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Laufberichte

ABGESAGT: ERINNERST DU DICH? (31)

07.06.20 Eifelmarathon
 

Corona macht keinen Unterschied: Auch die kleinen  (aber feinen) Veranstaltungen fallen dem Virus zum Opfer. Dass der Veranstalter eine virutelle Version („Lauft euren eigenen Lauf!") anbietet, ist eine gute Idee, aber ein schwacher Trost. Was im Krisenjahr 2020 bleibt, sind Erinnerungen. Aus den Laufberichten auf Marathon4you.de haben wir dieses Potpourri zusammengestellt.

Alle Laufberichte mit vielen Bildern
gibt es auf Marathon4you und Trailrunning.de

 

 

Viel Eifel und viel Bitburger

 

Rita Brandenburg, die Vorsitzende des Eifelmarathon e.V., einem Zusammenschluss aus 16 Laufvereinen des Eifelkreises Bitburg-Prüm, begrüßt die Starter und ihre Begleiter. Die Zusammenarbeit bewährt sich seit 1998, als der erste Eifelmarathon gestartet wurde. Neuerdings wird auch eine Ultrastrecke angeboten,  mit fast 1100 Hm auf 51,4 Kilometer kein leichter Brocken.

Birgit Fender

 

Der Himmel ist noch leicht bedeckt und die Gewitter der Vortage haben die Luft angenehm gemacht. Als ich im Vorfeld immer von einem schönen Lauf durch das Prümtal hörte, hatte ich mir zuerst eine relativ flache Strecke vorgestellt. Aber bereits ein Blick auf das Höhenprofil hatte mich schnell eines Besseren belehrt.  Hier geht es nämlich auf Naturwegen ständig auf und ab. Dazwischen gibt es dann mit knackigen Aufstiegen richtige Herausforderungen.

Werner Kerkenbusch

 

Auf 345 m Höhe erfolgt pünktlich um 9 Uhr der Startschuss und die Läuferinnen und Läufer begeben sich auf die Strecke, um, dem Motto der Veranstaltung folgend, laufend die Natur zu erleben. Die es auch reichlich zu genießen gibt. Grob gesagt führt der Kurs von Waxweiler über viele, teilweise echt fordernde, Steigungen und Gefälle entlang des Flüsschens Prüm zum Bitburger Stausee und umrundet diesen. Zurück geht es meist auf der anderen Prüm-Seite bis ins Ziel.

Wolfgang Bernath

 

Bildgalerie 2008

Wolfgang Bernath

 

 

 

Nach einer halben Stunde laufe ich unter dem Jubel der Zuschauer durchs Ziel – und hinten wieder hinaus. Es sind ja erst 6 Kilometer gelaufen.  Es geht Richtung Krautscheid, wieder bergauf. Als wir den Schatten der großen Bäume verlassen, dürfen wir den Ausblick auf die hügelige Landschaft genießen. Hinter Niederpierscheid führt die Strecke auf einem Feldweg endlich bergab. Wir überqueren ein Bächlein, es geht am Waldrand entlang und dann wieder auf die Straße. Eine Brücke führt über die Prüm und es geht erneut bergauf.

Birgit Fender

 

Weiter streifen wir Echtershausen und nähern uns einem, wenn nicht DEM echten Höhepunkt der Strecke: Dem Schloss Hamm. Das in mehreren Zeitabschnitten entstandene und noch bewohnte Schloss besteht u. a. aus dem im 14. Jahrhundert errichteten Bergfried und dem Torbau aus dem 16. Jahrhundert. 1885/96 und zuletzt 1998 wurde das gesamte Bauwerk vollständig saniert und instandgesetzt. Die dem Schloss angegliederte Kapelle ist gelegentlich Stätte von kirchlichen Trauungen, ebenso wie der gotische Saal des Schlosses, der vom Standesamt Bitburg-Land als Trauzimmer genutzt wird.

