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Haile hätte gefröstelt

14.03.10
Quelle: Pressemitteilung

35. Internationaler Bienwald -Marathon und 32. Halbmarathon in Kandel - die Frühjahrsklassiker 

Günter Krehl schrieb kürzlich in das Bienwald- Marathon- Gästebuch: „Kandel  ist die schnellste Marathonstrecke der Welt". Klar, woher seine Begeisterung kommt. Der Günter lief 17mal den Bienwald-Marathon, 13mal unter  2:40h, davon 2mal 2:28h. Für ihn „noch immer ein Traum“. Er findet es schade, dass Haile hier nie lief.

Haile hätte es dieses Jahr wohl zu sehr gefröstelt. Denn es war ein langer harter, nicht enden wollender Winter mit viel Schnee, eisglatten Straßen und teilweise extremer Kälte. Leider keine idealen Voraussetzungen für ein gutes und erfolgreiches Marathontraining. Kandel war dieses Jahr zumindest kein „Frühjahres“-Klassiker. Bei Temperaturen knapp über Null Grad und Schnee am Streckenrand war es eher ein „Winterlauf“. Umso erstaunlicher die 1649 Teilnehmer beim Start am Bienwaldstadion, die dem Veranstalter TSV Kandel die Treue hielten. Wohl auch wegen des Wetters blieben dieses Jahr die üblichen Verdächtigen auf den Gesamtsieg aus. Der Vorjahres Marathonsieger Robert Jäkel musste zudem schweren Herzens kurzfristig verletzungsbedingt absagen. Ein offenes Rennen war also zu erwarten.

Die Strecke von Kandel nach Minfeld entlang der Windräder über freies Feld ist an diesem Streckenabschnitt leider etwas windanfällig. Der weitere Verlauf Richtung Schaidt und später Büchelberg führt durch den windgeschützten Bienwald und ist deshalb die ideale Marathonstrecke, um schnelle Zeiten zu laufen. Alle Streckendetails, Wendepunkte und Verpflegungsstellen sind jetzt deutlich auf dem neugestalteten Streckenplan auf der Webseite erkennbar.

Knapp 1929 Läufer hatten ihre Meldung für Marthon und Halbmarathon abgegeben. Am Start waren dann letztendlich 1649 Läuferinnen und Läufer. Unter Anbetracht der Witterungsverhältnisse ein hervorragendes Meldeergebnis.

Halbmarathon

Der ungefährdete Start-Ziel-Sieg von Richard Ringer war die Überraschung des Tages. Ein heißer Tipp von einem Teamkollegen hatte Richard vom Bodensee nach Kandel gebracht. Der bei uns bisher völlig unbekannte Juniorenläufer vom VFB LC Friedrichshafen lag vom Start weg vor seinem Vereinskameraden Jens Ziganke der ungefährdet zweiter wurde. Richard hatte sich eine Zeit unter 1:08 h vorgenommen die er auch mit 1:07:38 h problemlos erreichte. Den Streckenrekord verfehlte er knapp um 1min 18sec. Seine derzeit hervorragende Form bewies er auch letzte Woche bei den Deutschen Junioren Crossmeisterschaften, die er sicher gewinnen konnte. Er will nächstes Jahr bei den U23 Cross-Europameisterschaften starten. Die kommende Bahnsaison dient dem Tempoaufbau. Die 5000m Strecke sollen unter 14min gelaufen werden. Das ist im Juniorenbereich sehr gut.

Simone Maissenbacher, die Vorjahressiegerin im Halbmarathon und Gewinnerin der diesjährigen Winterlaufserie in Rheinzabern musste leider zwei Tage vor dem Start verletzungsbedingt absagen. Somit war der Weg frei für Eve Rauschenberg vom TV Mußbach . Sie erreichte fast zwei Minuten vor ihrer schärfsten Konkurrentin Claire Perrin, die für die Stadtwerke München unterwegs war das Ziel. Eve war sehr zufrieden mit sich und dem Lauf. Sie mag das Remmi Demmie an der Straße bei den Stadtmarthons nicht so sehr. Sie läuft lieber einen schönen Landschaftsmarathon wie Kandel. Die zweite im Einlauf Claire Perrin lief ihren ersten Halbmarathon und war mit ihrer erreichten Zeit und dem Platz hochzufrieden. Beinahe wäre es allerdings mit dem Start nichts geworden. Stand sie doch ohne Sportkleider in Kandel und musste sich vor dem Start auf der Marathonmesse neu einkleiden.  

