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Laufberichte

Juwel im Frankenland

 

 

Runde zwei

 

 

Der Musikzug Höttingen hat sich aufgeteilt. Die Fußlahmen spielen in einem Unterstand recht schräg. Und zwar so, dass es eigentlich schon wieder schön erschient. Die anderen kommen uns im Festzug mit Taferlbua und Fahne mit Marschmusik entgegen. Haben die sich das gescheite Bier von der V-Stelle geschnappt? Ich konnte vorher nämlich nichts entdecken.

Seit geraumer Zeit laufe ich im Schlepptau von Monika Dinkelmeyer, die die Pace für 3.45 Stunden macht. Sie läuft schon jahrelang auf hohem Niveau und gibt heute ihre Erfahrung an die rund zehn angeschlossenen Läufer weiter. Fast an jeder Ecke wird sie von den Zuschauern namentlich begrüßt. Mindestens ein Frischling ist darunter, denn Stefan Geiling aus Schweinfurt läuft heute seinen ersten Marathon.

Es dauert noch eine Zeitlang, dann kommen die ersten führenden Halbmarathonis von hinten. Wir einigen uns später, rechts zu laufen, damit die Schnelleren nicht im Slalom überholen müssen. Das feuchte Wetter hält viele Radler von einer Sonntagsausfahrt ab. Denn bei heiterem Wetter könnte es auf den Wegen schon mal eng werden.

Am Wendepunkt lasse ich mich von einem Feuerwehrkameraden fotografieren. Monika ist mit ihren Mitläufern nun ein gutes Stück voraus. Ich versuche, das Tempo zu erhöhen und den Abstand zu verringern, was mir nur sehr zögernd gelingt.

Kurz nach der Halbmarathonwende sehe ich im dichten Gewühl meine Vereinskollegen Jessica Hofmacher und Bernhard Matschulla, die ich letztes Jahr bei ihrem ersten Marathon begleitet habe. Die sind richtig schnell unterwegs und werden auf dem Halben eine neue PB erlaufen.

Kilometer 35 liegt schon hinter mir, ich habe mittlerweile ein Gefühl, als hätte mit jemand den Stecker gezogen. Aus den „rasenden Reporter“ ist ein schleichender geworden. An der vorletzten Tankstelle schütte ich mit hastig einen Becher Cola hinter die Binde mit der Wirkung, dass mir im nächsten Augenblick fürchterlich übel ist. Ich muss gehen. Wenigstens kann ich so tun, als ob alles in Butter ist: Ich schieße Bilder.

Kilometer 38, langsam erhole ich mich und kann wieder in mäßigem Tempo joggen. Der Trimaran Brombachsee legt gerade ab. 750 Passagiere kann der auf den drei Decks aufnehmen. An der letzten V-Stelle genehmige ich mir zwei Becher des isotonischen Hopfengetränkes. Die Musiker der Feuerwehrkapelln machen sich Sorgen ob meines Verhaltens, ich stehe und proste den Vorbeilaufenden und der Musik zu. Der Musikchef: „Du musst doch weiter!“ Noch zwei Kilometer.

Das Doping auf Hopfenbasis wirkt, denn immerhin kann ich die etwa 500 Meter lange Steigung mit 20, 30 Höhenmetern hochlaufen. Zwar nicht so schnell wie die Halbmarathonis, aber zumindest muss ich nicht gehen.

Der letzte Kilometer führt uns dann gefällig aus dem Wald hinaus auf einen Feldweg. Die letzten Meter legen wir auf der bekannten Hauptstraße zurück. Der Zieleinlauf ist direkt auf dem Festplatz. Einige Läufer sind verwirrt, da schon einige Meter vorher blaue Matten ausliegen und gehen. Die Zeit wird aber bei der großen Digitaluhr genommen. Geschafft überlaufe ich die Ziellinie, quasi auf der letzten Rille. 3.52 Stunden. War ein (zu) straffes Programm aus Bergwanderwoche, schnellem Zehner und Marathon zum Auslaufen. Only the strong survive.

 

Impressionen im Ziel

 

 

Im Ziel widme ich mich meinem Auftrag und bekomme dann mit, dass in der Gruppe der 4-Stunden-Läufer eine Läuferin heute Geburtstag feiert. Ein schönes Geschenk hat die sich selbst gemacht mit dem Finish sub 4. Im Zelt können sich die Finisher den Gaumenfreuden hingeben. Es gibt alles von Obst, Bier, Cola, Tee, Kuchen, Gummibärchen bis hin zu Keksen. Und diese Liste ist nicht vollständig. Nebenan werden Massagen angeboten, die Plätze sich belegt. Die Kleiderrückgabe ist ein paar Meter weiter. Die Duschen in der Schule sind etwa 500 Meter entfernt. Das Wasser ist mollig warm.

Fazit:
Familiäre Veranstaltung mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Großer Zuspruch auf der Halbmarathonstrecke mit 1400 Läufern. Die Teilnehmerzahl beim Marathon hat sich um 15 Prozent gesteigert, da besteht noch Potential. Danke den Hauptverantwortlichen um Hubert Stanka, Christian Weber, Stephanie Pummer und natürlich allen Helfern, die schon heute für den 21.09.2014 einladen.

 

Marathonsieger

Männer:

1. Asfaw Birhanu Mekonnen, Black Label Management, 2:28:44
2. Fraol Lencho Holjira, TSV Greding, 2:29:59
3. Kai Reißinger, M.O.N., 2:33:14
4. Marco Diehl, DVAG Marathon Team, 2:39:29
5. Nico Jahreis, Sportclub Sparkasse Hochfranken, 2:41:09

Frauen:

1.  Senbete Gelane, Black Label Management, 2:59:33
2.  Nadine Richter, Team Erdinger Alkoholfrei, 3:13:09
3.  Kathrin Thomas, Kasumi, 3:39:06
4.  Alexandra Wilke-Rass, Run & Bike Kelheim, 3:40:13
5.  Anne Kuhnert, Team Klinikum Nürnberg, 3:43:59

208 Läufer im Ziel.  

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Informationen: Seenlandmarathon
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