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Laufberichte

Marathon entlang der Elbe

10.04.11

Durch das Hochwasser der Elbe im Winter ist der Deich noch an einigen Stellen beschädigt und bis zum Schluss war es für die Organisatoren dadurch nicht ganz klar, wie der Streckenverlauf sein würde. Für alle Fälle hatte man bereits einen Plan B ausgearbeitet. Durch das schöne Wetter der letzten Wochen wurden die wichtigsten Reparaturarbeiten aber noch rechtzeitig fertig gestellt, und das Rennen kann weitgehend auf der vorgesehenen Route  stattfinden. Natürlich ist die Strecke amtlich vermessen und die Kilometer sind ausgeschildert. Die Markierungen sind immer eindeutig und werden von zahlreichen Streckenposten überwacht. Von diesen erhält man auch unermüdlich immer Beifall und Anerkennung.

Auf dem Elbdeich geht es vier Kilometer direkt an der Elbe entlang. Kurz vor  Kilometer 4 erreichen wir  bei „Onkel Tom’s Hütte“ die erste Verpflegungsstelle. Im Angebot ist Wasser, Tee, Iso und Cola.  Auch Bananenstücke und Äpfel werden frühzeitig angeboten. Insgesamt gibt es 6 Verpflegungsstellen auf der 21 km Runde.  Nun geht es  runter vom Deich und für 500 Meter über ein Wiesenstück, bevor wir kurz danach auf den sogenannten Sommerdeich Richtung Bölsdorf abbiegen. Die kleine Ortschaft ist festlich geschmückt und wir werden von Zuschauern mit  Musik empfangen. Es kommt  eine weitere Verpflegungsstation, bevor wir weiter Richtung Buch laufen. Auch hier hat man sich herausgeputzt und es gibt wieder herzlichen Beifall.

Kilometer 9 ist erreicht und nun geht es durch das offene Gelände zurück zum Elbdeich. Im Gegensatz  zu den Vortagen ist der Wind  heute kaum spürbar und die Sonne strahlt den ganzen Tag vom wolkenlosen Himmel. Mit 18 Grad sind die Temperaturen aber sehr angenehm.

Die Landstraße wird von Wiesen und Pferdekoppeln begrenzt und führt so durch die typische altmärkische Landschaft.  Hier gibt es auch zahlreiche Störche, die  in der Altmark  für sich ein ideales Revier finden.

Kurz vor Schelldorf werden wir auf den Elberadweg geführt und treffen auf eine Verpflegungsstelle. Jetzt geht es wieder auf den Deich und uns kommen die 10 km Läufer entgegen. Es wird jetzt schon mal etwas eng wenn dann noch die schnellen 10 km Läufer nach der Kehre wieder von hinten vorbeilaufen, aber es kommt zu keinen wirklichen Behinderungen. Daher ist auch die Teilnehmerzahl beim 10 km Lauf auf 500 begrenzt.  Inge und Jana kommen mir auch im Pulk der Bergheider Läufer entgegen und Inge nutzt die Gelegenheit, Fotos von der Strecke zu machen. Die Beiden haben sich gestern noch spontan entschlossen vom Fanlager zu den Aktiven zu wechseln. Eine Entscheidung, die sie nicht bereuen. 

Die Schalmeienkapelle spielt unermüdlich weiter und über die Hafenpromenade geht es durch den Start- und Zielbereich in die zweite Runde. Hier gibt es ein richtiges Bad in der Menge und der Bergheide Fanclub macht sich lautstark bemerkbar.  Ich muss mich ein wenig zurückhalten, denn wir wollen ja das Ganze nochmals laufen.

Meine Uhr zeigt 1:59 und ich höre, dass Reinhard 7 Minuten Vorsprung hat. 
Wieder geht es hinaus auf den Elbdeich. Ich habe einen schönen Blick auf die Elbe, auch wenn ich immer noch auf die entgegenkommenden Läufer achten muss.  Bernd ist auch dabei und sieht noch gut aus. Er läuft in diesem Jahr in der M75 und wird seine Altersklasse gewinnen. Sabrina hat heute leider nicht ihren Tag erwischt und signalisiert mir, dass sie nach der ersten Runde Schluss machen wird. Schade, aber sicher vernünftig.  Nach der Verpflegungsstelle geht es wieder den Deich hinunter und ich muss mich auf dem Wiesenstück konzentrieren.

