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Laufberichte

Von Naumburg zur Arche Nebra

16.06.12

Vier Monate Laufpause sind vorbei und es geht wieder ohne Luftnot. Ich scheine meine Lungenentzündung auskuriert zu haben. Die ersten längeren Läufe gingen gut. Jetzt heißt es auf zu neuen Zielen. Den Anfang macht gleich ein ganz besonderer Marathon – der HimmelswegeLauf von Naumburg zur Arche Nebra, dem Fundort der Himmelsscheibe.

„Die Himmelsscheibe ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Sie zeigt die weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene, die wir kennen. Elemente des Tag- und Nachthimmels vermischen sich vor einem abstrakten Sternennetz. Sonne und Mond werden aber nicht nur in ihrem Himmelslauf abgebildet, sondern auch erklärt. Zwischen den Horizonten erscheint ein Schiff in nächtlicher Fahrt über den Himmelsozean. Es ist hier zum ersten Mal als zentrales mythisches Symbol in Europa überliefert. Die Himmelsscheibe gibt uns einen Einblick in das Wissen unserer Vorfahren über den Weltenlauf und seine religiöse Deutung vor 3600 Jahren.“ So die Erklärung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.

Der Fundort ist in etwa 60km nord-östlich von Erfurt, 20km südlich von der Lutherstadt Eisleben, 50km westlich von Leipzig. Hier am Besucherzentrum ist auch das Veranstaltungszentrum für den Tag. Es werden folgende Strecken angeboten:

Initiator der Veranstaltung ist Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski und das ist das Angebot:

Dreifachmarathon: Wangen – Goseck – Halle – Wangen – Arche Nebra.
Marathon: Naumburg – Wangen – Arche Nebra.
Halbmarathon: Laucha– Arche Nebra.
Viertelmarathon: Hermannseck – Arche Nebra.
Nordic-Walking: Hermannseck – Arche Nebra
Wandern: Hermannseck – Arche Nebra.
Radtour. Goseck - Wangen – Arche Nebra

Das Startgeld für den Marathon liegt zwischen 42,00 € und 55,00 € je nach Meldedatum. Ein schönes Funktions-Shirt mit der Abbildung der Himmelscheibe kann für 14€ gekauft werde. Die Zeitmessung erfolgt mit dem Champion-Chip. Von den Startorten gibt es einen Kleidertransport zum Ziel. Bei Bedarf kann man auch kostenlos mit Bus oder Unstrutbahn von Wangen zum Startort fahren.

Ich bin heute mal wieder mit Dieter unterwegs. Wir müssen uns noch nachmelden und das geht bis 1 Stunde vorm Start, direkt im Startbereich von Naumburg. Mein Fahrzeug stelle ich im Bahnhofsbereich ab und wir gehen die 10 Minuten zur Altstadt wo sich auf dem Marktplatz der Startbereich befindet. Das Wetter meinte es bis jetzt nicht gut mit uns. Es hat die ganze Fahrt von Kassel nach Naumburg geregnet.

Vom Bahnhof aus geht es direkt am Dom St. Peter und Paul, dem Wahrzeichen der Stadt, vorbei. Der Regen hat nachgelassen und es nieselt nur noch. Der im nächsten Jahr 800 Jahre alt werdende Dom hat eine dreischiffige und zweichörige Basilika mit vier Türmen und einem Kreuzgang. Weltberühmt sind die lebensgroß ganz in Stein gehauenen zwölf Stifterfiguren.

Wir haben heute Morgen jedoch keine Zeit, uns länger umzuschauen in der Stadt, denn um 9:30 Uhr erfolgt der Start vom Marktplatz. Auf dem Weg zum Markt kommen wir an wunderschönen Bürgerhäusern mit Renaissancegiebeln vorbei. Der Marktplatz ist auch der mittelalterliche Stadtkern an dem sich das Renaissance-Rathaus (erbaut von 1517 bis 1528) mit Ratskeller, sowie die Stadtkirche St. Wenzel befinden.

Die ersten Fotos vom Rathausplatz sind noch im Nieselregen, aber von Minute zu Minute wird der Himmel heller und die Temperaturen steigen von 15 im Laufe des Tages auf 25 Grad. Da sich der Start um eine Viertelstunde verzögert,  habe ich Zeit und schlendere über den Platz, wo heute ist.  Auffällig sind die vielen  kleinen Stände, an denen eigene Produkte aus der Region angeboten werden. 

Am Start treffe ich Falk Cierpinski, der den Marathon als lockeren Trainingslauf absolvieren will. 2:40 wolle er anpeilen. Es werden dann aber doch 2:29 auf dem recht welligen Kurs.

Um 9:46 Uhr werden wir auf die Strecke geschickt. Es geht vom Marktplatz vorbei an der Stadtkirche St. Wenzel. Kurz danach geht es über den Topfmarkt auf den Jakobsring. Links neben uns begleitet uns ein Stück die alte Stadtmauer. Rund um die Altstadt befinden sich heute nur noch Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Von ehemaligen Stadttürmen aus dem 15. Jahrhundert ist nur ein Turm erhalten geblieben. Unser Blick geht über den ehemaligen Stadtgraben zur Jakobs- und ein Stück später zur Marienmauer. Hier am Stadtgraben werden auch jedes Jahr mittelalterliche Märkte abgehalten und historische Feste gefeiert.

Die Läufer suchen den Schatten unter den Lindenbäumen, denn die Sonne heizt uns schon jetzt ein.

Kurz vorm Ortsende biegen wir rechts ab auf den Halleschen Anger der uns runter zur Saale bringt. Direkt am Ufer gelegen befindet sich das Gasthaus & Hotel „Hallescher Anger“.  Schon zu Zeiten der Saaleflößerei im 17. Jh. gab es hier ein Angerhäuschen mit Schankrecht, an dem man den „Nordhäuser Kornbranntwein“ und frisch geräucherten Fisch kaufen konnte. Wir können uns heute leider nicht im angrenzenden Biergarten aufhalten. Unsere Laufstrecke führt uns jetzt direkt neben der Saale auf dem Rad- und Wanderweg entlang.

Bei ca. km 4,5 kommen wir an die L 205 die uns über die Saale auf die andere Seite führt. Hier komme ich mit Jürgen Roscher ins Gespräch. Jürgen Roscher ist ein schon sehr erfahrener Marathonsammler und hat vor der Zeit des Internets einen Marathonführer in einer losen Blattsammlung herausgebracht. Ich habe noch zwei Exemplare von seinen letzten Ausgaben. Heute läuft er seinen 535. Marathon. Am 3. Mai 2009 sind wir zusammen in Salzburg gelaufen, da hat er seine Nr. 500 gefinisht. Bei mir war es damals die Nr. 54 und heute ist es die Nr. 104.

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