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Laufberichte

In Steinfurt ist es auch sonntags schön

20.03.11

Zum 28ten Mal  wird in Steinfurt ein Marathonlauf angeboten und man ist immer noch bemüht die Veranstaltung zu verbessern. Hier ruht man sich nicht auf den Lorbeeren aus sondern feilt weiterhin am bewährten Konzept.

In diesem Jahr wird nun erstmalig ein 10 km Lauf angeboten und der Veranstaltungstag vom Samstag auf den Sonntag verlegt. So muss man keine Rücksicht mehr auf den Marktschluss in Borghorst nehmen und kann die Startzeit von 13:30 auf 10:30 verlegen. Außerdem gehört der Stadtteil Burgsteinfurt dann alleine den Läufern. Das Teilnehmerfeld rekrutiert sich aus dem näheren Umfeld und reicht bis ins Ruhrgebiet und den angrenzenden Niederlanden.

Die Marathonstrecke können sich auch  zwei Teilnehmer als Staffel teilen. Ebenso werden ein Halbmarathon für Walker und Nordic-Walker und ein 10 km Lauf angeboten.  Also ist für jeden Trainingszustand etwas dabei.

Da es sich um einen Rundkurs von 21,1 km handelt, sind für alle Teilnehmer der Start und das Ziel am Schloss in Burgsteinfurt. Lediglich die 10 km Läufer erreichen ihr Ziel bereits in Borghorst.

So mache ich mich mit Inge und Christiane als Fototeam in diesem Jahr etwas früher auf den Weg nach Steinfurt und erreiche nach einer Stunde Autofahrt die Technischen Schulen im Stadtteil Burgsteinfurt. Hier ist das Veranstaltungszentrum und auch hier hat man um- und ausgebaut. Nun wird für die Startnummernausgabe die Turnhalle genutzt und hier ist auch noch Platz für eine kleine Marathonmesse und eine Cafeteria. Auch sind genügend Parkplätze vorhanden.

Die Startgebühr für den Marathon beträgt, je nach Anmeldedatum zwischen 27 und 39 Euro. Dafür erhält man auch im Ziel eine Medaille und ein Funktionsshirt. Die Sollzeit beträgt 5,5 Stunden und die Zeiterfassung erfolgt durch den Real-Time-Champion-Chip. Natürlich ist die Strecke amtlich vermessen, denn hier finden doch heute auch die Münsterlandmeisterschaften statt.

Schnell habe ich meine Startunterlagen erhalten und schaue mich an den Verkaufständen um. Nun ist die Sommerkollektion wieder gefragt und ich entdecke auch die Ausschreibungen von interessanten Laufveranstaltungen. Die Laufsaison 2011 hat ja gerade erst begonnen.

Vor der Schule brauchen wir nur die Straße zu überqueren dann sehen wir schon die schöne Wasserschlossanlage. In Höhe der alten Wassermühle spannt sich der Startbogen und die Erfassungsmatten werden bereits scharf gemacht. Aus den Lautsprecherboxen bringt uns  Shakira in Stimmung und etwas weiter gibt es Livemusik von einer Musikkapelle.

Allmählich finden sich die Läufer ein und schon bald erscheinen die großen Schilder mit den Zeiten der Brems- und Zugläufer. In Steinfurt kam man schon 1984 auf die Idee, den Läufern hier eine Orientierungshilfe zu geben. Damals waren die Sportuhren noch selten, mit denen man die Zwischenzeiten festhalten konnte und damit eine solide Tempokontrolle hatte. Doch auch heute läuft es sich immer noch angenehmer in einer Gruppe, die das gleiche Zeitziel hat und von erfahrenen Läufern geführt wird. Hier in Steinfurt hat man dieses System perfektioniert und die Brems- und Zugläufer werden sogar gerne zu auswärtigen Läufen eingeladen. Neun Gruppen für die Zeiten von 2:59 bis 4:59 werden im 15 Minutentakt angeboten.
Jörg Schranz ist für die 4:45 eingeteilt  und HaWe Rehers führt die Gruppe für 5 Stunden an.

