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Laufberichte

Im Salzbad

 

Hier ist immer was los. Unten im Ort die Kur- und Badegäste, weiter oben die Läufer. Zum Marathon in Bad Salzuflen erscheinen gut 1500 Interessenten, die sich auf die einzelnen Läufe gut verteilen. Separat sind nur die 10 km, dann kommt das Baukastensystem zum Tragen: Jeder kann zwischen zwei und fünf Runden wählen – das macht dann 18, 26, 34 oderd 42 km.  Ob Tagesform, Wetter, Schlamm oder keine Lust mehr – so flexibel kann man nicht oft laufen. Alle sind happy.  Aber die Strecke ist eine Herausforderung!

Die frühe Anreise wird belohnt -  mit einem Parkplatz  weit weg von der Grundschule und dem Start/Zielbereich. Dort  ist ringsum Parkverbot,  und das wird kontrolliert. Streng. Also wandert man die 500 m. Das ist nicht schlimm, aber die Zeit muss man halt einkalkulieren.  Und dann der Trubel: Nummer einsammeln, umziehen, Gepäck abgeben, der Dixigang, noch nen Kaffee – schnell, es ist ja schon fast Mittag.  Überall sind kleine Schlangen,  Geduld ist angebracht. Mitten drin: jede Menge bekannte Gesichter. Jeder trifft jeden. Und hastdunichtgesehen fällt der Startschuss!

 

 

Die 200 10 km- Läufer sind schon weg. Es folgen die 1200, die sich was Längeres gönnen. Ergo: es knubbelt sich in den Kurven und an den Engstellen. Und erst recht an den Pfützen. Zum Wald hoch sind es ein km und 40  m Steigung. Erst dann beginnt die berühmte Runde. Das Gewühl entzerrt sich erst zum Ende des ersten Umlaufs.

Heute ist es recht schön: trockener Waldboden, schön weich – und erstmal bergab. Ein richtig angenehmer Trail ist das. Unten erreichen wir eine Straße, auf dem Radweg bewegen wir uns langsam wieder hoch. Überraschende Abstiege sind auch dazwischen.

Die Haupteinfahrt zum Wald-Golfplatz ist abgesichert und so vor dem Einfall dieser bunten Barbaren geschützt. Erst am Haus Loose biegen wir in den Wald ab. Lange Anstiege gibt’s hier  mit einer tiefen Senke dazwischen. Das ist in der ersten Runde noch kein Problem. Später aber schon. Immerhin gibt’s was zu Trinken, bevor es wieder bergauf führt bis zur Autobahn, die wir hören und sehen können. Ziemlich wellig runden wir dann ab, kurz vor dem Ende befindet sich der zweite VP.

Becher in die Tonne und auf in die zweite Runde, diesmal aber deutlich entzerrter. Jeder hat so sein Tempo gefunden und kann nun ungestört vor sich hin traben. Eigentlich ist alles so wie vorhin, nur die Anstiege scheinen ein bisschen länger und auch steiler zu sein. Das steigert sich  noch von Runde zu Runde. Dabei sind es immer die gleichen 125 m auf 8 km. Hier liegt sie, die Herausforderung! Immer im Wald, also im Schatten und ziemlich windgeschützt. Trotzdem – wer wird stärker sein: der Wille oder der innere Schweinehund?

 

 

Überraschung: Nach meinen 11 km überholt mich der Führende in seiner dritten (!) Runde. Ich fasse es nicht: einmal komplett überrundet! Das nagt, Selbstzweifel kommen auf. Schande über mich – nach zwei Runden biege ich zum Zieleinlauf ab.  Es ist ja auch fies: Jedesmal kommen wir an der Therme vorbei und die Gedanken sind bei warmen Solebädern oder  Saunen. Am schwersten wiegt der Gutschein für die Therme im Startbeutel – das ist einfach zu viel. Ab ins Wasser mit mir. Ist ja schließlich ein Badeort hier.

 

 

Und der ist schön. Viele Baudenkmäler der Weserrenaissance oder noch älter sind zu bestaunen. Ganz zentral liegen der Markt, das Gradierwerk und der Kurpark mit den kleinen Seen. Ein Besuch lohnt. Und wer Hunger gekriegt hat, findet ein großes kulinarisches Angebot. Ich habe das am Abend sehr, sehr ausgiebig getestet.

 

 

 

Fazit

Bitte nicht unterschätzen. Die Runde ist ja nicht so lang, aber sie saugt die Körnchen ab. Diesmal war ja gut Wetter, das ist aber nicht immer so. Veteranen berichten von fürchterlichen Schlammschlachten. Nicht abschrecken lassen: in der Therme kann man sich gründlich sauberschrubben.

 

Informationen: Bad Salzuflen-Marathon
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