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Laufberichte

Aus dem Staub gemacht

 

Turin, im italienischen Piemont gelegen, ist seit den Olympischen Winterspielen 2006 ein Begriff. Die Heimat des Fiat-Konzerns ist an das italienische Autobahnnetz gut angebunden und auch mit Hochgeschwindigkeitszügen sowie vom Mailänder Flughafen Malpensa aus schnell zu erreichen. Dank Martin Luther und des diesmal deutschlandweit begangenen Reformationsfestes machen Judith und ich uns per Auto zu einem verlängerten Wochenende in Italien auf. Bei der Reise durch die Schweiz können wir feststellen, dass auch viele andere Landsleute auf dem Weg in den warmen und sonnigen Süden sind.

Eine günstige Unterkunft in der Millionenstadt Turin ist schnell gefunden und wir sind gespannt, was sich seit unserem letzten Aufenthalt 2014 alles verändert hat. Unser Hotel liegt an der Metro-Linie etwas außerhalb des Zentrums und bietet dadurch den Vorteil kostenloser Parkplätze.

Das Zelt der Marathonmesse ist auf der Piazza Castello aufgebaut. Interessanterweise ohne Dach, da es seit Monaten nicht geregnet hat und auch die nächsten Tage ausbleibt. Die Nachmeldung wäre schnell erledigt gewesen, wenn nicht der Dame am Schalter aufgefallen wäre, dass mein Gesundheitszertifikat nicht den aktuellen Anforderungen des italienischen Leichtathletikverbandes FIDAL entspricht. Seit einigen Monaten sind die notwendigen Untersuchungen auf dem Blatt einzeln aufgeführt und der Arzt muss bescheinigen, dass er diese gemäß italienischem Gesetz durchgeführt hat.

Judith war letzte Woche bei einer Untersuchung und hat das Formular von der Runcard-Seite verwendet. Mein Zertifikat ist 11 Monate alt, stammt vom Florenz Marathon 2016 und enthält den Zusatz, dass es ein Jahr lang gilt. Über eine halbe Stunde versucht der Verantwortliche den FIDAL-Offiziellen zu überzeugen. Immerhin bin ich dieses Jahr schon drei Marathons in Italien gelaufen. Alles Vermitteln hilft am Ende jedoch  nichts. Was tun? Ich bekomme die Möglichkeit, am 30-km-Lauf teilzunehmen, der bei km 12,2 in Nichelino eine Stunde nach dem Marathon gestartet wird. Ich werde allerdings nicht den Shuttlebus dorthin nehmen, sondern als Reporter die Marathonis ab deren Start per pedes „begleiten“.

 

 

An dieser Stelle möchte ich nochmals dringend dazu raten, sich vor einem Marathon in Italien genau mit den Vorschriften auseinanderzusetzen. Für Florenz und Rom werden auf der jeweiligen Webseite übrigens noch die alten, nun angeblich nicht mehr gültigen Formulare für Gesundheitszertifikate angeboten. Wenn die FIDAL jetzt konsequent vorgeht, müsste sie allen Sportlern mit dem „alten“ Vordruck in Florenz und Rom den Start verweigern.

Die Startertüte ist prall gefüllt mit Markenlaufhemd, Cola, Milch, Zwieback und einer Musik-CD. Und das alles plus Lauf für 40-80 Euro, je nach Anmeldezeitpunkt.

Nun noch schnell zum Sightseeing. Ich möchte noch ein paar Fotos schießen. Leider wird es schon früh dunkel. Also gibt es wieder nur Nachtaufnahmen.

Lohnend ist ein Besuch der ehemaligen italienischen Hauptstadt auf jeden Fall. Viele der 14 Schlösser und Paläste der Herrscher von Savoyen und italienischen Könige können mit einem günstigen Sammelticket besichtigt werden. Das ägyptische Museum genießt Weltruhm. Der Palazzo Madama mit seinen mannigfachen Bauteilen, zu denen auch ein römisches Stadttor gehört, ist ebenfalls einen Besuch wert. Ein Stück Turin trägt jeder ab und an in seinem Geldbeutel mit sich herum: Auf der italienischen 2- Cent-Münze ist das Wahrzeichen der Stadt abgebildet, die Mole Antonelliana, ein kühner Bau von Alessandro Antonielli aus dem Jahr 1889 mit charakteristischer Kuppel und steiler Spitze. Das ursprünglich als Synagoge erstellte 167,5 Meter hohe Gebäude, damals komplett aus Ziegeln konstruiert, beherbergt heute das nationale Filmmuseum. Die aktuelle Synagoge östlich des Hauptbahnhofs mit ihren orientalisch anmutenden Türmen ist sicher auch einen Besuch wert. In ihrer Nachbarschaft befindet sich das derzeit besonders angesagte Ausgehviertel der Stadt.

