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Laufberichte

Sind nasse Füße romantisch?

25.07.10

Erste Kilometer durch Füssen

Am ersten Kreisverkehr geht es für uns nach links Richtung Hopfen am See. Das Feld hat sich nun schon etwas auseinandergezogen, wir werden deshalb auf den parallelen Radweg eingewiesen. Auf Höhe Eschach verlassen wir den Radweg und biegen nach links ab. Es folgt ein kurzes Gefälle. Am der angrenzenden Weide plärren die Kühe, wie wenn ein Metzgermeister im Anmarsch wäre. So ganz glücklich scheinen die Rindviecher nicht zu sein. Wir umso mehr, als bei Kilometer fünf an der ersten Wasserstelle versorgt werden kann. Übrigens ist jeder Kilometer angezeigt.

Nasse Füße

Für ein wenig Unterbrechung sorgt dann eine kleine Überschwemmung des Laufkurses. Vielleicht knapp zehn Meter lang. Einige versuchen, am Rand zu laufen und damit trockene Füße zu behalten. Ich habe da die mehr abenteuerliche Variante im Gepäck: Mit Gas durchlaufen und so schnell, dass die Welle nicht zurückschlägt. Mir gelingt das, auch wenn ich dann hinter mir erste Flüche höre. Wenigstens glühen dann bei denen nicht die Füße. Und die Socken werden nicht rauchen, sondern höchstens dampfen.

Als ich mich für einen Fotoschuss umdrehe, sehe ich gerade noch Martin Schöll, der wieder in bayerischer Laufkleidung, weiß-blau, mit seiner Wunschstartnummer 999 unterwegs ist. Unser Weg führt jetzt entlang des Hopfensees. Immer wieder läuft Wasser quer über die Laufstrecke, es muss in den letzten drei Tagen gut geregnet haben. Gerhard Wally, den ich in den letzten Wochen mehrmals traf, läuft mir über den Weg und will mich von einem Gespräch mit einer Marathonfrau abhalten.

Später verlassen wir wieder den Wald, es geht weiter über Wiesenwege und entlang von hohem Schilf. Den Weg einfach mal quer zu verlassen, würde ich nicht empfehlen, denn der Untergrund scheint ein wenig moorig zu sein. Der Wasserspiegel ist relativ hoch.

Dann sehe ich ein Schlamassel. Unser Kurs ist auf zwei Stellen wieder überschwemmt, vielleicht 50 Meter lang in Summe. Einige schimpfen wie ein Rohrspatz. Da hilft jetzt auch kein kurzer Sprint mehr, nur noch Gummistiefel bei dem knöcheltiefen Wasserstand. Trockene Füße hat am Ende des Wasserübungsplatzes keiner mehr. Bei jedem Schritt quietscht es bei mir in den Füssen. Mit dieser warmen Feuchtigkeit wird sich in Kürze in den Schuhen ein Biotop von selbst entwickeln. Ich werde am Ziel da mal schnüffeln.

Um den Hopfensee

Kilometer zehn. Wir haben nun Hopfen am See erreicht. Minigolfanlage, Strandbad, Yachthafen, einige wenige Touristen gehen gerade zum Schwimmen. Mir fröstelt’s da bei dem Anblick, da laufe ich lieber einen Marathon.

Zweite Verpflegungsstelle mit Isogetränke in verschiedenen Farben. Obst und Riegel sind auch zu haben, später wird noch Cola gereicht. Zweckmäßig ausgestattet sind die Helfer. Auf den umgehängten Schildern ist zu lesen, was sie so im Angebot haben. Links laden Cafes, Hotels und Pensionen zum Urlauben und Schlemmen ein. Für unser Hochgefühl sorgen dann drei Musiker mit ihren Alphörnern. Bis ich wieder meine Aufnahmen im Kasten habe, sind wieder zehn Läufer an mir vorbei. Also wieder hinterher hecheln.

Kurz nach dem Passieren von Fischerbichl laufen wir auf bekannter Strecke, wo zu unserer Rechten der Hopfensee liegt. Das Gewässer in nun komplett umrundet. Etwa bei Kilometer 13 verzweigt die Laufstrecke nach links. Es geht am Waldrand entlang nach Osten. Die Sonne hat eine Wolkenlücke gefunden und sendet erste warme Strahlen. Eine Herde Kühe steht neugierig am Gatter und beobachtet die Szenerie. Ein gefundenes Motiv für den Kameramann. Eine Kuh lässt sich gar von mir am Kopf kraulen.

 
 

Informationen: Königsschlösser Marathon
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