In Bölsdorf feiert man immer noch sich und die Läufer. Kinder halten ihre Hände zum Abklatschen hin und für die Läufer gibt es Applaus und anerkennende Worte. Das kann ich jetzt gut gebrauchen, denn anschließend muss ich wieder ganz alleine für Motivation sorgen.  Das ist aber für mich kein wirkliches Problem. Ich mag ja sowieso die Landschaftsläufe eigentlich mehr als die Cityläufe und komme hier voll auf meine Kosten. Trotzdem tut etwas Anerkennung an der Strecke auch immer wieder gut. Auf der Straße gibt es nur wenig Schatten und ich werde am Abend einen kleinen Sonnenbrand pflegen können.

In Buch gibt es das nächste Stimmungsnest  und auf dem Weg zum Elbdeich kann ich noch an einigen Läufern  vorbeilaufen. 32 Kilometer sind geschafft  und ich bin froh, als ich wieder im Schatten des Deiches laufen kann. Der Streckenbelag ist unterschiedlich und wechselt öfters von Asphalt zu Verbundpflaster. Auch Kopfsteinpflaster und Betonplatten trifft man an der Strecke. Da darf man nicht zu sehr ins Träumen kommen.

Wieder  geht es den Deich hinauf und zwei Läufer der Griebener Elbblitze überholen mich. Aber auch ich habe bereits ein orangefarbenes T-Shirt entdeckt.  Das ist doch mein Vereinsfreund Reinhard. Seit 20 Jahren liefern wir uns Laufduelle mit unterschiedlichem Ausgang. Heute habe ich mal wieder die Nase vorne, aber da Reinhard ein Jahr älter ist, wird er sowieso in der M65 gewertet. 

Am Horizont zeichnet sich schon das romantische Stadtpanorama von Tangermünde ab und bald kann ich wieder auf die Hafenpromenade abbiegen. Der letzte Kilometer wird wie immer leichter und die Zuschauerreihen dichter. Dann sehe ich schon den Zielbogen und die orangefarbenen Trikots der Bergheide Fans. Nach 4:05:01 überlaufe ich die Ziellinie und ein Mädchen überreicht mir noch eine schöne Medaille mit dem Tangermünder Rathaus als Motiv. Damit habe ich heute Platz 2 in meiner Altersklasse erreicht.

Hier im Ziel werden wir noch vom Chip befreit und können uns in aller Ruhe erholen und verpflegen. Für alle wird hier noch kostenlos Erbsensuppe mit  Wurst angeboten.

Inge hat  alles fotografisch festgehalten und gratuliert mir zum mittlerweile 80sten Marathonlauf. Auch meine Vereinsfreunde sind da und freuen sich mit uns. Die Bergheide Läufer haben alle das Ziel gut erreicht und wir können etliche Podiumsplätze feiern.

Der VfL Bergheide ist schon mit einem Vorbericht auf der Homepage des Marathonveranstalters bekannt geworden, und durch die einheitlichen Trikots gut zu erkennen. Wir bleiben im Zielgelände und feiern noch alle Finisher. Im nahegelegenen Sportzentrum kann man sich duschen und umziehen.

Bei der anschließenden Siegerehrung stellt sich heraus, dass Bernd seine Altersklasse gewonnen hat und Bergheide fünf zweite Plätze feiern kann. Da macht sich der Fanclub natürlich nochmals lautstark bemerkbar. Ja, im Verein ist Sport doch am schönsten!

Fazit: Der Elbdeichmarathon ist eine gut organisierte Laufveranstaltung hinter der die ganze Bevölkerung steht. Die landschaftlich schöne Strecke durch die Elbauen ist abwechslungsreich und weitgehend flach. Das Preis- Leistungsverhältnis stimmt und es macht Spaß, hier in der herzlichen Atmosphäre einen Marathon zu laufen.

 

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Informationen: Tangermünder Elbdeichmarathon
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