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Laufberichte

„Ich bin der Berg! Los! Pack mich!“

13.11.10

Saisonausklang, Treffen von Marathonfressern, erstklassige Verpflegung. Der Waldmarathon in Zeil am Main verdient es, noch mehr über die bayerischen Grenzen hinaus bekannt zu werden. Ich bin zum ersten Mal hier und bin positiv überrascht. Warum? Lest weiter:

Zeil am Main liegt genau in der Mitte zwischen Bamberg und Schweinfurt und ist über die Autobahn 70 (Anschlussstellen Eltmann oder Knetzgau) oder via Bahn (aus Richtung Bamberg oder Schweinfurt; eigener Bahnhof) gut zu erreichen. Wer vor dem Lauf eine Übernachtung braucht, kann in der Schulturnhalle kostenlos übernachten. Für ein kostengünstiges Frühstück wird auch gesorgt. Oder man quartiert sich in eine Pension oder einem Hotel ein.

Da Zeil nicht ganz so weit von meiner Heimat weg ist, fahre ich erst am Renntag an. Zwei Stunden hinterm Steuer gehen gerade noch, um nicht sein Rennen zu „verschlafen“. Der TV Zeil und hier ganz besonders die Leichtathletikabteilung der „Roten Teufel“ organisieren bereits zum siebten Mal den Zeiler Waldmarathon.

Die Veranstaltung wird immer beliebter, so berichtet mir Hubert Karl. Rund 1000 Anmeldungen liegen vor, davon rund 250 für den Marathon und 600 für den Halben. Und da muss er wegen der beengten Startaufstellung die Reißleine ziehen. Der Rest verteilt sich auf die Walker und Nordic Walker, die sich auf den 21,1 und 7,5 Kilometer austoben dürfen.

Zum Hubert muss ich allerdings auch etwas berichten. Er ist der geborene Organisator und hat alles so geregelt, dass er gleich beim Marathon mitlaufen kann. Dass er beim Spartathlon über 246 Kilometer bereits 15 Mal teilgenommen hat, das werden nur die wenigsten wissen. Sein heutiger Marathonlauf wird meines Erachtens nur zum Aufwärmen reichen oder zu Kontrollzwecken dienen. Nein, es wird alles am Schnürchen verlaufen, davon kann ich mich schon beim Erhalt der Startunterlagen überzeugen.

Dass der Hubert auch den Badwater durch das Death Valley und den Friedenslauf von Hiroshima nach Nagasaki (457 Kilometer) absolviert hat, möchte ich auch noch erwähnen. Wer meint, ein so Verrückter hat keine Zeit mehr für anderes übrig, den muss ich enttäuschen. Vor 14 Jahren hat er die Kinderlaufgruppe „Rote Teufel“ gegründet. Mit bis zu 50 Kindern und Jugendlichen leitet er das Training zwei Mal pro Woche.

Dreh- und Angelpunkt des Wettkampftages ist das Rudolf-Winkler-Haus. Hier werden nicht nur die Startnummern ausgegeben, hier wird auch später die Siegerehrung stattfinden. Gleich nebenan ist das Hallenbad, das man nach dem Lauf unentgeltlich benutzen kann. Wer vor seinem Rennen noch ein Koffeingetränk braucht, der kann jetzt noch günstig zulangen.

Vor dem Start kann gleich nebenan ein paar  Sehenswürdigkeiten anschauen: die mittelalterliche Stadtbefestigung, den Marktplatz mit den vielen Fachwerkhäusern, die Kirche St. Michael oder die Annakapelle. Das Zeiler Käppele (Wallfahrtskirche) auf dem Kapellenberg ist ein Besuch auch wert.

Der lange Kanten kostet 22 EUR und beinhaltet die Orga zum Rennen, Medaille und eine Flasche Wein. Übrigens, eine Nachmeldung ist nicht möglich. Für die Schnellen gibt es weitere Belohnungen. Urkunden können später im Internet ausgedruckt werden. Wer viele Vereinskollegen zum Lauf animiert, erzielt da eine ansehnliche Rendite: Für die fünf stärksten Gruppen sind Dosenbier in XXL-Größe, Schinken und fränkische Hausmacherwurst ausgelobt.

Der Startplatz am Setzbachbrunnen im Laufpark Zeil ist rund 1,5 Kilometer entfernt. Mit mehreren Kleinbussen ist für einen Transport zum Start und später zurück gesorgt. Wer will, kann diese Strecke zum Ein- oder Auslaufen benutzen, denn der Weg dorthin ist ausgeschildert.

Ich kenne einen, der eigentlich zum Start laufen möchte und dann doch kurzerhand in den Bus steigt. Das bin ich, weil ich das Warmlaufen während der ersten Steigung erledigen will. Übrigens, von der Temperatur gesehen wäre man heute eher im Mai als im November. Es ist zwar bewölkt, aber es hat knapp 15 Grad jetzt um 09.30 Uhr.

Am Setzbachbrunnen haben sich schon zahlreiche Sportler versammelt, darunter wieder die bekannt Verdächtigen: Horst Preisler (den könnte man getrost die Nummer 1 vergeben), Renate Werz, Bernhard Seitz und viele andere Marathonsammler aus dem ganzen Bundesgebiet. Traditionell geht der Bernhard wieder mit seinen Latschen auf die Strecke. Ich könnte das nicht.

Eine kurze Orientierung bringt mir die Gewissheit, am Anfang ist eine ellenlange Steigung und zum Ziel hin kannst Du es laufen lassen. Übrigens, ein Zelt steht für das Umkleiden und das Aufbewahren der Klamotten zur Verfügung.

Wenige Minuten vor 10.00 Uhr schart sich der Haufen der Marathonis in der Nähe des Starttransparentes zusammen und wartet auf die einführenden Worte des Bürgermeisters Thomas Stadelmann. Dann geht es rasend schnell. Punkt zehn Uhr schießt uns der Bürgermeister und Schirmherr auf die Strecke. Die Walker und Halbmarathonis sind später dran.

Die Strecke führt fast ausschließlich durch den Bischofsheimer Forst, also Wald satt. Der heutige Westwind wird uns nicht sehr beeinträchtigen, da die Bäume einen gewissen Schutz geben werden. Der Marathon ist auf zwei Runden zu laufen, und das ist mir gerade recht. Auf der ersten Schleife die Fotoarbeit erledigen und dann vielleicht die Beine laufen lassen. Schaun mer mal.

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Informationen: Zeiler Waldmarathon
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