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Laufberichte

Münster feiert seinen Marathon

14.09.08

Der 7. Volksbank-Münster-Marathon ist mein 50.


Obwohl Münster nur eine Autostunde von Oberhausen entfernt ist und ich schon viel Positives über diesen Lauf gehört habe, war ich bisher noch nicht dabei. Das soll in diesem Jahr anders werden.

Neben der Marathonstrecke werden noch ein Staffelmarathon mit vier Läufern und der Kids Marathon über 1500  Meter angeboten. So kommt man auf insgesamt fast 7000 Teilnehmer. Der Staffelmarathon ist auf 750 Staffeln und der Kids-Marathon auf 200 Kinder begrenzt und beide Wettbewerbe sind schon seit langem ausgebucht. Ein Indiz, dass es sich um eine schöne Veranstaltung handeln muss.

Die Strecke ist natürlich amtlich vermessen und jeder Kilometer ist ausgeschildert. Die Zeitnahme erfolgt mit dem ChampionChip und es gibt ab KM 5 alle 2,5 KM Verpflegungspunkte mit allem was ein Läufer braucht. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit über 200 Künstlern sorgt entlang der Strecke für Stimmung bei den Läufern und Zuschauern. Die Sollzeit beträgt 5 Stunden.

Da es sich um meinen ersten Start in Münster handelt, hole ich meine Startunterlagen bereits am Samstag ab. So kann ich mir schon ein Bild von den Parkmöglichkeiten sowie dem Start- und Zielbereich machen. Die Startunterlagen gibt es im Gymnasium Paulinum und somit unmittelbar in der Nähe des Hindenburgplatzes wo der Start erfolgen wird. Das Gymnasium ist der Dreh- und Angelpunkt des Marathons. Hier kann man auch morgen die Kleiderbeutel abgeben, und nach dem Lauf duschen. Chiprückgabe und Medalliengravur erfolgt dort ebenfalls.


Hier findet auch die Marathonmesse mit interessanten Angeboten statt. Ich sehe mich noch etwas am Stand von Udo Lohrengel um. Hier gibt es immer interessante Laufbücher, welche im normalen Buchhandel nur schwer zu bekommen sind. Heute finde ich das Kochbuch von Birgit Lennartz „Cook and run“ mit vielen interessanten Rezepten speziell für Läufer. Birgit wird übrigens hier auch den Marathon mitlaufen.

Wer Zeit mitbringt, kann ab 17 Uhr noch an einer Pastaparty teilnehmen. Zum Ziel auf dem Prinzipalmarkt sind es nur wenige Minuten Fußweg. Der Markt ist bereits mit vielen bunten Wimpeln geschmückt und wird sicher morgen einen tollen Rahmen für den Zieleinlauf abgeben.

Auf der Straße erkenne ich die blaue Ideallinie, denn die gesamte Marathonstrecke wurde bereits vor einer Woche so markiert. Da Münster immer einen Ausflug wert ist, sehe ich mich vor der Rückfahrt noch etwas in der schönen Innenstadt um.

Am Sonntagmorgen geht es für uns bereits früh los, denn der Start ist für 9 Uhr angesagt. Meine Frau und ihre Freundin Christiane sind wieder bereit, mich zu betreuen. Um 6:30 Uhr ist die Autobahn nach Münster frei und wir erreichen schon vor acht den Startbereich.

Gegenüber des Paulinums befindet sich ein Parkhaus, in dem wir für 3 Euro den ganzen Tag parken können. Direkt neben mir parkt zufällig Peter Heinz aus Oberhausen. Er wird begleitet von seiner Frau Petra. Wir sehen uns regelmäßig auf unserer Trainingsstrecke in der Kirchheller Heide. Peter ist auch ein begeisterter Marathonläufer und wir stellen erfreut fest, dass wir uns beide schon für den Kevelaer Marathon am 4.1.2009 gemeldet haben. 

Das Wetter ist heute mit 18 Grad trocken und somit für Läufer erheblich angenehmer als vor zwei Wochen in Bertlich. Gemäß der aktuellen Bestzeit kann man sich im Startbereich aufstellen. Die Staffelläufer werden 10 Minuten später starten. So wird es nach dem Start keine unnötige Hektik geben.

Durch die ausgesetzten Geldpreise haben sich auch einige Eliteläufer aus Kenia und Polen eingefunden. Für die Verbesserung des Streckenrekords  von 2:14:17 sind zusätzlich 3000 Euro ausgesetzt.

Im Startbereich treffen wir Jörg Segger von Passtschon98 und Johann Spieker vom 100 MC. Jörg kennt sich in Münster bestens aus, denn dieser Marathon gehört wie Monschau, Rennsteig oder der 100er in Biel fest zu seinem Jahresprogramm. Wir kennen uns schon seit Jahren, schließlich waren wir lange Arbeitskollegen in Düsseldorf. Damals ist Jörg noch gar nicht gelaufen, aber inzwischen ist er längst zum begeisterten Läufer geworden, der schon fast 80 Marathon- und Ultraläufe geschafft hat. Johann habe ich auch schon oft getroffen. Unermüdlich ist er dabei die Zahl seiner Marathonläufe zu vergrößern und dies meistens auch noch in sehr guten Zeiten. Im nächsten Jahr wird er bereits die M70 erreichen.