Ausschlafen ist nach der langen Autofahrt ein Muss. Die Zeitumstellung schenkt uns eine Stunde bis zum Start um 9:30 Uhr. Fand der Turin Marathon 2014 noch im November statt, so wurde er 2015 in den frühen Oktober geschoben und verlor dadurch fast ein Drittel der Teilnehmer. Nun also wurde der Termin wieder etwas zurück verlegt, um nicht mit so vielen Parallelveranstaltungen konkurrieren zu müssen. 2.000 Marathonis haben sich angemeldet. Damit rangiert Turin von den Teilnehmerzahlen her im Mittelfeld der italienischen Marathons. Auch die Organisation hat gewechselt. Die Mannschaft von teammarathon veranstaltet gleich mehrere Läufe in der italienischen Großstadt.

 

 

Eine Stunde vor dem Start sind wir am Zielbereich auf der Piazza Castello. Dort befinden sich auch Toilettenhäuschen, Duschkabinen und die Taschenabgabe unter den Arkaden der königlichen Bibliothek. Arkaden oder Laubengänge gibt es in Turin übrigens auf unzähligen Kilometern. Unter den Arkaden residieren übrigens die nobelsten Cafés der Stadt. Dort kann man sich auch mit den berühmten Turiner Schokoladen eindecken. Probieren muss man natürlich die Pralinenspezialität Gianduja.

Erst um 9:00 Uhr gehen wir die 200 Meter zum Start auf der Piazza San Carlo.In der Mitte des Platzes eine Reiterfigur, links und rechts davon jeweils ein Startbogen. Viele der  italienische Läuferinnen und Läufer wirken sehr professionell, sportlich und durchgestylt. Trotzdem ist immer Zeit für ein Foto und Schwätzchen. Erst bei der italienischen Nationalhymne wird es dann ruhig. Das Fernsehen ist diesmal nicht dabei und ich habe auch sonst den Eindruck, dass die Veranstaltung einen etwas familiäreren Charakter bekommen hat.

Startschuss um 9:30 Uhr. Der breite Startbereich trifft auf die schmalere Via Roma. Also wird es hier ein wenig eng. Aber nach dem Abbiegen auf die Via Po geht es dann schon zügig voran. Hier muss man höllisch auf die großen Bodenplatten aufpassen, die manchmal etwas hoch stehen und unaufmerksame Läufer schnell zu Fall bringen können. Links die Universität. Die Straße weitet sich zur großen Piazza Vittorio Veneto. Abends sitzt man hier gerne in den Cafés. Vor uns der längste und wichtigste Fluss Italiens, der Po, den wir hier über die Vittorio-Emanuele I-Brücke überqueren und auf eine runde Kirche, das Pantheon Gran Madre di Dio, zulaufen. Vor uns auch ein kleiner Gebirgsausläufer in der sonst flachen Po-Ebene. Mit einer Zahnradbahn kann man zur Wallfahrtskirche Superga fahren. Zweimal im Jahr veranstaltet teammarathon auch einen Berglauf dort hinauf. Für uns geht es Po-aufwärts.

 

 

Nach einem Kilometer schon wieder zurück ans andere Ufer über die Ponte Umberto I mit ihren heroischen Figuren, dann in den Parco del Valentino. 1865 eröffnet, war dies der erste öffentliche Park in Italien. Eine breite Straße schlängelt sich hindurch. Links die königliche Kanugesellschaft mit dem Teil eines U-Boots im Garten. Danach das nachgebaute mittelalterliche Viertel, 1884 eröffnet. Als ob Italien nicht genug echte mittelalterliche Viertel hätte! Ansonsten hat der Park so viele Attraktionen, dass sich ein Besuch nach dem Lauf sicher lohnen würde. Ponte Balbis, Km 5, zum dritten Mal über den Fluss. Auch eine Schifffahrtslinie betreibt der lokale Verkehrsverbund GTT hier.

