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Laufberichte

Oh, du schöner Westerwald

 

Zur 32. Mal lädt die DJK Marienstatt zum Hachenburger Löwenlauf ein. Den Löwen, der das Wappentier des Grafen von Sayn darstellt, sehen wir leider nicht. Dieser ziert den Brunnen auf dem Marktplatz, der nicht auf unserer Strecke liegt.

Bereits seit 1989 gehen die Erlöse der Laufveranstaltung nach Indien an den Verein „Kinderheime und Ambulanz Südindien e.V.“ Besonders stolz ist man, dass in den beiden vergangenen Jahren jeweils ein Scheck von 10.000 € bei einer Veranstaltung beim Sponsor „Hachenburger Pils“ übergeben werden konnte.

Neben der Königsdistanz werden Halbmarathon, 10,5 km, 6,3 km nebst Schülerläufen mit 1,8 km und Bambiniläufe mit 600 + 1200 m angeboten. Auch dieses Jahr lassen die Voranmeldungen hoffen, denn es sind über 900 Voranmeldungen eingegangen, zuzüglich der Schüler und Bambini. Und allein die ganz Kleinen stellten letztes Jahr mit rund 700 Startern das mit Abstand größte Starterfeld. Zusätzlich lässt der angekündigte Sonnenschein (nach Auflösung des Frühnebels) mit bis zu 14 Grad hoffen, dass es an Nachmeldern nicht mangeln wird.

Hachenburg liegt zentral im Westerwald, 110 km nördlich von Frankfurt, 85 km süd-östlich von Köln. Aber warum verirren sich nur so wenige Marathonis in den schönen Westerwald? Keine 80 in der Voranmeldung, keine 100 die starten und nur 92, die stolz das Ziel erreichen. Das hat Hachenburg nicht verdient, ich werde die Werbetrommel für diesen schönen Lauf rühren wo ich nur kann, denn er ist landschaftlich schön, abwechslungsreich und toll organisiert!

Für mich geht es ganz entspannt um 10 Uhr aus dem Haus, nach 45 Minuten Fahrt erreiche ich den Parkplatz der Hachenburger Brauerei, welche als einer der Hauptsponsoren diesen zur Verfügung stellt. In kurzer Entfernung ist die Rundsporthalle erreicht, eigentlich Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung.  Nur leider wird diese noch immer renoviert. Den Start-Ziel Bereich hat man hier belassen, nur die Organisation verlegte man, wie auch schon 2017, in die laut Veranstalter 400 m entfernte Turnhalle der Realschule. Ich habe nicht nachgemessen, aber die 400 m fühlen sich eher wie 800 m an.

 

 

Da die Marathonis als erste auf die Strecke gehen, ist es noch sehr ruhig. Tanja und Matthias testen schon einmal das Kuchenbuffet, bei der Anmeldung begegne ich Elke und Michael, die sich spontan auch noch zum Marathon entschieden haben. Komplettiert mit Rüdiger und Raphael stellen wir vom ASC Weißbachtal damit auf der Langstrecke die stärkste Mannschaft. Leider ist das 30Liter-Fass der Hachenburger Brauerei für den stärksten Verein über alle Strecken ausgeschrieben. Schade, knapp vorbei.

Wir begeben uns in den Startbereich. Hier fällt in der Fankurve Leonie auf, mit einem Schild „Go, Du schaffst es Papa!“ heizt sie Ihrem Christian auf seinem ersten Marathon so richtig ein. Es soll sich lohnen, nach 3:38 fliegt er erfolgreich ins Ziel. Doch bis dahin dauert es noch ein wenig…

Pünktlich um 11:30 Uhr fällt der Startschuss, die Strecke schlängelt sich aus dem Wohngebiet raus und wir verlassen auf einer abgesperrten Hauptstraße Hachenburg. Ich finde Uli, der wie gewohnt mit einem Comrades-Laufshirt unterwegs ist. Er hat ihn erneut gefinisht und geht gerade seinen 458 Marathon/Ultra an. Wir haben uns lange nicht gesehen und es gibt viel zu erzählen, damit vergehen die Kilometer wie im Fluge.