Pünktlich um 9:00 erfolgt der Startschuss und über 3400 Marathonläufer folgen der blauen Linie zunächst kreuz und quer durch die Münsteraner Innenstadt. Es dauert ziemlich lange, bis das Feld sich soweit auseinandergezogen hat, dass man frei laufen kann. Bei KM 5 gibt es den ersten Verpflegungspunkt und damit gleich wieder einen kleinen Stau. Das Publikum steht hier in der Innenstadt trotz der frühen Stunde dichtgedrängt und macht bereits mächtig Stimmung.

Nachdem ich das Ziel auf dem Prinzipalmarkt schon fast sehen kann, geht es jetzt erst einmal zum Aasee, den wir umrunden. Hier stehen auch meine Frau Inge und Christiane. Sie fotografieren und feuern die Läufer an. Kilometer 11 ist erreicht.

Die Strecke ist eine interessante Mischung aus Stadt- und Landschaftslauf. Über Gievenbeck laufen wir nun nach Nienberge einem etwas außerhalb gelegenen Stadtteil. Mit der Überquerung der A1 haben wir schon die Halbmarathonmarke erreicht. Meine Uhr zeigt 1:59 und ich fühle mich prima. Vielleicht war der langsame Beginn ja sogar von Vorteil.

Im Stadtteil selbst werden wir wieder von veilen Zuschauern umjubelt. Cheerleader- und Sambagruppen heizen die Stimmung an. Stelzenläufer schauen von oben auf uns herab. In ihren farbenfrohen Kostümen sind sie einen tollen Blickfang.


An den Wechselpunkten der Staffeln geht es auch immer hoch her. Hier haben sich die Staffelläufer versammelt und warten auf die Übergabe. Um sie herum sind immer eine Menge Betreuer und Angehörige. Für den Wechsel werden sie von der Strecke abgeleitet und bilden daher für uns Marathonläufer keine Störung, sondern eine Abwechselung. Die frischen Staffelläufer bringen natürlich zuerst etwas Unruhe ins Feld, aber auch sie haben bald ihren Rhythmus gefunden.

Wir verlassen Nienberge und laufen nun über einen landschaftlich schönen Teil in Richtung Roxel. Vorbei geht es am Haus Vögeding, einem beliebten Ausflugsziel im Grünen. Die gesamte Strecke hat keine nennenswerten Anstiege und die zahlreichen Verpflegungsstellen sind gut bestückt.

In Roxel erwarten uns wieder viele Zuschauer und kurz danach geht es über die Autobahnbrücke Richtung Gievenbeck. Mit Gievenbeck haben wir Kilometer 36  erreicht. Auch hier gibt es ein Bad in der Menge, bevor wir wieder Richtung Innenstadt über die Himmelreich- und Adenauer-Allee auf die Zielgerade zum Prinzipalmarkt laufen. Die Zuschauerreihen werden dichter und der Zieleinlauf wird immer mehr zum Triumphlauf für die Läufer. Jetzt werden auch die Erschöpften munter und strahlen auf einmal wieder. Auch ich bekomme mal wieder eine Gänsehaut und entdecke neben meiner Frau auch noch Carla Poeten und Bernd Thülig vom VfL Bergheide. Die Beiden haben es sich nicht nehmen lassen, mich mit einem selbstgemachten Transparent hier im Ziel zu empfangen.

Vor dem Rathaus des westfälischen Friedens erwartet uns eine Stimmung, wie sie auch in Köln oder Düsseldorf nicht besser sein kann. Man merkt, dass die Stadt und die Bevölkerung voll hinter dem Marathon stehen und stolz auf  diese Veranstaltung sind.

Nach 3:56:04 habe ich das Ziel erreicht. Ich erhalte eine Medaille und ein schönes Finisher-Funktionsshirt. Die Urkunde kann ich aus dem Internet ausdrucken und erhalte später einen Film und die Ergebnisse auf einer DVD.

Die Zielverpflegung ist super und ich lange kräftig zu. Eine Massage wird auch angeboten. Nachdem ich den Zielbereich verlassen habe findet mich auch meine Frau wieder. Auch sie ist von der Stimmung in Münster begeistert und führt mich zu meiner kleinen Fangruppe.

Wir gehen zum Gymnasium zurück, wo ich mich unter den Duschen auf dem Schulhof wieder frisch machen kann. Hier ist auch eine Gelegenheit, noch ein wenig zusammen zu sitzen und bei einem Nudelgericht die Kohlehydratvorräte wieder aufzufüllen. Auf einer kleinen Bühne werden noch die Altersklassensieger geehrt  und man kann nur staunen, was auch die höheren Altersklassen leisten können. 

Sieger wurde Richard Ngolepus aus Kenia in 2:14:21. Ein neuer Streckenrekord wurde also ganz knapp verpasst.  Bei den Frauen lief Joanna Chmiel-Gront aus Polen mit 2:45:48 am schnellsten.

Es ist auch für mich ein Grund ein wenig zu feiern, denn dies war mein fünfzigster Zieleinlauf über die Marathon- bzw. Ultrastrecke. Wer hätte das gedacht, als ich 1991 meinen ersten Marathon in Duisburg gelaufen bin? Der Münster Marathon war die richtige Wahl für meinen Jubiläumslauf und ich werde hier gerne nochmals starten.   

 

Informationen: Volksbank Münster-Marathon
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