Auf dem Corso Moncalieri geht es nun in Richtung der gleichnamigen Stadt. Nach dem Erreichen der Gemeindegrenze heißt die Straße dann Via Torino. So einfach ist das. Vielfältig sind die Gebäude an der Straße. Links am Hang teilweise richtig noble Anwesen, jedoch auch recht einfache Mehrfamilienhäuser, aus denen aber oft Zuschauer applaudieren. Die Sperrung dieser wichtigen Straße bringt einmal im Jahr Ruhe für die Anwohner.  Vor uns auf dem Hügel das Schloss von Moncalieri. Ein Turm lugt aus dem Dunst. Das Schloss wurde von jungen Prinzen der Savoyer während ihrer Studienzeit bewohnt. Vittorio Emanuele II blieb dann ganz hier, da es ihm besser gefiel als das Stadtschloss.

Zum letzten Mal über den Fluss und unter einem breiten Autobahnzubringer hindurch. Das massive Betonband geht teilweise im Meterabstand an den Balkonen der Mietskasernen vorbei – ohne Lärmschutzwand. Judith macht mich darauf aufmerksam, dass mein Start zum 30 k jetzt ansteht. Wir sind aber erst bei km 11 und nicht bei km 12. Komme ich halt ein bisschen später. Nichelino ist erreicht und so ganz langsam nehmen die Zuschauer zu. Eine Blaskapelle und eine Volkstanzgruppe feiert uns mit irgendwie spanisch klingenden Weisen. Und dann noch Partyvolk vor einer Kneipe. Gemessen an italienischen Marathon-Standards ist das hier Unterhaltung vom Feinsten.

Spannend sind auch die Häuser in dieser Vorstadt. Nicht ganz so, wie man das von einer reichen Region erwartet hätte. Turin ist jedoch auch ein Zentrum der Metallverarbeitung. Da kommen wir gleich noch hin. Aber wahrscheinlich sind auch nur die Fassaden an der Hauptstraße ein wenig mitgenommen. Vor uns ein großer Verkehrskreisel mit hohen Wohnblöcken. Die oberen Wohnungen erstrecken sich wohl über zwei Stockwerke und haben Wendeltreppen auf den Balkonen. Die Fußgängerbrücke über den Platz hört auf halbem Wege auf.

 

 

Verpflegungspunkt km 15. Alle fünf Kilometer gibt es Nachschub, ganz wie die FIDAL das vorgibt. Dazwischen werden Schwämme gereicht. An den VPs gibt es Wasser, auch in Flaschen, Iso-Getränke, Cola, Bananen, Orangenstücke, Kekse und Marmeladenzwieback. Kurz Getränke fassen, dann über die Autobahn samt Mautstelle. Insgesamt ist der Marathon recht flach, die Wellen der Über- und Unterführungen summieren sich auf 40 Höhenmeter.

Der Blick von der Überführung auf das weite Land ist atemberaubend. In der Entfernung ein großes Gebäude mit einem Rehbock auf dem Dach: Stupinigi, das königliche Schloss, 1730 als Jagdschloss für Vittorio Amedeo II erbaut. Wirklich beeindruckend und zum UNESCO Welterbe gehörend. Für Freunde von Rokoko-Möbeln gäbe es hier auch das passende Museo dell' Ammobiliamento.

Es geht direkt auf das Gebäude zu, dann links vorbei und an der Schlossmauer entlang. Eine große Runde steht an. Manche laufen in der Straßenmitte, die meisten orientieren sich am Innenrand. Die Ideallinie spart wertvolle Meter. Zwei Kilometer, dann sind wir mit unserer Runde fertig. Kurze Begegnungsstrecke. Die Straße führt nahezu schnurgerade ins Zentrum von Turin, zum Stadtpalast. Das sind 10 Kilometer, für die es auch eine eigene Laufveranstaltung gibt. Aber nicht heute: Wir drehen nach links.

In Richtung Nordwest kann man einige Berge schemenhaft erkennen. Irgendwo müsste der Monte Bianco liegen, besser bekannt unter dem Namen Mont Blanc. Leider bekommt man keinen Eindruck davon, wie nah an den Westalpen Turin. Borgaretto heißt die nächste Ortschaft. Mir fällt auf, dass die Zuschauer eher älteren Datums sind oder noch recht jung. Wahrscheinlich sind die Jahrgänge dazwischen aktiv beim Lauf dabei.

