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“German Doctors” leisten im Slum großartige Arbeit

05.12.12
Quelle: Pressemitteilung

Alice ist vier Jahre. Wie lange die Kleine noch leben wird, ist ungewiss. Sie ist HIV-infiziert und hat Tuberkulose. Beides ist im Mathare Valley Slum in Nairobi weit verbreitet.

Alice lebt in einer ärmlichen Hütte mitten im Slum der kenianischen Hauptstadt, die Mutter ist weg, die große Schwester Amelia kümmert sich rührend um sie. Ein paar Hütten weiter wohnt Cyrus. Die junge freundliche Frau ist ebenfalls todkrank. Zum Sterben holt ihre Schwester sie schon bald in ihr Heimatdorf. Auch Charles weiß, dass er vielleicht nicht mehr lange leben wird. Wie Alice und Cyrus lächelt er den ungewohnten Besuch aus Deutschland an, der gerne von den Nüssen probiert, die Charles verkauft, wenn er dazu in der Lage ist.

Rose, die immer präsente Leiterin der 40 Community-Helfer im Bezirk 4 des Mathare Valley Slums, spricht aber auch deutliche Worte, denn Charles nimmt den Umgang mit den Medikamenten zu leicht. Rose kennt hier jeder, ihr Wort hat Gewicht. Kürzlich hat sie selbst ein Enkelkind verloren, doch Rose stellt sich dem Schicksal mit dem Mut und der Lebensfreude entgegen, die sie den Menschen hier vermittelt. Dennoch: „Wenn ich Menschen sterben sehe und sie mir sagen, sorge bitte dafür, dass meine Kinder eine gute Zukunft haben“, erzählt sie, „dann muss ich auch nach 15 Jahren in diesem Beruf oft weinen.“ Wie ihre Mitstreiter versucht Rose „den Jugendlichen und Kindern zu erklären, was gut ist für ein besseres Leben.“ Immer mehr, so sagt sie, verstehen das.

Im Mathare Valley Slum in Nairobi leben geschätzte eine Million Menschen, 400.000 davon sind Kinder, unter ärmlichsten Bedingungen. Mitten im Slum haben die Ärzte für die Dritte Welt, die „German Doctors“, wie sie hier genannt werden, das Baraka-Gesundheitszentrum aufgebaut. Hier arbeiten sechs deutsche  Ärzte unter Leitung der Langzeit-Ärztin Barbara Hünten-Kirsch im rotierenden Sechs-Wochen-Rhythmus ehrenamtlich für die Menschen. Neben der allgemeinen medizinischen Versorgung sind die HIV-Station und ein groß angelegtes Ernährungsprogramm die Schwerpunkte.

HIV und Tuberkulose sind allgegenwärtig, doch die größte Todesursache ist Mangelernährung. Seit zwei Jahren unterstützt der E.ON Mitte Kassel Marathon das Projekt im Mathare Valley Slum. 20.000 Euro sind bisher gesammelt worden, bis zum Marathon im nächsten Jahr sollen 42.195 Euro dazu kommen.

Gemeinsam mit Ärzte für die Dritte Welt-Generalsekretär Dr. Harald Kischlat, Fundraiser Jürgen Grosse und Christian Stork, Wolfgang Krenz und Hans-Joachim Meier vom Paderborner Osterlauf informierte sich Michael Küppers vom Kasseler Organisationsteam nun im Mathare Valley Slum über das Projekt. „Die Ärzte machen hier großartige Arbeit“, berichtet Küppers, „jeder Euro hierfür ist wichtig und gut angelegt. Wer dies hier einmal mit eigenen Augen gesehen hat, der hat größten Respekt vor dem Engagement der German Doctors.“

Beim mehrtägigen Besuch wurde ein Video gedreht, mit dem für das Charity-Projekt geworben wird. Mit dabei war der kenianische Läufer Edwin Kibowen. In diesem Jahr sorgte er als Tempomacher für Anna Hahner in Berlin und für Sören Kah in Frankfurt für die Pace. 2006 war er Vierter beim Kasseler Citylauf, Ehefrau Caroline Chepkwony gewann diesen 2010.

Zum ersten Mal in seinem Leben war Edwin in einem Slum. „Ich bin ungemein dankbar dafür, dass meine deutschen Freunde dieses Projekt unterstützen. Ich bin beeindruckt und stolz auf das, was die German Doctors hier für meine Mitbürger leisten“, erklärt der 32-Jährige sichtlich gerührt. Für den E.ON Mitte Kassel Marathon 2013 gab er direkt seine Startzusage. „Dann“, so Edwin Kibowen zu den Ärzten, „möchte ich etwas von dem zurück geben, was Ihr hier leistet.“

Doch zuvor gab es eine Weltpremiere: Edwin und Michael Küppers absolvierten mit vielen Slum-Kids in T-Shirts des E.ON Mitte Kassel Marathon den ersten „Mathare Valley Slum-Mini-Marathon“. Ein großes Erlebnis. „Wer sieht, wie sich Kinder hier über einen Luftballon freuen“, berichtet Michael Küppers, „der wird das nicht vergessen.“

Edwin Kibowens Bitte an die Nordhessen: „Unterstützen Sie als Spendenläufer dieses Projekt. Es hat die Hilfe wirklich verdient.“

Mehr unter www.kassel-marathon.de und www.aerzte3welt.de

 

 

Informationen: Kassel Marathon
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