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Laufberichte

Geburtstagsfest bei strahlendem Sonnenschein

14.10.18 Graz Marathon
 

Nach den vorangegangenen Marathonteilnahmen in Chisinau und Jersey ist diese Woche die kurze Anreise mit dem eigenen Auto nach Graz zum dortigen 25. Jubiläumslauf in der Königsdisziplin für mich ein willkommener Anlass, Kosten und Zeit zu sparen.

Wie jedes Jahr werden für die Teilnehmer/innen aus Wien die Startunterlagen einige Tage vor dem Rennen beim Gigasport in Brunn am Gebirge, einen Steinwurf von der SCS entfernt, ausgegeben. Zum ersten Mal erfolgt dies nicht im Geschäft, wo an diesem Tag Rabatte angeboten werden, sondern auf Behelfstischen außerhalb. Nachmeldungen für den Marathon und die noch angebotenen, kürzeren Laufbewerbe sind über ein Registrierungsterminal abzuwickeln. Das zeitlich gestaffelte Nenngeld erstreckt sich von 48 (Stichtag 31.12.2017) bis 75 Euro. Für mich hat es einen besonderen Reiz, an solchen Marathonjubiläen teilzunehmen.

Dank des anhaltenden Altweibersommers verspricht der Wetterbericht beste Bedingungen für den 25. Graz Marathon am 14. Oktober. Als ich gegen 8 Uhr 30 meinen alten V70 in der Steyrergasse bei der Remise einparke, zeigt das Außenthermometer 10 Grad C an. Zu meinen Gewohnheiten hier vor dem Lauf gehört es, die Kleine Zeitung durchzublättern –zusätzliche Seiten sind dem heutigen Jubiläumslauf gewidmet, dessen Kurs mit allen Legenden abgebildet wird.  Lang ist es her, dass der Marathon in der Landeshauptstadt der Steiermark, mit ca. 270.000 Einwohnern zugleich die zweitgrößte Stadt von Österreich, nicht wie in den letzten Jahren in zwei Runden fast nur im städtischen Kernbereich verlief, sondern in einer großen Schleife aus dem Stadtgebiet hinaus führte.

Der Weg von der Remise über die Schönaugasse zum Jakominiplatz ist mir bestens vertraut – auch andere haben ihr Auto rund einen Kilometer vom Start- und Zielbereich an der Grazer Oper geparkt. Es ist 9 Uhr 30, als ich dort eintreffe – in einer halben Stunde wird das Rennen beginnen. Während diverse Kinderläufe sowie ein 5 km-Bewerb bereits gestern durchgeführt wurden, stehen für heute neben dem Kleine Zeitung Marathon mit einem angeschlossenen Staffellauf (vier Personen, auch gemischt, bilden ein Team) über die vollen 42.195 km auch kürzere Distanzen auf dem Programm: Der Gigasport Halbmarathon (mit zusätzlich angesetzten Österreichischen Meisterschaften) aus den Startblöcken 2 und 3 ist für 10 Uhr 10 angesetzt, der Garmin Viertelmarathon wird 30 Minuten nach dem Hauptbewerb aus dem letzten Startblock 4 erfolgen. Die Startnummern sind entsprechend farblich gekennzeichnet.

Es ist Postkartenwetter, blauer Himmel, keine Wolke ist zu sehen, auch die Temperatur wird deutlich ansteigen. Da habe ich mich mit dem Langarmshirt wohl ordentlich vergriffen – ich werde die Ärmel hochstreifen, damit es sportlicher aussieht.

 

 

Die weltweit renommierte Automobilherstellerfirma Magna International mit Sitz in Steyr und einer Produktionsstätte in Graz hat diesmal ein eigenes Festzelt neben dem Start aufgestellt. Die Magna- Mitarbeiter sind heute in allen Disziplinen mit eigener Wertung vertreten. Vor dem Lauf ist die Stimmung unter den Läufern im Zelt bestens – es gibt Kaffee und Gebäck, ob auch Spritzer „verkostet“ werden, kann ich beim kurzen Reinschauen nicht ausmachen. Alle Läufer, vielleicht an die 200 oder mehr, haben ein eigenes Kurzarm-Shirt mit Firmenlogo erhalten.

Das inzwischen alljährlich auf dem oberen Balkon an zwei Leitschienen angebrachte Plakat „Die Grazer Oper wünscht allen Läufern toi, toi, toi“ verstehen wohl auch die zahlreichen ausländischen Teilnehmer/innen. Das 1899 erbaute Gebäude im neobarocken Stil, das nach der Wiener Staatsoper das zweitgrößte Opernhaus in Österreich ist, bietet für den Graz Marathon ein imposantes Ambiente, das würdiger nicht sein könnte.