Die Straße zieht sanft bergan, bis wir nach rechts in einen Waldweg abbiegen. Wir arbeiten uns langsam empor bis zum ersten Verpflegungspunkt bei 5 km.  Insgesamt gibt es rund 500 HM zu bewältigen, wobei es im ersten Teil mehr nach oben geht, dafür in der zweiten Hälfte mehr abwärts. Neben Iso und Wasser gibt es Tee und Cola, Obst und Müsliriegel werden ergänzt durch Schokoriegel für die Süßen. Weiter geht es bergauf bis zum Reiterhof bei 8 km, dann folgt das erste längere Bergabstück über eine Teerstraße Richtung Alpenrod. Diese verlassen wir nach rechts Richtung Windräder.  Es steigt an, bis wir nach der nächsten Verpflegungsstelle den Weißen Stein erreichen. Mit eigenem Schild ausgerüstet stellt er mit 509,8 m Höhe ungefähr bei 12 km den zweithöchsten Punkt dar, den wir heute erklimmen müssen.

Bergab durch wunderschönen Herbstwald. Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein lässt sich jeder Meter genießen. Nach dem dritten VP geht’s um den Golfplatz herum, durch Linden und dann auf Dreifelden zu. Hier beginnt nach ungefähr 16 km die 10 km lange Runde um drei Seen, die kaum Höhenmeter aufweist. Die erste Frau und spätere Siegerin kommt uns entgegen. Uns steht der schöne Abschnitt mit Single Trails noch bevor. Viele Steine und Wurzeln laden zum Stolpern ein und verlangen vollste Konzentration.

 

 

Ab dem Golfplatz führt der Rückweg abwechslungsreich teils über neue Strecken, teils über schon vom Hinweg bekannte Abschnitte. Es gilt erneut den Großen Weißenstein zu überwinden, bevor wir den endgültig höchsten Punkt der Strecke ansteuern. Auf dem Gräbersberg mit Aussichtsturm und der Alpenröder Hütte passieren wir 513 m Höhe, verkneifen uns den Gipfelschnaps und freuen uns auf die 8 km abwärts nach Hachenburg. Eigentlich müssten wir hier in das Feld der Halbmarathonis geraten, aber wir sind so gemütlich in Plauderlaune unterwegs, dass wir nur einen einzigen überholen. Am VP erfahren wir aber, dass doch noch einige mehr unterwegs sind.

Wir verlassen den Wald und erreichen Hachenburg.  Die letzten Kilometer durch ein Wohngebiet ziehen sich in die Länge, aber als Ausgleich für die sonst zuschauerarme Strecke in der Natur ist hier ein bisschen was los. Auch die vielen Freiwilligen von Feuerwehr und die Freunde von der Polizei freuen sich uns zu sehen und von den zur Rundturnhalle pendelnden Läuferinnen und Läufern werden wir kräftig angefeuert. Wir erreichen den Zielbogen, nehmen die  schöne Löwenmedaille entgegen und genießen das Finisher Bier.

Ein toller Marathon in viel Natur, Wald und Seen, leicht zu ertragende 500 Höhenmeter und eine tolle Organisation von vorne bis hinten machen den Löwenlauf zu einem echten Erlebnis. Sozusagen ein Geheimtipp! Wir sehen uns 2019 in Hachenburg!

 

Sieger Männer
1.    Sebstian Leins – Optimum AK -  2:50:18
2.    Christian Conradi – Görgeshausen -  2:52:14
3.    Sören Plag – LC Mengerskirchen –  2:59:15

71 im Ziel

 

Siegerinnen

1.    Sabine Hundrieser – Bonn –  3:27:51
2.    Anne Bey – Hachenburg  – 3:31:18
3.    Petra Friedrich – Kern-Haus-Team RSGM - 3:33:06

21 im Ziel

 

Informationen: Hachenburger Löwen-Marathon
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