 

 

Wieder zurück über den Autobahnring. Ganz kurz wird es richtig idyllisch beim Überqueren des Flüsschens Sangone bei km 23. Dann drei Kilometer durch amerikanisch anmutende Straßen mit Einkaufszentren. Rechts auf den breiten Corso Luigi Settembrini samt Straßenbahn. Settembrini war ein 1813 geborener Schriftsteller und Politiker. Wegen seiner negativen Einstellung zur Monarchie musste er nach Malta fliehen. In Thomas Manns Roman  „Der Zauberberg“ gibt es einen Freimaurer gleichen Namens. Ich habe das nur nachgelesen, weil ich dachte, Settembrini müsse doch etwas mit den Fiat-Werken Mirafiori zu tun haben, die hier auf über zwei Kilometern zu beiden Seiten des öden Corsos liegen. Da muss man sich durchbeißen. Das ganze Areal ist zweimal zwei Kilometer groß. Um das Ganze interessanter zu gestalten, hier einige Vorschläge: Straße umbenennen, z.B. nach dem Firmengründer Giovanni Agnelli, oder direkt durchs Werk laufen oder die Fiat-Werkskapelle hinstellen oder woanders laufen. Das Fiat-Werk war bei seiner Fertigstellung 936 das modernste Automobilwerk Europas mit 22.000 Arbeitern.

Km28: Die Vier-Stunden-Pacer überholen Judith und mich. Wir laufen an einem kleinen Park vorbei, Papi und Sohnemann samt recht großem Modellflugzeug queren die Straße. Ansonsten ist es zuschauertechnisch eher mau. Wir kommen in den Stadteil Lingotto. Vor uns das neue Verwaltungs-Hochhaus der Region Piemont, 2016 fertiggestellt, 209 Meter hoch. Jetzt laufen wir an Eisenbahnanlagen entlang. Die münden weiter vorne in den Kopfbahnhof von Turin. Auf der anderen Seite kann man das 1923 eröffnete Fiat-Werk Lingotto sehen. Auf dem Dach eine einen Kilometer lange Teststrecke für die neuen Modelle. Das Gebäude wurde bis 1982 genutzt. Nun beherbergt es ein Nobelhotel, ein Kongresszentrum, eine Pinakothek und natürlich ein Einkaufszentrum samt Multiplexkino.

Viele Gebäude hier wurden für die Olympischen Spiele genutzt. Die Wohnblöcke neben uns sehen so aus, als könnten sie Sportlerunterkünfte gewesen sein, die zu Sozialwohnungen umgewidmet wurden.

 

 

Schon wieder zwei langweilige Kilometer, jedem der wenigen Zuschauer könnte ich persönlich danken, bevor es bei km 32 wieder in die richtige Stadt geht. So gefällt mir das. Die Strecke kenne ich noch nicht und hier gilt es auch viele Autofahrer auszubremsen. Da wird gehupt, wie ich das schon lange nicht mehr erlebt habe, obwohl Turin viele Straßenunterführungen hat, die eigentlich ein Nebeneinander von Fahrzeugen und Sportlern zulassen würde. Einen großen Bogen laufen wir hier,  unter uns die Eisenbahnstrecke Richtung Mailand.

Schlimmer finde ich diesen Gestank. Bald kann ich die Diesel- und Benzingerüche auseinander halten. Manchmal sieht man Zuschauer mit Mundschutz am Straßenrand und auch unter den Läufern gibt es welche mit Atemschutz. Vor einer Woche waren die Feinstaubwerte in Turin 2,5 mal höher als der Maximalwert. Den Anwohnern wurde geraten, zu Hause zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Die Berichte darüber hatten es am 20.10. sogar in die deutschen Gazetten geschafft. Heute meldet die entsprechende Internetseite die Stufe „gelb/grün“, also nicht mehr ganz so schlimm. Trotzdem wäre es nicht schlecht gewesen, den Marathon für einen autofreien Tag zu nutzen. Aber halt, im Auto ist die Luft ja gut.

VP vor der Caserma Monte Grappa, links der Parco Cavalieri di Vittorio Veneto, gewidmet den Reitern Vittorios. Lautes Gehupe an der nächsten Kreuzung und davor eine große Gruppe jubelnder Zuschauer. Ich habe den Eindruck, die freuen sich, dass hier mal nur Läufer vorbeirauschen. Bei Km 36 geht es auf interessante Innenstadtstraßen. Es gibt viel zu sehen und auch die Zuschauerzahl nimmt zu. Breite Alleen, so wie die Corsa Francia und vor uns im Dunst auf einem Hügel die Wallfahrtskirche Superga. Ich sehe einen Läufer aus dem Schaichtal.

