marathon4you.de

 

Laufberichte

Venedig Marathon: Langer Anlauf ins Weltkulturerbe

24.10.10
 

Bravi


Ab und an macht die Straße einen Bogen. Sonst geht es geradeaus. Zuschauer hat es nur in den zu durchlaufenden Ortschaften. Hier wird aber richtig Stimmung gemacht. So viele „grande“ und „bravi“-Rufe, sprich Anfeuerungen, wie hier habe ich noch nie gehört. Schade nur, dass es nur wenige dieser Stimmungsnester gibt.

Dafür gibt es aber viele Bands. Und die spielen allesamt richtig gut. Wie gerne wäre ich da stehen geblieben. Die Klassische Musik der Cafes auf der Piazza San Marco in Venedig ist ja uch nicht übel, aber das hier schlägt alles. Einfach Klasse. Danke!

Die SR 11 wird zu Beginn durch eine Gruppe Fahnenschwenker aufgelockert. Später grüßt eine Gruppe Kanusportler auf dem Brentakanal die Läufe. An einer Biegung des Kanals taucht mit Getöse ein Schiff auf, dessen Passagiere mit Vuvuzelas reichlich Radau machen.

 

Tempoläufer sind Klasse


Wir kommen Venedig immer näher. Ich fotografiere weniger als sonst und überhole die 4-Std.-Tempoläufer. Sie machen einen klasse Job. Mit Trillerpfeifen kündigen sie ihre Trupps vor den Verpflegungsstellen an. Dazu feuern sie die Läufer engagiert an. Auch Dieter schließt sich ihnen an und läßt sich „treiben“.
Die Verpflegungsstellen sind ab KM 5 alle fünf KM. Sie sind mit Wasser in Flaschen und Bechern bestückt. Ab KM 20 kommen Iso und an Verpflegung Apfel, Banane und Orange dazu. Und Kekse, da greife ich doch zu. Irgendwie hab ich einen kleinen Hunger unterwegs bekommen.

Zwischen den Verpflegungsstellen gibt es jeweils Schwammstationen. Im Startbeutel waren zwei Schwämme, die aber bei den niedrigen Temperaturen kaum zum Einsatz kommen.

Nach Malcontenta passieren wir die Halbmarathonmarke. Es folgt das wenig ansprechende Industriegebiet von Marghera.

 

Piazza Ferresto


Ein Tunnel läßt uns die Eisenbahngleise unterlaufen. Es wird langsam wieder Zeit für ein Stimmungsnest. Das kommt im Zentrum von Mestre. Wir laufen über die Piazza Ferresto in Mestre. Am Ende des Platzes grüßt der markante Torre del Castello. Die Zuschauer stehen in Massen an beiden Seiten und machen einen Höllenlärm.

Ungern verlasse ich den Platz und strebe dem Parco San Guiliano zu. Über eine Brü-cke kommen wir in den Park. Vorbei an der Exposport mit einem Stimmungsnest dre-hen wir eine längere Runde im Park.  Ich will raus aus dem Park und auf die Brücke nach Venedig. Aber vorher ist noch eine kurze Wendestrecke zu laufen.

 

Ponte della Libertà


Langgezogen ist der Zubringer zur Brücke. Das ist genau der richtige Vorgeschmack für die never-ending-bridge. Fünf satte Kilometer geht es geradeaus. Venedig scheint nicht näher zu kommen. Rechts sehen wir Anlagen der Chemieindustrie, liegt eine kleine Insel in der Lagune.

Auf der Brücke sind die beiden rechten Spuren für uns Läufer gesperrt. Links teilen sich ein- und ausfahrender Verkehr die zwei verbliebenen Fahrspuren. Ich laufe möglichst rechts und versuche Venedig näher kommen zu sehen. Aber bei jedem Kilometerschild ist die Stadt nur unwesentlich näher gerückt.

Gut tut die Unterstützung der Autofahrer links von uns. Viele hupen, kurbeln die Fenster runter und feuern uns an. Bravi! Das tut gut.

 
 

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024