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Laufberichte

Sightseeing-Tour durch die Ewige Stadt

21.03.10

Das Forum Romanum war das Zentrum des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Einige der ältesten und  wichtigsten Heiligtümer vor allem aus republikanischer Zeit finden sich auf dem Forum Romanum.  Auf der rechten Seite wachen die Kaiser über die Dixiklos. Übrigens, schon im antiken Rom gab es öffentliche Wasserklos, auf die eine Steuer erhoben wurde.

Schnell ein Blick nach rechts und wir passieren die 38m hohe Trajanssäule (113 n. Chr.). Sie besteht aus 19 zylindrischen Marmorplatten und ist das Schmuckstück des spätesten und prächtigsten Kaiserforums. Das Spiralband zeigt Szenen aus Kriegen Kaiser Trajans

Wir erreichen die Piazza Venezia. Links liegt der Kapitolshügel mit dem Palazzo Nuovo. Hier werden wir heute noch zweimal vorbei kommen. Es geht kurz bergauf über die Via del Teatro di Marcello. Rechts das Marcellus-Theater und runter Richtung Tiber. An der Piazzo Bocca della Verità geht es bergauf vorbei am Forum Boarium und an der kleinen Kirche Santa Maria. Hier befindet sich auch der Mund der Wahrheit.

Wir laufen am Circo Massimo vorbei und haben die ersten 2 Kilometer geschafft. Es geht rechts ab vorbei an den Thermen von Caracalla. Bei km 3 überholt uns ein barfuß laufender Japaner. Kurz danach erreichen wir die Cestius-Pyramide. Sie ist das Grabmal des römischen Praetors und Volkstribuns Caius Cestius Epulo. Es geht weiter über die Via Ostiense.

Wir kommen an der Basilica di San Paolo vorbei und haben kurz danach die südliche Spitze des Marathons erreicht. Im spitzen Winkel geht es weiter in nördliche Richtung und bei km 7 über die Ponte Guglielmo Marconi auf die andere Seite des Tiber. Hier sind wir direkt in der Sonne und es hat schon Temperaturen um die 20 Grad. Erstaunlich, wie viele in langer Hose und Jacke laufen. Bis km 10 geht es fast nur am Tiber entlang, den wir dann wieder überqueren. Wir umlaufen den Monte Aventino am Tiber entlang. Zwischen km 13 und 14 passieren wir die Isola Tiberina (Tiberinsel) hierbei streifen wir das Marcellus-Theater auf der anderen Seite.

Kurz vor km 15 am nächsten Tiberknie sehen wir auf der anderen Seite schon die Kuppel vom Petersdom. Bei km 15 erwartet uns auf der gegenüberliegenden Seite die Burg St. Angelo. Der schönste Zugang zur Burg führt über die Engelsbrücke, die wir jedoch nicht belaufen. Kaiser Hadrian baute die Brücke als eine Art Kreuzweg ,indem er die Balustraden mit zehn Engeln schmückte, die je ein Symbol der Passion Christi tragen. Das Castel Sant`Angelo ist das Mausoleum von Kaiser Hadrian. Nur ein kurzes Stück weiter steht der prächtige Palazzo di Giustizia.

Nach knapp einem Kilometer überqueren wir den Tiber über die Ponte Cavour. Es geht um die Piazza Cavour und den Park des Castel St. Angelo. Wir durchlaufen einen Torbogen und biegen auf die Via della Conciliazione. Vor uns öffnet sich der Petersplatz mit dem Petersdom. Dieser bühnenhaft gestaltete Platz vom Barockgenie Bernini besteht aus einer von vierreihigen Kolonnaden umsäumten quergestellten Ellipse und einem zur Kirchenfassade ansteigenden Trapez. Die Kolonnaden sind von Heiligenfiguren gekrönt. In der Mitte des Platzes ist ein Obelisk, der einst im Circus von Nero stand. Der Blick fällt direkt auf den Petersdom mit seiner 119m großen hohen Kuppel. Rechts vom Dom befindet sich die Sixtinische Kapelle. Hier befindet sich das Deckenfresko von Michelangelo, das als Meilenstein der abendländischen Malerei gilt.

Nach diesem beeindruckenden Blick biegen wir direkt vor der Staatsgrenze von Vatikanstadt ab. Wir umlaufen die Citta del Vaticano über die Via di P.ta Angelica. Nun geht es weiter bis kurz vor Halbmarathon durch Wohnstraßen. Hier und heute nimmt kaum einer Anteil an den Marathonis. Die Römer haben wohl anderes zu tun. Wir laufen an blühenden Mandelbäume vorbei. Hier ist der Frühling schon eingezogen.