Nun auf die Corsa Inghilterra (England). Km39, ein großes Glasdach markiert den neuen unterirdischen Bahnhof Porta Susa. Dort halten die Hochgeschwindigkeitszüge auf dem Weg von Frankreich nach Mailand. Um Zeit zu sparen, wird der Hauptbahnhof umfahren. Rechts vor uns noch so ein topmoderner Wolkenkratzer, der Torre Intesa Sanpaolo von Renzo Piano, 2014 fertiggestellt und 167 Meter hoch. Das Wahrzeichen Mole sollte er nicht überragen. Das oberste Geschoss ist öffentlich zugänglich.

Jetzt laufen wir ins Zentrum. Vor uns ein riesiges Denkmal für König Vittorio Emanuele II, den ersten König des vereinigten Italien. Viele Trambahngleise haben wir heute gequert. Turin war anno 1871 die erste italienische Stadt mit einer Pferdebahn. Heute verkehren immer noch viele Linien, fast doppelt so viele Gleise werden aber nicht mehr befahren. Zusätzlich gibt es die Linie 7, die halbstündlich eine touristische Rundfahrt mit historischen Wagen bietet.

 

 

Am wunderschön renovierten Hauptbahnhof ist km 41 erreicht, wir biegen auf die Via Roma ein. Unter den Kolonnaden findet man die Shops der teuersten Modelabels. Die Straße selbst „liscio come l'olio“, glatt wie Öl, wie der Italiener sagen würde. Jetzt über die Piazza San Carlo mit den Startbögen. „Noch zweihundert Meter“ rufe ich Judith zu. Direkt in Richtung königliches Stadtschloss geht es zu. Wir kämpfen uns voran. Sub 4:10 ist angesagt. Unter dem Jubel vieler Zuschauer queren wir die Ziellinie.

Das heimische Mole-Cola und ein Energiegetränk auf Honigbasis mit dem Namen BeeBad sind gut für die erste Erfrischung. Dazu gibt es Kekse, Obst, Marmeladenzwieback. Das Buffet ist schon ziemlich abgegrast, auch viele Zuschauer greifen gerne zu.

Viele Finisher machen sich, wie in Italien üblich, schnell auf den Heimweg. Andere haben zum Duschen extra ihren Bademantel mitgebracht. Wir halten noch ein Pläuschchen mit zwei Läufern aus Mailand sowie mit Volker, dem wie mir die Luft etwas Probleme bereitete. Dann geht es auch für uns ins Hotel zurück.

 

Fazit:

–    Interessanter Marathon in einer bedeutenden italienischen Großstadt, mit Umrundung der Residenz von Stupinigi,  ein wenig Park, ein wenig durch die Felder und etwas durch Industriegebiete. Aber auch durch einen Teil des Herzens von Turin.

–    Eine der schnellsten Marathonstrecken in Europa

–    Bis auf die Stimmungshochburg Nichelino besteht eher wenig Zuschauerinteresse

–    Auch hier ist wieder ein Musik-Sender Sponsor. Trotzdem gab es fast keine musikalische Unterstützung an der Strecke, aber dafür eine Musik-CD im Starterbeutel.

–    Turin ist eine Metropole mit wenig Touristen. So erlebt man Großstadtleben pur ohne Touristennepp, sodass man hier günstig Stadturlaub machen kann. Kulturell ist Turin mit vielen Museen und UNESCO-Welterbestätten auf Top-Niveau


Siegerliste Marathon

 

Männer

1 GIACOBAZZI ALESSANDRO     ITA     2:15:25
2 KAMAU SIMON             KEN     2:16:49
3 SBAAI YOUSSEF             ITA     2:19:20     

 

Frauen

1 LODARCZWK PATRYCJA    POL     2:53:27
2 WAKABU RUTH CHELAGAT     KEN     2:56:32
3 MARIETTA CLAUDIA        ITA     2:58:43

Finisher    
1.365 (gemeldet 2.000)
 

Deutsche:    5
Österreich:     1
Schweiz:    1

 

Informationen: Turin Marathon
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