Ich stelle mich diesmal im zugehörigen Block 1 weit nach vorne, um nach dem Startschuss Bilder zu machen. Erich mit einem grünen Shirt fällt wegen des hinten aufgedruckten Sinnspruchs auf, der für Läufer/innen zum Lebensmotto werden könnte: „Run when you can, walk when you have to, crawl if you must, just never give up“. Pacemaker sind auch zu sehen, für mich wäre der 4:30er-Tempomacher zumindest bis zur Halbdistanz ein Fixpunkt. Es geht am Anfang leicht abschüssig am Opern- und Joanneumring entlang, hier wird gedrängt, gestoßen, doch nur ein Marathonanfänger lässt sich davon beeinflussen.

In der Wielandgasse kommt ein Läufer von hinten nach, dessen Stimme ich sofort zuordnen kann: „Jö, da Toni – wie geht’s da?“  Hans und ich kennen uns seit Jahren – und sind bei heimischen Marathons sowie in Slowenien schon öfters gemeinsam gestartet. Es würde mich nicht wundern, wenn er heute bei diesen tollen Bedingungen mit 4:20 oder darunter finishen würde. Hans legt ein höheres Tempo ein, ich bleibe bei meinen 6:20 min/km.

 

 

Bei der Münzgrabengasse vor dem Einbiegen in die Steyrergasse, wo mein alter Volvo geparkt ist,  sind auf dem verwinkelten Marathonkurs zunächst zwei Kilometer erreicht. Diese Passage bis zum Gebäudekomplex der Grazer Messe entlang der Conrad von Hötzendorf-Straße, benannt nach dem österreichischen Feldmarschall, der vor dem 1. Weltkrieg zu den engsten Beratern Kaiser Franz Josef I. gehörte, weist ein leichtes Gefälle auf.

Die Messe Graz hat 2006 ihren 100-jährigen Bestand gefeiert, Publikums-, Fach- und Kongressmessen sind ihre drei wichtigen Säulen. Beim Marathon hat niemand ein Auge für die futuristischen Glasbauten, vielmehr blicken wir im hinteren Feld, wo ich inzwischen gelandet bin, auf die nun rechts auf der gegenüberliegenden Seite heranstürmenden schnellen Marathon- und Staffelläufer. Bis zur Wende beim gegenüberliegenden Graz-Liebenau-Stadion, seit 2016 nach dem Sponsor Merkur Versicherung umbenannt und die Heimstätte des Fußballklubs Sturm Graz, sind etwas mehr als vier Kilometer geschafft.

Die erste Versorgungsstelle befindet sich auf dem nun leicht ansteigenden Rückweg bei der 5 km-Tafel, etwas unterhalb des Messegeländes. Mein Blick ist auf die 3000 (!) nachstürmenden Halbmarathonläufer/innen gerichtet, die nach ihrem Start um 10 Uhr 10 nun Hasenjagd auf uns machen. Von Kilometer 1 bis zu Kilometer 8 haben wir mehr als zehnmal die Laufrichtung gewechselt – man könnte also als Betroffener sagen, dass der Marathonkurs bisher ganz schön verwinkelt ist.

Entlang der Grazbachgasse geht es auf die 54 m lange, im Jahr 1976/77 erbaute Augartenbrücke über die Mur in den Stadtteil Gries. Das Feld ist hier bei Kilometerpunkt 8 noch immer sehr dicht, so könnte man glauben, dass dies ein Indikator für eine gute eigene Laufzeit ist. Doch Faktum ist, dass einfach so viele Halbmarathonläufer/innen nachkommen, dass man so ständig von einer sich bewegenden Masse umgeben ist. So gut wie alle drängen vorbei.

Bei den Laben bisher gab es Wasser in Bechern, Iso, Cola vom Diskonter und Bananenstücke. Der Marathonkurs führt wie letztes Jahr am Grieskai flussaufwärts. Die Mur, die durch Graz fließt, entspringt in der Ankogelgruppe im Nationalpark Hohe Tauern und mündet in Kroatien in die Drau, diese fließt in die Donau und somit gelangen auch Teile der inzwischen eine gute Wasserqualität aufweisenden Mur weiter ins Schwarze Meer.

