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Laufberichte

Ein besonderes Jubiläum

11.09.11

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So ist es auch für mich beim diesjährigen Münster-Marathon. Wenn mir jemand 2002 gesagt hätte, Du bist bis 2011 bei jeder der zehn Austragungen dieses Laufes dabei, hätte ich es wohl kaum geglaubt.

Trotzdem habe ich durchgehalten und bekomme als Jubiläumsläufer bereits Ende August eine Mail für den Jubilie-Club. Für die treuesten Läuferinnen und Läufer gibt es diesmal eine goldene Startnummer und ein Extra-Schalter bei der Startnummernausgabe wird für uns geöffnet.

Das motiviert natürlich besonders und um dieses Wochenende in vollen Zügen zu genießen reise ich bereits am Freitag mit Silke in Münster an. Die Startunterlagen bekomme ich aufgrund des Extra-Schalters noch schneller als sonst. Schön, auch mal VIP zu sein und ein paar Vorzüge genießen zu dürfen. Am Samstag nutzen wir die Gelegenheit für ein wenig Sightseeing. Der Prinzipalmarkt ist bereits prächtig herausgeputzt und die Stadt pulsiert als ob heute schon Marathon wäre. Musikgruppen laden bei strahlendem Sonnenschein aber eher zum Verweilen als zum Laufen ein. Zahlreiche Jogger sind unterwegs. In Münster wird eben nicht nur Fahrrad gefahren. Die Temperaturen und der blaue Himmel lassen die Stimmung und meine Nervosität steigen. Gibt es wieder, wie so oft, ideales Wetter für die Zuschauer und heiße Temperaturen für die Läufer? Wir werden sehen.

Am Sonntag machen wir uns so bei hoher Luftfeuchtigkeit und spätsommerlichen 19 Grad auf den Weg zum Start am Hindenburgplatz. Begleitet werden wir wie so oft von unseren Münsteraner Freunden Uta und Hermann-Josef. Heuer gehen Hermann und ich mal wieder gemeinsam auf die Strecke. Entsprechend unserer Vorbereitung und unserem Zeitziel reihen wir uns bei den 3:45 Brems- und Zugläufern ein. Bevor es heute auf den Weg geht, gibt es eine Schweigeminute anlässlich des Jahrestages der Anschläge des 11. September. Der Marathon bietet dazu den passenden Rahmen. Der Veranstalter freute sich bereits im Juli über Läuferinnen und Läufer aus über 20 Nationen. So machen sich heute über 7.500 Teilnehmer aus aller Welt gemeinsam friedlich auf den Weg.

Um 9.00 Uhr geht es endlich auf die Strecke. Zuschauermassen verabschieden die Läufer. Nach wenigen Metern entdecke ich ein paar Mettwürstchen auf dem Asphalt. Wer verliert den hier bereits seine Verpflegung? Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten und vor uns erspähe ich einen laufenden Kiepenkerl. So lebendig hatte ich den heute nicht erwartet. Und schon gar nicht so früh. Handelt es sich hierbei doch um Landmänner, die früher ihre Erzeugnisse mit einem Tragekorb in die Stadt brachten. Aufmerksame Gärtner finden ihn heute nur noch als Emblem auf den entsprechenden Samenpackungen, wir Läufer als Denkmal vor dem gleichnamigen Gasthof, den wir etwa bei KM 2,5 passieren.

Soweit sind wir aber noch nicht. Erstmal trägt uns die Musik beim ersten Power-Point Richtung Altstadt. Nach einigen Kurven laufen wir auf die Überwasserkirche zu. Dabei passieren wir die Buchhandlung Sölder, die vielen aus dem Fernsehen bekannt sein dürfte. Hat hier doch ein gewisser Wilsberg sein Hauptquartier. Kurz hinter dem Kiepenkerl führt der Weg wieder Richtung Promenade. Dabei lassen wir den Drubbel rechts liegen. Wenn man sich diese Straße, die uns direkt zum Prinzipalmarkt geführt hätte, heute anschaut, kann man kaum glauben, dass diese bis zum 2. Weltkrieg noch durch eine Häuserzeile geteilt wurde. Vernünftigerweise wurde in diesem Fall auf einen Wiederaufbau verzichtet.

Wir genießen bei KM 3 den ersten Abschnitt über die Promenade. Hier, wie auch im anschließenden Kreuzviertel, spenden zahlreiche Bäume wohltuenden Schatten, sodass das Laufen noch angenehm leicht fällt. Bereits zu dieser frühen Stunde haben sich etliche Zuschauer eingefunden. Pfiffige Münsteraner frühstücken einfach am Straßenrand um gemütlich Anfeuern zu können.

Als es zum 2. Mal auf die Promenade geht, schicken uns Silke und Uta weiter. Dort, wo sich sonst die Fahrräder breit machen, ergießt sich nun das Läuferfeld. Kurz hinter der Unterführung der Warendorfer Straße kommen Erinnerungen an meinen ersten Lauf mit Kamera vor drei Jahren wieder hoch. Eine versteckte Wurzel animierte mich kurz vor KM 8 zu einer gekonnten Flugrolle für die meine Mitstreiter mir Bestnoten aussprachen. Wiederholungen gefallen aber nicht immer und ich bin froh, die Stelle heute unbeschadet zu passieren. Nur die Sonne scheint noch so wie damals.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur Stubengasse. Hier können wir heute über einen neu gestalteten Platz laufen und die gelungene Integration moderner Gebäude in ein traditionelles Stadtbild bewundern. Noch zwei Kurven und wir können bereits einen ersten Blick auf das Ziel werfen. Leider begrüßen uns die Sambaklänge noch nicht nach vollbrachtem Lauf. Die Zielgerade, die wir auf KM 11 in umgekehrter Richtung passieren dürfen wir uns schon mal einprägen. Die Zuschauermassen sind auch schon mal da. Haltet aus! Wir sind bald wieder da.

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Informationen: Volksbank Münster-Marathon
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