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Laufberichte

Gute Aussichten

29.04.12
Autor: Klaus Duwe

Hinter den Kulissen muss es kräftig gekracht haben. Das ist üblich, wenn ein Produkt in der Käufergunst so rapide absinkt, wie es beim Hamburg Marathon  in den letzten Jahren der Fall ist. Die Teilnehmerzahlen haben sich fast halbiert. Gerade einmal 10.742 Läuferinnen und Läufer stehen heute an der Startlinie, dazu erstmals 1.150 4er Staffeln. 

Marathon-Staffel, so heißt eine der  Maßnahmen, mit denen das  neue Team um Frank Thaleiser die negative Entwicklung stoppen und den Marathon in die Erfolgsspur zurückbringen will. Dass dabei mehr Orientierung an den Läuferwünschen nicht hinderlich ist, hat man ebenfalls begriffen. So wurde das Meldeverfahren den üblichen Gepflogenheiten angepasst, die Übertragung von Startnummern für den Fall, dass man nicht zum Rennen antreten kann, ist möglich, mit der Marathon-Messe und Startnummernausgabe ist man in die Messehalle zurückgekehrt, im Ziel hat man den Finishern den roten Teppich ausgerollt und statt einer lieblos und spärlich befüllten Plastiktüte wartet auf die Marathonis ein üppiges Buffet.

Im nächsten Jahr (Termin ist 21. April!) will man das noch toppen, wenn der Marathon komplett vom Heiliggeistfeld in die Messe umzieht. Dann sind noch mehr Komfort und ganz kurze Wege angesagt. Ein Startplatz soll in der ersten Meldephase nur  56 Euro kosten.

Das ist gut, aber nicht alles. Ein Marathon wie der in Hamburg muss und will sich an internationalen Maßstäben messen lassen. Und dazu gehören auch entsprechende Zeiten. Auch die waren in den letzten Jahren auf nur noch nationales Niveau abgesackt. In der internationalen Presse fand der Hamburg Marathon nicht mehr statt. Kein Wunder,  deutlich schneller als letztes Jahr in Hamburg (2:11) wird mittlerweile sogar in Düsseldorf oder Hannover gelaufen. Und in Frankfurt mit dem Beinahe-Weltrekord sowieso.  Zeiten wie der Streckenrekord des Spaniers Julio Rey (2:06:52) aus dem Jahr 2006 werden heute fast  von Kenias „zweiter“ Garnitur gelaufen.

Mit dem Niederländer Jos Hermens (Manager u. a. von Haile Gebrselassie) wurde ein exzellenter Fachmann mit dem Ziel verpflichtet, sowohl bei Männern und Frauen die bestehenden Streckenrekorde zu brechen. Die Mission wird erfüllt. Der Äthiopier Shami Davit läuft 2:05:58 und kassiert insgesamt 65.000 Euro, Rael Kyara aus Kenia erzielt mit 2:23:47 ebenfalls eine Klassezeit. International ist der Hamburg Marathon also wieder da.

Immer treu zu ihrem Marathon stand auch in weniger guten Zeiten die Hamburger Bevölkerung. 700.000 bis 800.000 Zuschauer schätzte die Polizei noch jedes Jahr. Die Stimmung an der Strecke, vor allem im Bereich Fischmarkt/Landungsbrücken und im Ziel, gehört seit jeher zum Besten, was einem Marathoni passieren kann. Und daran wird sich nichts ändern.

Gute Aussichten also für den Hamburg Marathon.

Wie es dieses Jahr auf der Strecke war (und vieles mehr) erfahrt Ihr aus Joes Laufbericht. 
Dazu gibt es viele weitere Bilder

 

Sieger:

 

Männer

1 Dawit, Shami (ETH) 02:05:58
2 Yami, Dadi (ETH)02:07:01
3 Ronoh, Augustine (KEN) 02:07:23

Frauen

1 Kiyara, Rael (KEN) 02:23:47
2 Abeyo, Netsanet (ETH) 02:24:12
3 Kidane, Etalemahu (ETH) 02:25:49

10.311 Finisher

 

Impressionen

 

Start und Reeperbahn

 

 

Fischmarkt/Landungsbrücken

 

 

Jungfernstieg/Alster

 

 

Letzte Kilometer und Ziel

 

 

 

Informationen: Haspa Marathon Hamburg
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