EDITORIAL Klimawandel! Heike Lamadé Ist dies das Wort des Jahres 2019? Viel- leicht auch ein gefühltes Unwort? Eine allgegenwärtige Begrifflichkeit, die in diesem Jahr wohl mehr als nebenbei po- larisiert. Eigentlich ist es die Beschreibung einer sanft und friedvoll beginnenden Bewegung, verbunden mit dem Namen Greta und der allgegenwärtigen plötzlich wahrnehmbaren Jugendlichkeit auf der Straße, besonders an Freitagen! Nachdenklich: Heike Lamadé, promovierte Rechts- anwältin und begeisterte Läuferin „Klimawandel“, also ein Phänomen, das mit streikenden Schülerinnen und Schü- lern verbunden wird? Ist dies ein plötzlich auftauchendes Band, das von Hand zu Hand über alle Kontinente gereicht wird, aus Sorge, um den einzig blauen Planeten? Augenscheinlich ist dies eine aufsteigend beginnende Welle, teils verbunden mit verstörter Empörung und fragendem Un- verständnis. Und doch kennt jeder die Begrifflichkeit, der Klimawandel ist prä- sent und in aller Munde. Aber ich möchte nicht auch noch in diesen umstrittenen Taktschlag des begonnenen Reigens, in die Diskussion der Verände- rung des Wetters, einsteigen. Keinesfalls will ich weiter eindringlich oder fordernd berichten. Ich möchte gerne einen ande- ren Klimawandel beleuchten: Den Wandel des zwischenmenschlichen Klimas näm- lich, den wir alltäglich persönlich erleben und gestalten! Dieses „Menschenklima“ hat sich radikal und beängstigend schnell geändert! Nicht schleichend, wie es beim Weltklima die wissenschaftlich fundierten Aufzeichnun- gen belegen. Sie waren plötzlich überall und durchdrin- gend spürbar! Zwischen uns, täglich prä- sent, allgegenwärtig: Die schädlich, oder soll ich sagen, die schändlichen und vergif- tenden menschlichen Emissionen der Worte! Überall wahrnehmbar, durch die Politik auf höchstem Weltniveau nach außen getragen, untermauert durch die Medien, rund um unsere einzige Erde ge- schickt und gebilligt. Die „sozialen Netz- werke“, die schon von der Begrifflichkeit des „sozialen“ mehr als weit und unauf- hörlich im Taktschlag eines Stakkatos weggerudert sind, lassen Beleidigungen, Diskreditierungen und offen nach außen getragene Missachtung zu. Bitter zynische und schmerzliche Boshaftigkeiten und Aufrufe zur Diffamierung werden massen- haft „geliked“. Der Betriebsduktus ver- kommt einem Tsunami. mancherorts zu NEWS MAGAZIN MARATHON4YOU I TRAILRUNNING.DE Januar 2020