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Laufberichte

Echt symbadisch, der Baden-Marathon

20.09.09

Wir laufen über die Erbprinzenstrasse und kommen zu St. Stephan. Die von Weinbrenner erbaute Katholische Stadtkirche wurde 1814 geweiht. Sie erhielt eine Rundform, die dem Pantheon in Rom nachgebildet ist. An den vier Seiten sind rechteckige Vorbauten mit Satteldach. Die Rotunde wird von einer Kuppel überwölbt, den Haupteingang betont eine Säulenhalle. An der badischen Landesbibliothek und dem staatlichen Museum für Naturkunde geht es über die Lammstrasse zum Friedrichsplatz und weiter auf den Marktplatz.

Für den Marktplatz sollte man sich normalerweise etwas Zeit lassen, um die vielen wunderbaren Gebäude in Ruhe bestaunen zu können. Heute geht es nur schnell vorbei. Bei der Gestaltung des Marktplatzes war wieder Weinbrenner der maßgebende Architekt. Die evangelische Stadtkirche ist schon ein Hingucker durch seine sechs hohen korinthischen Säulen,  die den Giebel der Vorhalle tragen. Ein vergoldeter Engel ziert die Turmspitze. Unter dem Mittelschiff der Kirche befindet sich die ehemalige Gruft der großherzoglichen Familie sowie auch der Sarkophag Weinbrenners. Gleich gegenüber befindet sich das 1825 vollendete Rathaus. Markant ist die Gebäudemitte mit einer Säulenloggia, die tritt wie die Seitenteile mit der Giebelfront etwas hervor. Von dort erklingt seit 1981 ein Glockenspiel.

Zwischen Rathaus und Stadtkirche steht der 1822 entworfene Marktbrunnen mit einem achteckigen Wasserbecken und dem Standbild Großherzogs Ludwig. Für die umliegenden Bürgerhäuser am Marktplatz zeichnete Weinbrenner Modellfassaden. Charakteristisch sind für die oberen Stockwerke rechtwinklige Fenster unterschiedlicher Höhe bei gleicher Breite, sowie für das Erdgeschoss Rundbogenöffnungen. Die Läden und Geschäftsräume im Gebäude waren ebenerdig, im Zwischengeschoss als Lager und in den restlichen Etagen als Wohnungen genutzt.

Mitten auf dem Marktplatz steht die Pyramide, das Wahrzeichen der Stadt Karlsruhe. Unter der Pyramide wo sich früher die Konkordienkirche befand, ist die letzte Ruhestätte von Markgraf Karl Wilhelm. Weinbrenner ersetzte die damalige Holzabdeckung durch eine Steinpyramide. Darin liegen unten die Grabkammer des Fürsten, in der Mitte ein Raum mit einem in Marmor gehauenen Stadtplan und oben zwei Lüftungsöffnungen.

Nach vielen schönen Eindrücken und Fotos geht es weiter zum Rondellplatz mit der „Verfassungssäule“. Auf den Kubus mit den zwei Brunnenschalen und dem Bild von Großherzog Karl wurde ein Obelisk aufgesetzt. Die Bestimmung als Denkmal für Großherzog Karl und die von ihm eingesetzte Verfassung von 1818 erhielt das Monument vermutlich 1832. Gleich daneben ließ Großherzog Karl Friedrich 1803 ein Palais errichten für die Söhne seiner zweiten Gattin, der Reichsgräfin Luise Karoline von Hochberg. Die Mitte des Palastes ist herausgehoben und zeigt eine sechssäulige korinthische Eingangshalle. Hinter dem Markgräflichen Palais befindet sich ein ausgedehnter Zier- und Nutzgarten.

Die Angaben, dass die Strecke flach ist, stimmt jedoch nicht ganz - wir müssen mehrfach Straßen über- bzw. unterqueren so sammeln so einige Höhenmeter. Die eine oder andere Brücke ist schon heftig.

Wir haben Km 38 passiert und es geht weiter über das Ettlinger Tor und die Ettlinger Allee vorbei am Kongresszentrum, zwischen Stadtgarten und Zoo (Km 39) zur Beiertheimer Allee. Über eine Brücke laufen wir direkt mitten durch das Zoogelände. Kurz hinter Km 40 auf der Hohenzollernstrasse treffen wir auf das Ende der Halbmarathonsüdostschleife. Es kommt wieder eine Brücke und dann eine Unterführung. Wir sind am Km-Schild 41. Links von uns die Alb und rechts von uns das Zielstadion, aber wir müssen noch eine Schleife laufen durch die Günter-Klotz-Anlage und an der Europahalle vorbei. Hier sind  jetzt auch wieder viele Zuschauer. Leider ist beim Zieleinlauf das Beiertheimer Stadion ziemlich leer.

Die Beine sind nun doch etwas schwer, 42 km wollen halt erst einmal gelaufen sein. Dazu die vielen Brücken, Unterführungen und leichten Wellen. Jetzt nach kurzer Erholung und natürlich nach dem Empfang der Medaille geht es in den viel gelobten Runner´s Heaven mit der sagenhaften Zielverpflegung. Aber das war einmal. Nach 5 Stunden sind nur noch ein paar Getränke übrig. Die vielen Halben haben zum kleinen Preis ganz groß zugeschlagen und die Versorgung tütenweise weggetragen. Schade, dass der Veranstalter nicht besser aufgepasst hat.

Fazit:

Ein fast flacher Rundkurs auf guten Straßen und Wegen, allerdings mit etlichen Brücken und einigen Wellen. Auf dem letzten Drittel  gibt es viel zu sehen. Die Organisation ist gut. Überall sind freundliche Helfer und alle 200 m steht ein Sanitäter. Die Streckenversorgung ist gut, denn alle 5 Km gibt es Wasser für die Schwämme, Bananen (ab km 25), Wasser, Apfelsaftschorle (ab km 25), isotonisches Getränk (ab Kilometer 10), sowie zusätzliche Wasserstellen. Bei einem  Citylauf wünscht man sich allerdings an bestimmten Stellen ein paar Zuschauer mehr. 

1510 Finisher

Marathonsieger

Männer

1  Kiptoo, Joel (KEN)      02:09:08 
2  Keny, Felix (KEN)     02:11:54 
3  Kosgei, Matthew (KEN)   02:13:39

Frauen

1. Kiboino, Rosina (KEN)   02:43:09 
2  Kenty, Daniela (DEU)  03:04:41 
3  Falkenstein, Dorothea (DEU)  03:09:32 

 

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