Bienwald-Marathon

Gleichzeitig mit den Halbmarathonis machten sich 736 Teilnehmer auf, um die Marathonstrecke in Angriff zu nehmen. Ralf Nacke vom DBL-Team RSG Montabaur war nach dem Halbmarathonwendepunkt alleine auf sich gestellt. Trotzdem schaffte er bei seinem ersten Marathon eine Zeit von 2:29:29h . Es war ein harter Kampf alleine gegen die Uhr. Zwischen km 27-30 wartete auch noch der Mann mit dem Hammer auf ihn. Ab km 32 ging es dann wieder gut voran und er konnte bis zum Schluss sein Tempo weiterlaufen. Sein Teamkollege Heiko Spitzhorn vom gleichen Verein hatte ihn nach Kandel mitgebracht. Der wurde dritter in 2:35:25h hinter Harald Seidl von der LG Stadtwerke München der mit 2:35:13 einen tollen zweiten Platz belegte.

Heike Merkel aus Ötigheim hatte sich erst vor zwei Tagen ohne spezielle Vorbereitung zum Marathonlauf entschlossen. Mit 3:01:33h und dem Gesamtsieg wurde sie für ihren Mut belohnt. Die zweitplazierte Daniele Raach kam aus Luxemburg angereist. Mit einer Zeit von 3:04:02h hat sie ihre Bestzeit um mehr als zwei Minuten verbessert. Sie war rundum glücklich.

Gleichzeitig mit dem Bienwald-Marathon wurden die Pfalzmeisterschaften ausgetragen. Hans Jörg Dörr vom TV Hatzenbühl gewann in 2:38:46h vor Thomas Dehaut LLG Landstuhl in 2:39:19 und Martin Fischer vom TV Offenbach in 2:42:56h. Pfalzmeisterin und gleichzeitig Bezirks-Marathon-Meisterin Südpfalz wurde Dr. Dorothea Falkenstein vom TV Maikammer in 3:08:01 vor Beate Marhöfer-Moskopp VLG Maximiliansau in 3:22:06h und der drittplazierten Sonja Schwarzwälder von der TV Maikammer in 3:33:40h.

Die Ergebnisse der Bezirks-Marathon -Meisterschaft Südpfalz 1. Hans-Jörg Dörr TV Hatzenbühl in 2:38:46h; 2. Martin Fischer TV Offenbach 2:42:56h; 3. Jens Laudage TV Maikammer in 2:46:59h.

Wie schon gute Tradition in Kandel werden die Läufer unterwegs an neun Verpflegungsstellen mit Obst und soweit möglich warmen Getränken versorgt. Insgesamt vier Brems- und Zugläufer halfen den Teilnehmern die angestrebte Zeit zu erreichen. Unterwegs auf der Strecke gab es auch Unterhaltung. Die „Jockgrimmer Feierbatscher“ sorgten mit ihrer „Guggemusik“ für Stimmung an der Strecke. Allerdings musste man schon bis Schaidt kommen, um sie dort am Streckenrand zu hören. Die Halbmarathonis kriegten deshalb das Spektakel nicht mit. Ein besonderer Service: Im Ziel konnten die Läufer sich massieren lassen und kostenlos ein Erdinger Alkoholfrei genießen.

Es wurde aber nicht in Kandel nur gelaufen. Auch für die interessierten Zuschauer und Begleitpersonen wurde gut gesorgt. Der Marathonexpress brachte Ortsunkundige oder auch Lauffaule bequem direkt zu den interessantesten Streckenabschnitten. Auf der Marathonmesse in der Bienwaldhalle gab es vieles aus der Region und rund ums laufen angeboten. Die fleißigen Helferinnen und Helfer versorgten dort die Gäste und Teilnehmer mit Kaffee, selbstgebackenem Kuchen und Pfälzer Spezialitäten, alles zu moderaten Preisen.

 

Informationen: Bienwald-Marathon
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