Vorbei an den in die Grazer Innenstadt führenden Radetzky- und Teghetthofbrücken, beide nach altösterreichischen Heerführern zu Land und auf der Meer im weitesten Sinne benannt, kommen wir bei Kilometer 9 zum nächsten Hotspot. Hier erfolgt (zunächst der erste) Staffelwechsel, auf der zweiten Runde wird hier die dritte Ablöse erfolgen. Viele Zaungäste, wohl auch Verwandte und Freunde der Läufer/innen sind hier versammelt und applaudieren. Die Erzherzog Johann-Brücke befindet sich zu unserer Rechten, benannt nach dem habsburgischen Förderer und Modernisierer von Landwirtschaft, Industrie und Eisenbahnwesen und landläufig als Landespatron der Steiermark bezeichnet – im Mai 2009 wurde der 100. Todestag dieses Habsburgerprinzen gefeiert –, ihm ist der weithin bekannte Jodler mit dem Anfangstext „ Wo i geh und steh, tut ma's Herz so weh, um mei Steier'mark...“ gewidmet.

Die Marathonstrecke führt flussaufwärts am anschließenden Lendkai weiter nach Norden, vorbei an der Keplerbrücke, benannt nach dem bedeutenden Astronomen Johannes Kepler, der im 16. Jh. in Graz lehrte. Bald kommen wir zur 10 km-Anzeige, wo auch die Zeit gemessen wird. Ich bin seit einigen Kilometer hinter dem 4:30er-Tempomacher gelaufen. Mit 62 Minuten bin ich im Plansoll.

 

 

Bald geht es über die Keplerbrücke, wo der Sprecher von Antenne Steiermark dank der Musikbegleitung viel Lärm erzeugt, der Gehalt seiner Ansagen aber unreflektiert dargeboten wird, wenn er schreit: „Superleistungen, Weltklassezeiten, phantastisch…“ Ich blicke auf den 123 m hohen Grazer Schlossberg hinauf, den Uhrturm kann man auf der Hinterseite nicht sehen. Ein Foto mache ich trotzdem – das Wetter ist einfach herrlich.

Nach 13 Kilometern dann die nächste Labestelle. Leider sind die Gelpäckchen und Riegel aufgebraucht.  Bei so vielen Halbmarathonläufern, die ihren um 10 Minuten verspäteten Start längst kompensiert haben, ist das Kontingent wohl zu gering gewesen.

Bei Kilometer 14 wechselt der Marathonkurs in die vierspurige Grabenstraße, die als B67a heute natürlich für den Verkehr gesperrt ist. Auf der Höhe der Möbelix-Filiale folgt nach einem Kilometer eine weitere Versorgungsstelle („wüllst a a Banane?“, fragt die junge Helfern freundlich) endlich die Wende, vorbei an einer Cheerleader Gruppe, die im Überschwang alles und jeden beklatscht. Mit 1:37 bin ich gut bedient, eine (knappe) 2:15er-Zeit für den Halbmarathon könnte sich vielleicht ausgehen.

Es geht zunächst auf der Theodor-Körner-Straße, benannt nach dem ersten österreichischen Bundespräsidenten (1951-57), nun stetig in Nebengassen hinunter zum Sockel des Grazer Schlossbergs – 18 km sind erreicht. Wieder auf der Keplerbrücke angekommen, ermuntert der Antenne Stmk-Moderator die sich abmühenden Halbmarathonläufer/innen, noch einmal alles zu geben: „Gleich seid’s im Zül!“ Aber drei Kilometer auf dem nun anschließenden Kaiser Franz Josef Kai und auf dem als Sackstraße benannten Abschnitt bedeuten ca. weitere 20 Minuten für mich, das wird noch dauern und dann geht es ja in die zweite Runde. Von hinten kommt ein Polizeifahrzeug nach, die Läufer/innen werden gebeten, der Spitzengruppe auszuweichen. Der kenianische Vorjahressieger Edwin Kirwa stürmt heran.

 

 

Der mit Sperrgittern abgesicherte Durchlauf durch die Grazer Innenstadt könnte verwinkelter nicht sein. Für die Zuschauer bieten sich auf den zwei Kilometern viele Möglichkeiten, nah am Geschehen zu sein. Wir nähern uns bei Kilometer 19 dem Grazer Hauptplatz, doch der Kurs führt nun wieder in Richtung Mur,  nach einer erneuten  Richtungsänderung hinein in die Kaiserfeldgasse. Die 20 km-Anzeige befindet sich auf der anschließenden Schmiedgasse. Wir kommen nun nochmals zum Grazer Hauptplatz mit seinen bedeutenden Bauwerken und Sehenswürdigkeiten wie bspw. dem Rathaus im Renaissancestil aus dem 16. Jh., dem Erzherzog Johann Brunnendenkmal und zahlreichen Palais und Bürgerhäusern. Auch der Blick auf das Wahrzeichen von Graz, dem auf das 13. Jh. zurückgehenden Uhrturm am Schlossberg, auf den eine Standseilbahn hinauf führt, ist grandios.

