucher können die Aufführungen dort anschauen. Kilometer drei, wir laufen in die Gesandtenstraße, es wird enger.

Es geht Schlag auf Schlag: Der Neupfarrplatz mit der gleichnamigen Kirche. 1519 wurde hier eine Holzkirche errichtet, zu der sich eine „Wallfahrt zur Schönen Maria“ entwickelte. 1540 wurde ein Neubau begonnen, der aufgrund fehlender Mittel erst 1860 abgeschlossen wurde. An einem Fenster im Obergeschoss halten zwei nach ihrem laufenden Hasen Ausschau. Ein entsprechendes Plakat haben sie auch angebracht.

Am Alten Kornmarkt, dem früheren Getreideumschlag- und Handelsplatz, dominiert der Römerturm über die umliegenden Dächer. Durch einen sogenannten Schwibbogen geht unser weiterer Weg in Richtung Domplatz. Dem Dom St. Peter umlaufen wir zur Hälfte. Übrigens, ganz so schlimm mit dem Kopfsteinpflaster ist es nicht, ich schätze, dass rund ein bis zwei Kilometer gepflastert sind.

Auf dem Domplatz steht eine Statue Ludwig I auf einem Pferd sitzend. Vor gut 100 Jahren wurde es hier errichtet, die Nationalsozialisten hatten es im Dritten Reich in die Bahnhofsallee verbracht. Erst vor vier Jahren wurde das Reiterstandbild nach einer Restaurierung hier wieder aufgestellt.

Die Straßen nach dem Dom nennt sich „Unter den Schwibbögen“ und dort sehen wir auf der linken Seite Teile der Porta praetoria. Zur Römerzeit war dies das Haupttor oder auch Pforte. Heute liegt ein Teil dieses Zugangs zur Donau unterhalb des heutigen Straßenniveaus.

Der Altstadtkurs führt nun am Kolpinghaus St. Erhart vorbei auf die Lutherstraße und dann in den Minoritenweg, der vom Neuen Rathaus und dem Stadtmuseum flankiert wird. Ein späterer Querweg bringt uns dann direkt vor das Ostentor, das um 1300 als Schutz der östlichen Altstadt errichtet wurde. In den Obergeschossen des fünfgeschossigen Turmes können wir noch Schießscharten sehen. Und genau am Ostentor endet die kurzweilige und interessante Tour durch das Weltkulturerbe.

 

Hinaus in den Businesspark


Auf einer Wohnstraße unterqueren wir die Nibelungenbrücken, eine Hauptverkehrsader im Zentrum, die den Nordteil mit dem Südteil der Stadt verbindet. Die Rockboxband macht uns hier Beine. Davor stehen einige Gesellen von der historischen Stadtwache. Buam, wo habt ihr denn euren Met?



Ein längeres Stück laufen wir nun auf der Straubinger Straße, die uns in Richtung Businesspark führt. An einer Bahnunterführung sind wieder Musiker zu Gange. Zuvor kann ich an einem Firmenbau von Südzucker eine Temperaturanzeige lesen: 9 Grad, ideal zum Laufen.

Der Businesspark bietet für interessierte Firmen eine schnelle Anbindung an Autobahn, an die Osttangente, die über die Donau führt, viele Grundstücksflächen und Parkplätze, sowie eine schnelle Anbindung an das ÖPNV-Netz. Eine weitere V-Stelle bringt uns Abwechslung durch dieses Industriegebiet. Wasser, Iso, später auch Cola und Bananen werden feil geboten.

Dann muss ich mich bei einer unbekannten Läuferin für meine Überschrift bedanken. Ich lese nämlich bei ihr auf der Rückseite des Shirts: „AAF UND DAFO“. Ein Oberpfälzer versteht, was gemeint ist, die Restbayern müssen kurz überlegen und die anderen lasse ich unwissend zurück.

Zurück auf der Straubinger Straße kommt mir nun schon die schnellste Frau entgegen, die rund fünf Kilometer weiter ist. Kurz danach schon der erste Pacer, der noch eine Schar Drei-Stunden-Läufer oder 1.30-Läufer auf dem Halben hinter sich her zieht. Auf der Siemensstraße haben wir einen Wendepunkt zu belaufen. Da kann man seine Verfolger gut beobachten, oder Pläne schmieden, die nun vor einem Laufenden einzuholen.

 

Auf der Bremsteststrecke (heißgelaufen?)


Dann geht es für knapp 1,5 Kilometer rund. Wir dürfen auf die Teststrecke, die dem Sponsor Continental gehört. Ein Zutritt ist normalerweise streng untersagt. So viele Leute wie heute sind da normalerweise nicht unterwegs, schon gar  nicht so langsam. Eigentlich werden da Autos, Bremsen und Fahrwerke getestet. Manchmal findet dort ein Rad- oder Inliner-Rennen statt. Doch heute sind die Läufer am Zug.

 



Die Prüfstrecke ist eine Straße mit drei Fahrbahnen, die im Bereich der Wenden nach außen überhöht sind. Natürlich sind Leitplanken an den Kurven. Mir macht dieser Kurs saumäßig Spaß, du kannst da Kurven schneiden, vielleicht ein paar Meter schnippeln und der Fotograf geht sogar von der Piste, weil er die Läufer aus dem Gras besser fotografieren kann.

Am Ende dieses Kurses können wir abermals verpflegen. Ein Moderator kündigt viele Läufer an und motiviert. Musik gibt es aus der Konserve und ein paar Meter weiter in Live-Qualität. Über den Schlagzeuger muss ich lautstark lachen. Der bearbeitet seine Trommel, hat eine Fluppe im Mund und stößt Rauchwolken aus, wie ein alter Diesel. Oder hat er ein spezielles Kraut reingezogen?

Über weite Stecken führt nun unser Lauf in Richtung Ostenrot zurück, wir können das Schlussfeld beobachten. Ich laufe gleichmäßig, denn der Vier-Stunden-Läufer ist immer in Sichtweite.

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Informationen: Regensburg Marathon
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