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Laufberichte

Hoch, höher, Sky Marathon

12.07.09

Der Skymarathon Trois Refuges Transfrontaliere de la Val Pellice, kurz auch 3Rifugi genannt, ist ein Berglauf der besonderen Art: anstrengender, anspruchsvoller. Eine Strecke für echte Bergziegen. Wem Zermatt- oder Jungfraumarathon nicht ausreicht ist hier richtig. Wie man als Flachlandtirolerin diese felsige Herausforderung meistert, soll im folgenden beschrieben sein.

Freitag 10.07.09 – 19.20 Uhr, wir sitzen endlich im Auto und rollen auf der A5 Italien entgegen. Bobbio Pellice ist unser Ziel. Ich kann nicht leugnen, manchmal fährt es mir in den Magen, wenn ich an den kommenden Sonntag denke. Die letzten Tage habe ich immer wieder auf der Homepage des Höhenprofil und die Zahlen dazu angeschaut. In der Summe heißt das: 3.750 Meter hinauf und 3.240 Meter hinunter. Vier Täler sind zu queren, 4 Pässe zu übersteigen. Die höchste Stelle des Laufes liegt auf 2.701 Meter, insgesamt sind 44 km zurückzulegen. Je näher der Sonntag rückt, umso unsicherer werde ich, ob ich mich vielleicht diesmal überfordere. Und es ist mir nicht ganz klar, ob das Kribbeln im Bauch von der Vorfreude kommt.

Der Marathon TROIS REFUGES TRANSFRONTALIERE DE LA VAL PELLICE wird 2009 zum 34. Mal stattfinden. Dieses Jahr geht er zum ersten Mal hinüber nach Frankreich und hat deshalb den Zusatz Transfrontaliere bekommen. Bis Freitag war ich die einzige Deutsche auf der Meldeliste. Aber zum Glück fährt heute ja Claus als Verstärkung mit, er wird sich am Sonntag für die 22 km Distanz anmelden. Die Organisation bietet 3 verschiedene Strecken, den Skymarathon mit 44 km, den Skyrace mit 22 km und einen „Volkslauf“ mit 21,8 km.

Die Anmeldung über die Homepage war nicht ganz einfach, denn es wird eine „codice fiscale“ verlangt und wir waren uns nicht sicher, ob wir hier wirklich die deutsche Steuernummer angeben sollen. Schließlich schrieb ich die Organisation an und es entstand eine sehr nette Kommunikation mit Claudio Vittone, dem Organisator der Veranstaltung, auf englisch, deutsch und französisch – italienisch kann ich leider nicht. Irgendwann entdeckte ich dann in der Starterliste meinen Namen. Die übrigen Voranmeldungen sind Läufer/innen aus der Gegend rund um Villanova. Und mein geistiges Auge sieht schon die gut trainierten Oberschenkel der richtigen Bergläufer im Vergleich zu den meinen.

Eine richtige Bergläuferin bin ich nicht. Dazu sind die Hügel rund um Karlsruhe einfach zu nieder und zu sanft und mein Trainingsehrgeiz zu schwach. Klar, im Schwarzwald gibt es Pfade, die denen in den Alpen das Wasser reichen können, die absolute Höhe über dem Meer kann man hier jedoch nicht trainieren. Ich bin für diesen Lauf vorbereitet, aber mir ist klar, dass ich für die Strecke wesentlich länger brauche als die anderen. Spaß haben und innerhalb der vorgegebenen Zeit glücklich ankommen, ist mein Ziel.

Am Samstagmittag erreichen wir Bobbio Pellice und stellen das Wohnmobil auf einen sehr schön und sehr ruhig gelegenen Campingplatz. Die Straße hinauf nach Villanova, dem Startpunkt des Laufes, ist für Wohnmobile nicht geeignet. In Bobbio Pellice gibt es außer dem Campingplatz auch einen Wohnmobilparkplatz und günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Man kann dort sehr gut Pizza essen, das ergab ein Test.

Nach dem Essen ist noch Ausrüstung richten angesagt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Aufhebens man vor einem Lauf darum macht. Die Kleiderfrage ist ganz schwierig zu klären und frau ist sich einfach nicht sicher, ob sie wirklich alles hat. Claus war viel schneller fertig. Am Ende bin ich immer für jede mögliche Wetterlage ausgerüstet und entscheide morgens was ich anziehe. Natürlich hat die Kleiderfrage auf 2.701 Meter über dem Meer auch eine andere Qualität als in Karlsruhe beim Baden-Marathon. Da oben kann es schon mal nützlich sein, ein paar Handschuhe und ein Stirnband aus der Tasche zu zaubern. Ich habe mir angewöhnt, bei diesen Bergläufen eine kleine Hüfttasche oder einen Rucksack zu tragen in dem ich auch etwas zum Essen dabei habe und eine Windjacke oder ich binde mir einen Pullover um. Lieber habe ich ein Kleidungsstück zu viel dabei als eines zu wenig.

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Informationen: Sky Marathon Transfrontaliera
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