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Laufberichte

Mein 50. in Welver

03.10.12

Anfang 2012 hatte ich bereits den Gedanken, meinen 50. Marathon am 3. Oktober zuhause in Welver beim „5amTag“ Marathon zu feiern. Blöderweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt erst 31 Marathons auf meinem persönlichen Zähler. Aber das konnte ja noch geändert werden. Das Jahr war ja noch lang.

Ich lief in den nächsten Monaten schließlich die nötigen 18 Marathons bei großen und kleineren Veranstaltungen, damit es dann genau zum Tag der Deutschen Einheit passte: Marathon Nr. 50 zuhause in Welver. Um gesund und fit zu bleiben und die Belastung von 18 Marathons in 9 Monaten zu schaffen, hielt ich mich natürlich an das Motto des „5amTag“ Marathons: 5 am Tag – 5 mal Obst und Gemüse pro Tag. Aber dafür brauche ich eigentlich das Gemüse-Projekt gar nicht. Meine Marion sorgt als Ernährungsberaterin schon dafür, dass sich immer genügend Rohkost auf unseren Tellern befindet.

Als wir am 3. Oktober dann schließlich auf dem Welveraner Marktplatz am Start stehen, merke ich sofort, dass der Veranstalter Wind von meinem Jubiläum bekommen hat (was natürlich auch daran liegen kann, dass ich ihn vorher ausführlich darüber informiert habe ;-)). Der Moderator interviewt mich im Startfeld und spricht mich auf das Jubiläum an. Ich erzähle von meinem heutigen Jubiläum und erwähne dabei, dass in unserem Kofferraum ein paar Flaschen Sekt auf meinen Zieleinlauf warten.

Dann geht es mit ein paar Minuten Verspätung auf die Strecke. Das Wetter ist zum Laufen klasse, nur der starke Wind wird uns gleich zu schaffen machen. Aber noch laufen wir den ersten Kilometer durch Welver und merken noch nicht viel davon.
Die „5amTag“-Strecke verläuft rund um Welver durch die Soester Börde, der Getreidekammer Westfalens. Auf vier verschiedenen Strecken können Radler, Walker, Inliner und eben Läufer auf die Reise gehen. Es gibt eine 10er Runde, eine über Halbmarathon, eine 30er und den Marathon. Alle Rundkurse verlaufen größtenteils über Landstraßen und Feldwege und streifen hier und da die 20 umliegenden Ortschaften, die zur Gemeinde Welver gehören. In jedem Ort gibt es Verpflegungsstellen, die fast alle privat organisiert sind. Feuerwehren, Jugendgruppen oder Damenkränzchen stellen sich an die Strecke und verpflegen die Teilnehmer. So sind alle umliegenden Ortschaften in die Veranstaltung eingebunden und fühlen sich für das Gelingen mitverantwortlich.

Nach einem Kilometer verlassen wir Welver und erreichen die umliegenden Felder, die ab jetzt einen Großteil der Strecke ausmachen. Und ab jetzt laufen wir auch voll durch den Wind. Der kostet ordentlich Kraft. Alle paar Kilometer kommen wir nun an ein Örtchen, werden gut mit Getränken und Obst verpflegt und begeben uns kurz darauf wieder in den Wind.

Ab und zu finde ich auf meiner Runde Hinweise, die in Weiß auf die Straße gesprüht sind. „Frank, viel Spaß!“ oder meinen Namen mit einem Blumenstrauß. Zuerst denke ich, dass da ein Angehöriger irgendeines Franks Motivationsgrüße auf der Straße hinterlassen hat. Schließlich lese ich irgendwann „Auf zu den nächsten 50“ und ab da weiß ich, dass die Straßensprüche mir gelten. Klasse. Darüber freue ich mich sehr.

An zwei Stellen auf der Marathonrunde finde ich eine ganz neue Art eines Verpflegungsstandes. Dort steht dann ein Tisch, auf dem jede Menge Sixpacks mit Halb-Liter-Flaschen Mineralwasser auf uns warten. Ganz ohne Personal. Man nimmt sich eine Flasche mit, trinkt so viel man will und wirft sie dann an den Rand. Ganz einfach. So sind die Stellen überbrückt, an denen die Abstände zwischen den Ortschaften zu groß sind. Eine einfache und tolle Idee.

Ab Kilometer 33 geht es nun mit Frontalgegenwind und etwas Regen über die offene Pläne. Das kostet die letzte Kraft, aber das nahende Ziel und die Freude auf das Finishen meines Jubiläumsmarathons lässt mich weiter laufen.

 Nach rund 4 Stunden komme ich schließlich wieder in Welver an. Die letzten 2 Kilometer verlaufen wieder durch den Ort und sind einigermaßen windfrei. Endspurt. Ich kann jetzt zum Schluss sogar mein Tempo noch etwas erhöhen und sprinte die letzte Gerade entlang auf das Ziel zu. Schon aus mehreren hundert Metern Entfernung sehe ich den Zielbanner und höre die Lautsprecher. Das weckt noch mal die letzten Kräfte und ich gebe jetzt richtig Gas.

Ich sehe ganz viele Menschen, Freunde, Bekannte und Unbekannte am Zielkanal, die anscheinend alle nur auf mich warten. Sie klatschen und rufen meinen Namen. Einen großartigeren Zieleinlauf kann der Sieger des heutigen Marathons nicht gehabt haben. Klasse. Mit einem Lachen auf den Lippen überquere ich nach gut 4 Stunden und 12 Minuten die Ziellinie. Marathon Nr. 50 ist gefinisht. Der Goldene.

Im Zielbereich beglückwünscht mich Marion, die heute hier auf der 10er Strecke unterwegs war. Sie ist Zweite geworden und hat einen schönen Pokal gewonnen.

Mit den vielen Freunden und Bekannten stehen wir jetzt noch lange zusammen und genießen den mitgebrachten Sekt. Eine richtig schöne Jubiläumsfeier. Und dann muss ich schließlich noch auf die Bühne und bekomme von Helmut, dem Veranstalter, einen schönen Jubiläumspokal zu meinem goldenen Marathon. Mein erster Pokal überhaupt. Und spätestens jetzt bin ich mir ganz sicher, dass es die richtige Entscheidung war, meinen 50. Marathon hier zuhause in Welver zu laufen.

Vielen Dank an die Veranstalter des „5amTag“ Marathons für einen tollen Tag und für meinen einmaligen Jubiläumsmarathon. Er wird mir unvergessen bleiben.

 

Informationen: 5 am Tag Familien Marathon
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