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Hassan Jama Ige und sein Weg in eine gute Zukunft

09.01.18
Quelle: Pressemitteilung

Es wird in diesen Tagen viel diskutiert über junge Ausländer und Asylbewerber. Eine Diskussion, die vieles befeuert, mindestens genausoviel aber außer Acht lässt. Denn natürlich gibt es auch sehr viele positive Beispiele, wie sich junge, fremde Menschen in Deutschland einleben und integrieren. In Kassel findet man sie zuhauf in der Läufergruppe des PSV Grün-Weiß Kassel. Einer von ihnen ist Hassan Jama Ige.

Im Jahr 2013 flüchtete der heute 27-Jährige vor dem Bürgerkrieg in seinem Heimatland Somalia und kam über andere EU-Staaten nach Deutschland. In Nieste fand Hassan schnell Anschluss. Er spielte dort Fußball, lernte mit viel Fleiß und Disziplin Deutsch. Drei Jahre musste aber auch er warten, bis er als Asylbewerber anerkannt wurde. „Das war eine lange Zeit“, sagt Hassan. Doch er glaubte immer fest an ein besseres Leben als in Somalia.

Er zog nach Ahnatal, konnte aber deswegen nicht weiter in Nieste Fußball spielen. Er schloss sich der SG Ahnatal an, durfte aber aufgrund der dreimonatigen Sperrfrist nicht gleich spielen. Also hielt er sich mit Laufen fit und sein Nachbar Dieter Reich, Marathon-Dauerläufer, entdeckte sein Talent und empfahl ihm PSV-Trainer Winfried Aufenanger. Gleich beim ersten Wettkampf lief Hassan eine sehr gute Zeit - seitdem ist er fest im erfolgreichen grün-weißen Team. Inzwischen zählt er dort zu den schnellen Läufern, ist über 10 km mit Johannes Wennmacher und Leonardo Ortolano 2017 in der viertschnellsten Mannschaft in Hessen. Beim EAM Kassel Marathon gewann er im Vorjahr mit seinem Team den Staffelwettbewerb. Irgendwann ist der Marathon geplant.

 

 

Weil Hassan weiß, wie wichtig der Sport ist, hat er Ende letzten Jahres eine ganz besondere Aktion zur Entwicklungshilfe gemacht. Als er seine Eltern besuchte, die inzwischen in einem großen Auffanglager für somalische Flüchtlinge nahe der Landesgrenze in Äthiopien leben, hatte er Trikots, Medaillen und Läuferbeutel des Kasseler Marathons dabei. Mit seiner GPS-Uhr maß er einen 3.000 m-Kurs aus und organisierte einen Lauf für die Kinder und Jugendlichen. „Es war ein richtiger Wettbewerb, sogar mit Verpflegungsstellen, und sie haben sich alle riesig gefreut über den Lauf und die Spenden aus Kassel“, erzählt Hassan. Viele der Teilnehmer haben ihm versprochen, weiter zu laufen. „Jeder sollte sich ein Ziel setzen, das er erreichen will. Es ist Eure Zukunft und Ihr müsst die Chancen nutzen, wenn sie sich Euch bieten“, hat er ihnen gesagt. Immer weitermachen, nie die Hoffnung aufgeben.

Weil er einer ist, der selbst erfahren hat, was Armut bedeutet, glauben die Jugendlichen ihm das. „Sport schützt“, sagt Hassan Jama Ige. Zurück in Kassel hat er sich vorgenommen, einige von ihnen sogar in Zukunft selbst zu fördern oder Partner für eine Unterstützung zu finden.

 

Informationen: Kassel Marathon
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