Wir sind wieder am Tiber und erreichen bei km 25 die olympischen Stätten von 1960. Hier befindet sich auch das Stadio Olimpico wo die Deutsche Elf 1980 Europameister und 1990 Weltmeister wurde. Jetzt geht es eine nicht enden wollende Strecke dem Fluss entlang, bis wir ihn endlich überqueren und Richtung Innsenstadt laufen.

Bei km 34 haben wir den Tiber verlassen und von jetzt an bis ins Ziel geht der Sightseeing-Lauf weiter. Wir laufen auf die Piazza Navona. Dieser Platz wurde 46 v. Chr. als provisorisches Stadion für Spiele griechischen Typs, das heißt athletische Wettkämpfe, errichtet. In der Mitte des Platzes befindet sich der 1649 von Bernini errichtete Vierströmebrunnen. Vier kolossale männliche Figuren symbolisieren die größten Ströme der damals bekannten vier Kontinente (Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata). Die Piazza gilt als schönste barocke Platzanlage Roms. Wir umlaufen den Platz mit den vielen schönen Palazzos. Wir sind im Herzen der Altstadt, ein Palazzo reiht sich an den anderen.

Wir erreichen die Piazza Venezia und laufen auf der  Via del Corso in Richtung Piazza del Popolo. Trotz Absperrgitter müssen wir hier zickzack laufen, denn die Geschäfte der beliebten Einkaufsstraße haben geöffnet und die Römer sind fleißig am Shoppen. 

Wirr erreichen den Platz, flankiert durch die beiden Kirchen Maria die Miracoli und Santa Maria in Montesano. Auf dem Platz befindet sich der ägyptische Obelisk, den Papst Sixtus vom Circus Maximus hierher bringen ließ und mit einem Kreuz krönte. Wir umlaufen den Platz und biegen in die Via del Bubino ab. Hier kommen wir direkt am Barcaccia Brunnen zu Füßen der weltberühmten Spanischen Treppe vorbei. Sie gilt als Flirtplatz und beliebtes Fotomotiv der Stadt.

Wir sind bei km 38 und es beginnt ein wirklich abenteuerlicher Kopfsteinplasterweg. Wir kommen zum Fontana di Trevi. Der Trevibrunnen ist mit rund 26 Meter Höhe und rund 50 Meter Breite größter Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Vor einem stilisierten Triumphbogen herrscht Okeanos über das Wasser, flankiert von den Symbolgestalten der Reinheit und des Überflusses. Hier stieg Anita Eckberg  im Film „Dolce Vita“ aus dem Wasser.

Nun erreichen wir über wildes Pflaster die Piazza Venezia zum dritten und letzten Mal. Wieder haben wir den herrlichen Blick auf das schneeweiße Monumento Nationale a Vittorio Emanuele II. Es geht über den Monte Kapitolino vorbei am Circo Massimo. An der Piazzo Porta Capena beginnen die letzten 2 km. Das Kopfsteinpflaster hat schon die letzten Muskelfasern zermürbt und wir sehnen uns dem Ziel entgegen. Wir haben das Colloseum im Blick und kurz davor ist der Ultimo Kilometro angezeigt. Jetzt geht es über einen Hügel direkt am Colloseum entlang. Wir umrunden es fast und erreichen zwischen Colloseo und Fono Romano auf der Via die Fori Imperiali erschöpft aber überglücklich das Ziel.

Hier werden wir mit einer wunderschönen einzigartigen Medaille geschmückt. Nena, der Künstler, der die Medaille gestaltet hat, erzählt die Geschichte des äthiopischen Läufers Abebe Bikila neu. Auf der einen Seite zeigt sie einen androgynen Läufer mit langem Haar und europäischen Gesichtszügen. Er läuft barfuß und mit der Nummer 11 auf der Brust, wie es Abebe Bikila 1960 getan hat. Ein Läufer für die ganze Welt. Er ist schwarz und weiß, Champion und Amateur. Mit seiner Botschaft und seinen Werten identifizieren sich  tausende Marathonläufer.

Der „Maratona della Città di Roma“ gehört zu den schönsten Läufen der Welt. Dieses Laufevent sollte sich niemand entgehen lassen. Auch wenn es manchmal es eintönig ist, der größte Teil ist ein Lauf durch eine der schönsten und imposantesten Städte der Welt. Wer noch nicht hier war, sollte den Leitspruch des Veranstalters beherzigen: „Start your dreams“.

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Informationen: Maratona di Roma
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