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Laufberichte

Der Laufdoktor wäre zufrieden gewesen

19.07.09

Wer sich für die Geschichte der Laufbewegung interessiert, wird schnell auf den Namen Dr. Ernst van Aaken stoßen. Der Waldnieler Arzt ging als „Laufdoktor“ in die Laufgeschichte ein. Als Sportmediziner, Trainer und Aktiver setzte er sich mit Vehemenz für den Langstreckenlauf und das Training der „reinen Ausdauer“ mit hohen Kilometerumfängen ein. Gleichzeitig förderte er den Langstreckenlauf auch für ältere Läufer und Frauen.

Dies war Anfang der 60er Jahre noch eine revolutionäre Idee, war doch der Marathonlauf zu dieser Zeit nur eine Angelegenheit für wenige Spezialisten. 1967 organisierte er dann in Waldniel einen Marathonlauf, in dem er auch heimlich zwei Frauen starten ließ. Die Zeit gab dem Doktor recht, und der Marathonlauf begann damals seinen Siegeszug als Volkssport  rund um die Welt. Heute sind Marathonläufe mit vielen tausend Läufern und einem hohen Frauenanteil selbstverständlich.

Zum 25ten Todestag wird nun zur Erinnerung an Dr. van Aaken der 1. Athletik Waldniel Marathon ausgetragen, denn hier in Waldniel hat er bis zu seinem Tode 1984 noch praktiziert.

Das am Niederrhein gelegene Schwalmtal-Waldniel hat das Stadion natürlich nach seinem berühmten Arzt benannt, und hier sind auch heute Start und Ziel des Marathonlaufes. Von hier aus geht es über vier Runden durch den Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Wem die Marathonstrecke allein zu weit ist, kann diese auch als  Staffelläufer bewältigen. Wahlweise kann eine Staffel aus 2 bis 4 Läufer bestehen. Insgesamt 313 Teilnehmer haben sich eingefunden, darunter auch 9 Mitglieder des VfL Bergheide. Monika, Sabrina, Lambert und Egon bilden eine Staffel, ebenso  wie Bernd, Hans, Dieter und Jürgen. Zusammen mit unseren Fans ist der VfL Bergheide also hier gut vertreten.

Die Marathonpremiere und der Name van Aaken haben auch einige Läufer aus Italien,  Belgien und den Niederlanden angelockt und ich kann etliche Lauffreunde begrüßen. Mein Trainingspartner Peter Heinz ist  mit seiner Frau Petra hier. Er hatte mich bereits früh auf diesen Lauf aufmerksam gemacht. Mit seinem 25ten Marathonlauf wird er heute ein Jubiläum feiern.

Hartmann Stampfer aus Völs am Schlern lässt sich die Premiere nicht entgehen und hat noch Landsleute aus Italien mitgebracht.  Der Marathonsammler macht jeden Lauf nur einmal und erzählt von seinen jüngsten Starts in St. Petersburg und Zermatt.

Auch Weltrekordler Horst Preisler erweist dem Laufdoktor seine Reverenz. Mit ihm wäre dieser sicher besonders zufrieden, bestreitet der 73jährige doch an fast jedem Wochenende zwei Marathonläufe und war im letzten Monat noch in Biel erfolgreich.

In Biel war auch Jörg Segger in diesem Jahr bereits zum fünften Male. Mein ehemaliger Arbeitskollege hat seine Operation gut überstanden und zieht sein Laufprogramm wieder voll durch.

Da ich mich vorab angemeldet habe, erhalte ich schnell meine Startnummer. 20 Euro wurden als Startgebühr bereits von meinem Konto abgebucht. Im Startbereich spricht mich noch Wolfgang Bernath an. Der Marathon4you-Kollege ist heute auch wieder mit seiner Kamera dabei, und schwärmt vom Untertagemarathon in Sondershausen.

Um 9 Uhr fällt der Startschuss und es werden zuerst zwei Runden im Stadion gelaufen. Dann geht es hinaus in den Naturpark.  Die Strecke ist gering profiliert und eine Mischung aus Stadt- und Waldgebiet. Entsprechend wechselt Asphaltbelag mit befestigten Wald- und Feldwegen. Die Strecke ist amtlich vermessen, deutlich markiert und jeder KM ausgeschildert. Nachdem wir auf einer Wohnstraße den Kilometer zwei erreicht haben geht es schon bald in ein Waldgebiet. Wir laufen nun parallel zur A52, unterqueren diese dann und es geht weiter durch den Wald.

Bei KM 5 taucht eine Verpflegungsstelle auf, wo uns Wasser und Tee  angeboten werden. Hier im Wald hat sich das Läuferfeld bereits ziemlich auseinander gezogen, so dass auch auf den schmaleren Wegabschnitten niemand behindert wird. Bei KM 7 überqueren wir wieder die Autobahn und laufen über die Kastanienallee durch das Kinderdorf Bethanien. Dann haben wir bereits wieder das Stadion erreicht. Damit ist die erste Runde auch schon geschafft.

Im Stadion erwarten uns eine Menge Zuschauer, welche sich auch lautstark bemerkbar machen und uns mit Laola Wellen aus dem Stadion wieder verabschieden. Am Stadionausgang werden uns ebenfalls Getränke angeboten. Außerdem gibt es Wannen mit Frischwasser in denen man seinen Schwamm oder die Mütze eintauchen kann. Da aber der Sommer heute eine Pause macht,  kann man bei 19 Grad angenehm laufen. Hat es noch in der ersten Runde leicht genieselt, bleibt es für den Rest der Strecke jetzt trocken.

Im Stadion hat man ein großes Bewirtungszelt aufgebaut, wo die Zuschauer zu moderaten Preisen  Kuchen, Currywurst usw. bekommenen können.

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Informationen: Waldnieler Marathon
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