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Laufberichte

Zurück zum Gornergrat

09.07.11

2002 wurde die Bergmarathonszene in den Alpen um einen spektakulären Marathon in Zermatt  bereichert. Das Ziel lag auf  3.010 m Höhe auf dem Gornergrat. 967 Starter standen an der Linie und trotzten Wind und Wetter. Auch ich gehörte zu den Neuschnee und Kälte genießenden Erstläufern.

Das Ziel auf dem Gornergrat wurde jedoch ab dem dritten Jahr auf den Riffelberg auf 2.582 m Höhe verlegt. Zur 10. Austragung ließen sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen. Zusätzlich zum "normalen" Marathon findet ein Ultralauf statt, der auf das alte Ziel auf dem Gornergrat führt.

Keine Frage, mir ist sofort klar, du musst zu den 500 Auserwählten zählen, die zu diesem Ultra zugelassen werden. Frank und Jens wollen ebenso den Ultra machen. Also wird rasch online die Anmeldung erledigt und wir sind auf der Starterliste. Dieter ist auch dabei, begnügt sich aber mit dem Marathon.

 

Auto und Jugendherberge

 

Anders als beim K 78 in Davos oder Jungfrau Marathon gibt es in Zermatt keine Freifahrt bzw. 50% Ermäßigung auf die Bahnfahrt ab Schweizer Grenzbahnhof. Wir entscheiden uns für die Anreise mit dem Auto. Das verschwindet in Täsch in der Garage und die letzten Kilometer zum autofreien Zermatt legen wir mit der Bahn zurück. Dabei können wir schon Teile  der Laufstrecke in Augenschein nehmen.

Wir verbinden den Lauf mit einigen Tagen Urlaub. Nur zum Lauf in die reizvolle Bergwelt zu reisen, ohne  schöne Wanderungen zu unternehmen erscheint uns zu schade. Unser Quartier nehmen wir in der Jugendherberge. Ein Viererzimmer mit Halbpension lässt uns die hohen Preise in Zermatt ertragen.

 

Freifahrt nach St. Niklaus

 

Die Startunterlagen können ab Donnerstag in St. Niklaus im Mattertal abgeholt werden. Von Freitag bis Sonntag darf jeder Starter die Bahn von Visp nach Zermatt und umgekehrt frei benutzen. Zudem  kann man kostenfrei mit der Bahn hinauf zum Gornergrat. Wir nutzen das Angebot und fahren mit unseren Anmeldebestätigungen als Fahrausweis talabwärts nach St. Niklaus. Der Weg vom Bahnhof zur Startnummernausgabe ist nicht weit und zudem gut ausgeschildert.

Früh am Morgen ist noch nicht viel los und wir erhalten rasch unsere Startunterlagen. Darin befindet sich auch der Fahrschein für die Freifahrten bis Sonntag. An der Startnummer ist ein Chip befestigt. Eigene Chips können nicht benutzt werden. Wie üblich treffen wir wieder Bekannte. Wir freuen uns sehr als wir Gundi und Alain treffen. In ihrem Restaurant "De Kannenbäcker" in Frechen hatten wir vor Monaten unsere Zermattpläne besprochen und beide "angesteckt". Zu uns gesellt sich auch wieder Karl-Heinz.

 

Lockruf der Viertausender

 


Wir beschließen gemeinsam die Freifahrt zum Gornergrat zu nutzen. Leider ist der Gipfel des Matterhorns von Wolken umhüllt, aber uns bietet sich dennoch ein grandioser Blick auf viele Viertausender und Gletscher. Deren Rückgang ist sehr deutlich zu sehen. Die Folgen der Klimaerwärmung werden sichtbar.
Karl-Heinz zaubert auf der Aussichtsplattform eine Flasche guten Rotweins aus Bordeaux aus dem Rucksack. Wir stoßen zusammen an auf einen guten Lauf am Samstag und hoffen auf gutes Wetter.

 

Die Ersten beim Frühstück

 

Am Samstag heißt es früh aufstehen. Schon kurz vor sechs Uhr sind wir in der Jugendherberge beim Frühstück. Wir sind die Ersten. Am Berg wird dies später nicht mehr der Fall sein. Zum Start der Ultras um 8.25 Uhr fahren zwei Sonderzüge von Zermatt nach St. Niklaus. Wir nehmen den ersten um 6.59 Uhr. Der zweite folgt um 7.13 Uhr.

Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde. So haben wir reichlich Zeit um unser Gepäck abzugeben und weitere Bekannte zu treffen.  Das Gepäck der Ultras wird am Marathonziel Riffelberg aufbewahrt. Aber vom Ultraziel auf dem Gornergrat gibt es ausreichend Züge hinunter zum Riffelberg, wo die Ultras ihr Gepäck holen und sich duschen können.

Ich trage wieder meinen Trinkrucksack. Darin befinden sich eine dünne Windjacke und ein  Stirnband. Viele Läufer stehen leicht bekleidet ohne Trinkrucksack/gürtel am Start. Bei einem Ultraberglauf mit Ziel auf 3.010m Höhe und der Gefahr eines raschen Wetterumschwungs ist mir solch ein Verhalten unverständlich.

 
 

 
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