marathon4you.de

 

Laufberichte

Venedig Marathon: Langer Anlauf ins Weltkulturerbe

24.10.10

 

Durchs Veneto nach Venezia


Was 1986 mit 713 Finishern begann hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Venedig ist aus dem Marathonkalender Italiens nicht mehr weg zu denken. Über 6.500 Starter wollen den Lauf durch Venetien bewältigen.

Zunächst einmal heißt es für alle weit hinein ins Veneto zu fahren. Start des Marathons ist in Stra, direkt an der berühmten Villa Pisani. Entlang der Brenta geht es zumeist entlang der SR 11 über Dolo, Mira und Oriago nach Marghera. Hier ist Halbzeit.

In Mestre laufen die Marathonis 2010 erstmals über die bekannte Piazza Ferretto. Es folgt eine Runde durch den Parco San Guiliano. Über die Ponte della Libertà führt der Marathon dann nach Venedig hinein und zuerst durch das Hafengebiet.

Erst nach KM 39 wird die Promenade von Dorsoduro erreicht und es folgen die Höhe-punkte des Laufes. Über die Pontonbrücke hinüber nach San Marco und vorbei an Campanile, Basilika, Dogenpalast und Seufzerbrücke. Über insgesamt 14 Brücken kommt man zum Ziel an der Riva dei Sette Martiri, kurz vor dem Giardini della Biennale.

Die Strecke ist insgesamt ein schneller Kurs. Nur die Brücken in Venedig sind an Höhenmetern zu bewältigen. Ansonsten ist die Strecke absolut flach. Jeder Kilometer ist markiert. Auffallend viele Brems- und Zugläufer sind im Einsatz. Von der Zielzeit 2:50 bis 4:00 Std. sogar im Zehnminutentakt. Bravo!


Transfer nach Stra


Die Veranstalter haben gut vorgesorgt. Von Mestre und Venedig bringen Busse die Läufer zum Start nach Stra. Für uns heißt das, wir müssen nach Venezia Tronchetto, dort fahren unsere Busse zwischen 6:50 und 7:10 Uhr ab. Der Fußweg dorthin beginnt im Dunkeln. Vor uns sehen wir viele Läufer auf dem Weg zum Tronchetto. Man kann aber auch mit dem Wasserbus zur Station Mercato nah heran fahren.

Ohne großes Warten kommen wir in einen Bus und los geht’s. Die Fahrt kommt uns sehr lange vor. Das sollen wir alles zurück laufen? Aber was solls, auch der Venedig Marathon hat doch bloß 42.195 KM. Der Fahrer unseres Gelenkbusses bekommt kurz vor der Ankunft am Startbereich Applaus aller Fahrgäste für eine fahrerische Glanzleistung, als er den Bus auf der Straße wendet.

Nach dem Ausstieg müssen wir noch einige hundert Meter zum Start an der Villa Pisani gehen. Lange Schlangen von Läufern ziehen über die SR 11. Gleich laufen wir alle dann zurück nach Venedig.

 

Villa Pisani


Etwa 200 Meter vor dem imposanten Eingangsgebäude der weltberühmten Villa Pisani ist ein Zelt aufgebaut. Vor den Toilettenhäuschen stehen lange Schlangen. Der Lautsprecher nervt ständig in mehreren Sprachen, dass man bis 8:30 Uhr an den LKW's die Kleiderbeutel abgeben solle. Ganz schön knapp für nicht Wenige. Man sieht einige hektische Läufer.

Wir absolvieren routiniert das Erforderliche, erleichtert und ohne Kleiderbeutel schauen wir uns von außen die Villa Pisani an. Es ist noch Zeit bis zum Start. Die Läufer können das Eingangsgebäude der Villa Pisani betreten und einen Blick auf das Hauptgebäude inmitten des prächtigen Parks werfen.

Die Villa, auch als „La Nationale“ bezeichnet, gilt als das schönste und beeindru-ckendste Gebäude der Riviera del Brenta. Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Die Bauzeit dieses herausragenden Baus der vielen venezianischen Villen am Brentakanal betrug 20 Jahre. Schade, dass wir keine Zeit für eine ausführliche Besichtigung haben.

 

Ab in den Sektor


Der Start ist für 9:20 Uhr angesagt. Bis um 9:00 Uhr muss jeder in seinem Startblock sein. Es gibt fünf Startblöcke für die verschiedenen zu erwartenden Zielzeiten. Vor Eintritt in den Korridor zum Startblock und vor Betreten desselben erfolgt eine Kontrolle. Gut so.

Um mich herum sehr ich viele der an ihren bunten Ballons schon von Weitem erkennbaren Pacemaker. Auf den Ballons und ihren Laufhemden ist die angestrebte Zielzeit zu lesen.

Auf den gegenüberliegenden Seite des Brentakanals sehr ich kurz vor dem Start einige afrikanische Läufer in Wärmefolien gekleidet laufen. Na, dann wird’s ja gleich los gehen.

 

Optimales Laufwetter


Nicht nur die Strecke ist gut für Bestzeiten. Auch der Wettergott spielt mit. Es ist recht frisch. Die Temperaturen liegen noch unter 10 Grad. Sie steigen bis zum Mittag auch nur auf maximal 15 Grad an. Wind weht keiner. Für viele heißt es daher heute: Ran an die Bestzeiten.

Es ist bestes Laufwetter, aber absolut kein Fotowetter. Es ist zwar trocken, aber alles liegt im Dunst. Konturen sind keine zu erkennen. Muß heute eben ohne blauen Himmel gehen.

Mit drei, vier Minuten Verspätung erfolgt der Start. Es sieht sehr beeindruckend aus, wie sich die Läuferschlange vor der imposanten Villa Pisani in Bewegung setzt. Ich muss direkt stehen bleiben und Fotos machen.

Das Läuferfeld zieht sich auf der abgesperrten SR 11 entlang des Brentakanals rasch weit auseinander. Ich sehe ein Straßenschild. Venedig: 28 KM. Na, das geht doch heute.

 
 

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024