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Laufberichte

Impressionen von der Pockinger Heide

07.02.10

Drei-drei-drei und drei Halbe

Servus miteinander. Heute geht es mal wieder nach Bad Füssing ins Bayerische Bäderdreieck. Zum Baden? Nein, erst Marathon laufen und dann ins Sprudelbad. Was es zum Erzählen gibt, das erfahrt Ihr in meinem Bericht.

Das  Organisatorische lasse ich heute mal aus, Ihr braucht ja bloß die Berichte meiner Reporterkollegen zu lesen. Im Übrigen wissen ja alle, was es zu beachten gibt, denn die meisten sind entweder in der Region zuhause oder es sind Wettkampfsammler. Gerade beim Marathon haben die Füssinger schon eine feste Laufkundschaft beieinander.

Am Tag vor dem Wettkampf bin ich noch beschäftigt, denn mein Verein veranstaltet für die Leichtathletikschüler ein Sportfest in der Halle mit Werfen, Springen und Laufen. Und da helfe ich traditionell als Kampfrichter. Die jungen Wilden sind mit Eifer dabei, wenn es gilt, Punkte zu sammeln. Da braucht man keine Angst für die Leichtathletik in der Zukunft zu haben.

Am Sonntag geht es zeitig in der Frühe los. Ein Vereinskollege, der Paul, hat sich angeschlossen. Für den Marathon kann ich ihn nicht begeistern, er will einen schnellen Zehner hinlegen. Wie ich ihn kenne, kann er heute deutlich unter 40 Minuten rennen. Er winkt jedoch ab und glaubt das nicht. Eine alte Läuferkrankheit, immer tiefstapeln. Er wird schon sehen.

Die Anfahrt geht problemlos, lediglich in unserer Heimat hat es eine dicke Suppe mit einer Sicht von 50 Metern. Später klart der Himmel sogar mal kurze Zeit auf. In Bad Füssing haben wir aber die berüchtigte Inversionswetterlage mit Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Die Straßen in Bad Füssing werden gerade gestreut, im vorgesehen Parkplatz fährt der Winterdienst gerade heraus. Einen Abstellplatz für die Karre finden wir sofort.

Im Johannesbad werden schon fleißig die Unterlagen abgeholt. Paul verabschiedet sich zum Nachmeldeschalter und will sich dann gleich einlaufen. Das streiche ich heute rigoros, die ersten Kilometer müssen dafür herhalten. Heute will ich wieder gemütlich unterwegs sein.

Otmar Berg ist für seinen Hunsrück-Marathon am Werben und hat mich schon von weiten gesehen. Er darf als marathon4you-Hero 09 heuer nach Zürich. Da gebe ich ihm doch gleich einige Tipps mit. Im Gegenzug will er mich Ende August als m4y-Reporter anheuern.

Vor der großen Drehtür läuft mir dann Joe über den Weg. Ein bunter Hund ist der schon. Er fällt gerade der Renate Werz um den Hals. Schade, dass ich die Kamera nicht so schnell bei der Hand habe.

Irgendjemand fragt mich noch, was ich laufen will. Wie immer 3.30 Stunden plus/minus und das ohne Uhr. Wie das geht, werde ich  noch gefragt. Ja, das habe ich im Gefühl. Und manchmal wird auch die Zeit eingesagt.

Doch dann geht es unaufhörlich auf 10.00 Uhr zu, unserer Startzeit. Es ist momentan trocken von oben, die Strasse ist zwar nass vom Streusalz, aber immerhin griffig.

Nach rund 200 Metern laufen wir in einen Kreisverkehr und es geht in den Ortteil Safferstetten. Das ist die Ur-Gemeinde des heutigen Bad Füssings. Im Jahr 735 erstmals urkundlich erwähnt, bohrte man in den dreißiger Jahren nach Erdöl, doch lediglich „heilendes“ Thermalwasser wurde gefunden. Das sorgte 1969 für das „Bad“ im Ortsnamen.

Nach weiteren fünfhundert Metern laufen wir an der Pfarrkirche St. Andreas vorbei. Im Hochmittelalter wurde das Gotteshaus errichtet. Zwei Mal wurde gezündelt und die Kirche wurde immer wieder aufgebaut. Ja, auf unserer Strecke werden wir viele kirchliche Zeichen entdecken.

Das kalte und feuchte Wetter lockt nur wenige Zuschauer an den Kurs. Die Teilnehmer wissen, dass mit so was zu rechnen ist. Im Übrigen will die Läufergemeinde in Bad Füssing testen, ob man schon für die Straßenlaufsaison fit ist.

Nach Kilometerschild zwei geht es in das offene Gelände. Pichl, ein kleiner Ort ist einen Kilometer entfernt. Es geht auf einer kleinen Landstraße dahin. Ich wie immer auf der Pirsch nach einem Fotoobjekt. Mir fällt ein rotes gewandetes Pärchen auf, und das in einer CSU-Region. Sinnigerweise heißt er Martin Schwarz. Ob er zu den Schwarzen gehört, weiß ich nicht. Auf alle Fälle hat er mit seiner Laufpartnerin Sandra Weinberger recht viel Spaß und hebt die Hand bei meinen Fotoschuss. Die beiden werden sich noch einiges zu erzählen haben.

Nach gut drei Kilometer befindet sich nur eine Kapelle rechterhand, hier haben sich sogar ein paar Zuschauer versammelt und feuern uns an. Wir biegen rechts ab. Ich laufe auf eine Gruppe auf. Aha, der Pacer für 3.45 Stunden. So rund 20 Sportler hängen am Tempomacher dran.

Kilometer fünf. Ein Helfer, wie in all den Jahren der Manne, sagt die Zeit an und bedankt sich bei jedem Gruß. „Kimm i jetzt ind Zeitung eini?“ fragt er mich noch bei meiner Arbeit. Dös net, aber ins Internet.

Kirchham. Bei der ersten Linkskurve zeigt uns der Blick nach rechts die Kirche St. Martin. Der Ort hat eine weit zurückreichende Geschichte mindestens bis ins Jahr 737, dem Sterbejahr des Herzogs Hugbert. Am Ortseingang können wir verpflegen. Iso, warmer Tee, Wasser, Obst und Riegel warten auf den durstigen und hungrigen Läufer. Bei den kühlen Bedingungen greife ich gerne zum Tee.

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Informationen: Johannesbad Thermen-Marathon
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