Es geht für die Halbmarathonläufer/innen in Richtung Ziel, die Marathon- und Staffelläufer setzen das Rennen fort. Ich traue meinen Augen nicht, aber es ist wahr – gerade eine Läuferin folgt mir nach, 100 m weiter in Laufrichtung sehe ich einen weiteren Kollegen. Irgendwann holt mich ein Läufer ein, er trägt ein Shirt der Marathon Maniacs, der inzwischen größten US-amerikanischen Laufgemeinschaft, bei der ich seit 2009 auch Mitglied bin. Er stellt sich als Falko vor, der als gebürtiger Deutscher erst vor kurzem aus den USA nach Dortmund übersiedelt ist und hier und heute seinen ersten Marathon in Europa läuft. Falko hat noch mehr Reserven als ich, er zieht davon. Sobald wir auf der Wielandgasse sind, ist die Streckenführung der zweiten Runde ident mit der ersten. Uns kommen nun vereinzelt Finisher von der Halbdistanz entgegen, die zu ihren geparkten Autos marschieren. Für sie ist alles vorbei. Falko hat vorhin gemeint, dass heutzutage die Halbdistanz bei vielen Rennen den Aufwand für den vollen Marathon mitträgt bzw. finanziert.

Auf der in beide Richtungen gut überschaubaren Straße gewinnt man wieder etwas an Orientierung. Bei der Grazer Messe sind 24 km erreicht, die Wende beim Liebenau-Stadion ist einen Kilometer weiter. Auf der Gegenseite kommt gerade der 4:30er-Pacer – die Gruppe ist inzwischen auf wenige Personen geschrumpft, entgegen – er schnappt sich an der Labe bei der 26 km-Anzeige gekonnt einen Becher Wasser im Laufen. Falko hat auf mich inzwischen einen Vorsprung von vielleicht 500m. Als ich soweit bin und auf die andere, nun rechte Seite der Straße, blicke, kommt ein wenig Freude auf, denn hinter mir liegen doch noch einige Dutzend Aktive, die Hälfte sind Staffelläufer/innen.

Es geht ein wenig zäh dahin, mehr als eine 7er-Zeit vermag ich nicht mehr aufzubieten. Eine Kollegin mit umgeschnallten Trinkrucksack versucht mich zu überholen, doch im nächsten Moment marschiert sie am Grieskai auf der leicht ansteigenden Strecke wieder. Auf der ersten Runde habe ich die aus dem 17. Jh. stammende Wallfahrts- und Pfarrkirche Mariahilf mit angeschlossenem Minoritenkonvent glatt übersehen, jetzt ist viel Platz und Zeit für ein Foto. 30 Kilometer sind geschafft.

Die Sehenswürdigkeiten und Bauwerke habe ich tlw. schon auf der ersten Runde geknipst, die nun auf der Strecke befindlichen Läufer/innen stehen im Fokus. Aber es sind in meiner Richtung nur mehr wenige, dennoch versuchen wir uns gegenseitig zu beflügeln. Bei der Keplerbrücke hat der Moderator nach dem Anfangselan seinen Enthusiasmus zurückgenommen – die aus der Gegenrichtung Kommenden haben zu diesem Zeitpunkt bereits 39 km geschafft und werden mit ca. 4:15 Stunden finishen. Ihnen gilt sein Interesse, nicht uns, die diese Stelle bei Kilometer 33 passieren.

Auf der Begegnungsstrecke entlang der Grabenstraße kommt mir Falko entgegen – wir klatschen ab. Ein netter Typ, den ich hoffentlich irgendwann wieder treffen werde. Die Cheerleader-girls jubeln auch jetzt noch – einem etwa 70-Jährigen reicht eine Begleiterin eine Trinkflasche mit einem Zaubertrank, denn im Nu ist er mir wieder auf den Fersen. Aber viel spielt sich auf dem Rückweg nicht mehr ab, ich kann den einen oder anderen noch einholen. Der Moderator von Antenne Stmk nimmt von uns Schlussläufern keine Notiz mehr, er unterhält sich gerade mit Zuschauern.