Wolfgang Bernath

 

Es geht durch den Ort und knapp einem Kilometer erreichen wir Hamm.  Das ist  der Hammer, denn es geht hoch zur Burg bzw. zum Schloss. Im Innenhof dieser schönen Anlage befindet sich ein weiterer Versorgungsposten, alle Läufer werden mit Namen begrüßt. Diese alte Wehranlage aus dem 11. Jh. wurde im mehreren Zeitabschnitten erweitert. Das Schloss ist sehr schön restauriert und kann heute auch für Trauungen und andere Feiern genutzt werden. Der kleine Ort unterhalb vom Schloss zählt nur noch 16 Einwohner und ist eine der kleinsten Gemeinden in Rheinland-Pfalz und Deutschland. Wir laufen aber oberhalb vom Ort aus dem Schloss wieder in ein Stück Wald und dann auf der Kreisstraße weiter in Richtung Stausee.

Bernd Neumann

 

 

Bildgalerie 2012

Peter Ickert

 

 

 

Die Strecke ist gut beschildert und die Verpflegung ist spitzenmäßig. Alle zwei bis drei Kilometer gibt es eine Verpflegungsstation und selbst im dichten Wald bleiben keine Wünsche offen. Die Betreuer an den Verpflegungsständen sind immer sehr freundlich und bemühen sich alle Wünsche zu erfüllen. Inzwischen ist die Sonne doch herausgekommen aber wir laufen zumeist über schattige Waldwege.

Werner Kerkenbusch

 

Hier ist es wunderbar zu laufen. Der Waldpfad ist weich und wellig. Unter mir liegt der Stausee der heute bei dem super Wetter von Bootfahrern und anderen Erholungssuchenden bevölkert ist. Hier oben ist es ruhiger und ich genieße jeden Schritt. Bald ist das Ende des Stausees erreicht.

Birgit Fender

 

 

Bildgalerie 2008

Birgit Fender

 

 

 

Es geht immer wieder auf und ab, bevor der Bitburger See zu unser linken auftaucht. Auf der Staumauer nach etwa 23 Kilometern trennen sich die Wege: Während die Marathonis den Stausee umrunden und dann den Rückweg nach Waxweiler antreten, steht den Ultraläufern noch ein neun Kilometer langen Abstecher zur Einsiedelei am Berghang westlich des Sees bevor.

Peter Ickert

 

Hier ist es richtig schön. Immer wieder öffnet sich der kühle Wald und gibt fantastische Ausblicke frei. Ich bin ganz alleine und genieße die Ruhe. Der Weg ist eindeutig mit gelben Pfeilen markiert. Trotzdem bleibe ich konzentriert. Da es nun immer wieder bergauf geht, brauche ich viel mehr Zeit, als gedacht. Hinter km 29 erreiche ich die VP. Es gibt richtiges Bitburger. Die Helfer sind locker drauf und laden mich ein, doch hier zu bleiben. Ich nehme kurz auf der Bierbank Platz, dann muss ich weiter.

Birgit Fender

 

Wie eine Wand empfinde ich die Steigung bei km 33, die mir schlagartig klarmacht, dass ich mein Vorhaben, unter 4 Stunden zu bleiben, hier und heute vergessen kann. Ich hoffe, mich hat keiner marschieren sehen... Aber was soll’s, meinem gesamten Umfeld geht es keinen Schlag besser. Ja, das ist ein hartes Stück Arbeit heute, denn der Rückweg ist vom Profil her gesehen die zweifelsfrei schwierigere Hälfte. Auch die ständig wechselnden Böden (gröbster Schotter, feiner Schotter, breite Wege, schmale feuchte Wege, Trampelpfade, Asphalt und das in ständigem Wechsel) fordern mich.

Wolfgang Bernath

 

Bei km 50 stehen Zuschauer und beglückwünschen mich. Es geht, mit Pylonen von der Straße abgetrennt, bergab. Ein Helfer lotst mich über die Straße. Dann kommt die letzte Kurve und ich laufe  durchs Ziel. Norbert und Bernd erwarten mich bereits. Es gibt eine Medaille. Auf Norberts Bitten hin haben die freundlichen Helfer vom Bitburger zwei Flaschen für mich zur Seite gestellt. Das war jedoch nicht notwendig: es gibt genügend.

Birgit Fender

 

Auf Wiedersehen beim Eifelmarathon 2021

 

Informationen: Eifelmarathon
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