 

 

Doch die aus der Innenstadt nun den Marathonkurs auf den letzten drei Kilometern entgegenkommenden Finisher applaudieren – das gibt Auftrieb. Ich komme bei einer Sambagruppe vorbei, ein Foto ist geradezu Pflicht, denn jetzt knapp vor 14 Uhr geben die immer noch ihr Bestes. Als ich wieder am Hauptplatz bin, der Abstand zu den Nachkommenden ist groß, mache ich weitere Fotos, denn die erhoffte sub 5 h-Finisherzeit werde ich heute nicht mehr schaffen können. „Hauptsache ankommen!“ schreit eine Kollegin mit umgehängter Medaille mir zu. Recht hat sie ja, aber auch die Laufzeit sollte ein Kriterium bleiben. Mit 5:03 beende ich den 25. Graz Marathon.

Im Ziel sind inzwischen die Essensvorräte zwar nicht aufgebraucht, aber man hat ordentlich gewütet und sich die Köstlichkeiten herausgepickt. Dennoch gibt es noch reichlich zu trinken, auch Mineralwasser mit Kohlensäure, das ich nach sportlichen Anstrengungen bevorzuge. Weckerln mit Rosinen stehen ebenfalls ausreichend zur Verfügung sowie ein breites Angebot an diversen Isogetränken. Wer sich allerdings ein echtes Bier genehmigen will, der kann dies am Puntigamer Stand gegen Bezahlung kaufen – auch Würstel und Hamburger. Falko kommt mir entgegen, wir verabschieden uns. Ein anderer Kollege erzählt, dass der Graz Marathon für ihn die Vorbereitung für den kommenden New York Marathon gewesen ist. Zur 50. Auflage in absehbarer Zeit möchte ich auch wieder dorthin reisen.

Was spricht für den Graz Marathon?

Es gibt im Früh- und Spätherbst in Österreich etliche Läufe, die Alternativen sind – wie z.B. der Wachau Marathon im September oder der 3-Länder Marathon am Bodensee sowie der Klassiker am Wolfgangsee im Oktober. Auch der LCC Wien veranstaltet im Prater um diese Jahreszeit auf meiner Hausstrecke einen Marathon über sechs Runden. Für eine schnelle Finisherzeit könnte sich ein Antritt in Graz trotz verwinkelter Streckenführung trotzdem eignen, ein Panoramalauf ist es aber nicht, sieht man von den herrlichen Renaissancebauten am Hauptplatz ab. Das Preis-/Leistungsverhältnis entspricht den heimischen Vorgaben – der VCM ist mit rund 100 Euro Startgeld als Ausreißer zu werten.

Ein Shirt ist beim Graz Marathon wie bei den wichtigen Läufen über 42.195 km in Österreich mit Ausnahme von Linz nur gegen einen Aufpreis von 20 Euro erhältlich. Wer sich die Zeit nimmt, kann eine Massage nach dem Rennen beanspruchen. An den Versorgungsstellen herrschte nie ein Engpass, da muss man die Veranstalter loben. Dank der vielen, vor allem jugendlichen ehrenamtlichen Helfer/innen wurde der große Andrang auf der ersten Runde bestens bewältigt. Auch die Straßen waren für den Verkehr zu 100% gesperrt. Die per Mausklick zu aktivierende Übersetzung der übersichtlich und auch inhaltlich informativ gestalteten Veranstalter-Website ermöglicht ausländischen Teilnehmern einen raschen Zugang und die Grundlage für die Anmeldung.

Außenstehende können nur erahnen, welcher finanzielle, personelle und organisatorische Aufwand dahinter steckt, so einen Marathon wie den in Graz heuer zum 25. Mal auf die Beine zu stellen. Dazu kann man OK-Chef Michael Kummerer, Rennleiter Anton Wippel sowie allen Unterstützern und Helfern nur herzlich gratulieren.   


Siegerliste Männer:

1. Edwin Kirwa (KEN) – 02:11:10 (neuer Streckenrekord)
2. Samuel Karani (KEN) – 02:12:52
3. Wesley Kemboi (KEN) – 02:25:14

 

Frauen-Ranking:

1. Agnieszka Glomb (POL) - 02:54:02
2. Sonja Tajsich (AUT) - 03:00:09
3. Veronika Limberger (AUT) - 03:09:48

 

648 Finisher beim Marathon
208-Viererstaffeln sowie
3001 Finisher beim Halbmarathon.

 

Informationen: Graz Marathon
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