Um 10:30 haben sich 250 Marathonläufer und 220 Staffelläufer eingefunden und wir werden dann pünktlich auf die Strecke geschickt. Das Wetter ist heute bei blauem Himmel und frühlingshaften 12 Grad ideal zum Marathonlaufen.

Da die Walker erst um 10.35 Uhr  und die 10 km Läufer um 11 Uhr starten, kommt man sich hier nicht ins Gehege. Durch ein dichtes Zuschauerspalier geht es aus Burgsteinfurt hinaus auf die halbseitig gesperrte Landstraße Richtung Emsdetten. Für 5 km folgen wir nun der leicht ansteigenden Straße und passieren links die Hollicher Windmühle.

Das Feld ist noch dicht beisammen und ich kann mal wieder den vielen Gesprächen lauschen. Da sind  die alten Hasen,  welche gerne ihre Ratschläge an die Neulinge weitergeben möchten, sowie die Freunde ,die sich jetzt hier auf der Strecke treffen und lautstark begrüßen. Bei Kilometer 4 überholt mich schon Johann Spieker. Er ist wieder gut drauf und hat seine Verletzung auskuriert. Es ist heute sein 13 Marathonlauf – in diesem Jahr!

Um die Zugläufer haben sich größere Gruppen gebildet und viele versuchen nun dranzubleiben. Das wird mir bald ein wenig zu eng und ich versuche zwischen zwei Gruppen zu bleiben. Kurz vor km 5 biegen wir in einen Wirtschaftsweg ab und erreichen bald die erste Verpflegungsstelle.  Freundliche Helfer bieten uns die Becher an, sodass man sich im Vorbeilaufen versorgen kann. Angewärmter Tee, Wasser und Cola ist im Angebot. Frühzeitig gibt es auch schon Bananenstücke und Orangenscheiben. Vier Verpflegungsstellen gibt es auf der Runde und da sie gut bestückt sind, reichen diese auch aus.

Nach weiteren 2 km erreichen wir Borghorst und hier am Fleigenweg müssen wir auf einem kurzen Stück bereits 15 m der insgesamt 64 Höhenmeter bewältigen. Da hier etliche Zuschauer stehen, gelingt dies auch mit einem Lächeln. Wir durchlaufen nun mit einigen Kurven Borghorst bevor wir am Marktplatz auf eine größere Zuschauermenge treffen. Hier wird mit Musik und Beifall kurz Citymarathonstimmung erzeugt und der Sprecher klärt die Zuschauer über die Teilnehmer auf. Ich werde als m4y-Berichterstatter vorgestellt. „Da schauen wir doch täglich rein“ meint er und bestellt noch einen schönen Gruß an den Chefredakteur.

Danach verlassen wir Borghorst und nachdem wir die B54 überquert haben geht es auf einem Radweg  für 3 km geradeaus. Danach biegen wir rechts ab und laufen weiter durch die münsterländische Parklandschaft. Nach 5 km haben wir dann wieder Burgsteinfurt erreicht und nach weiteren 2 km unseren Ausgangspunkt an der Schlossanlage.

Hier herrscht  richtig Partystimmung. Neben den zahlreichen Zuschauern gibt es eine die Blaskappelle und aus den Lautsprechern tönt jetzt Wolfgang Petry mit „Wahnsinn“. Die Staffelläufer suchen ihren Partner und spurten voller Elan wieder los. Inge und Christiane haben sich etwas weiter nach vorne gestellt und können so ungehindert fotografieren. Auch sie feuern mich an und sind mit meiner Zwischenzeit von 2:02 zufrieden.  Da bin ich ja schon in der letzten Runde, auch wenn diese nochmals 21 km beträgt. Ich weiß also was mich erwartet und teile mir meine Kräfte auf der Steigung nach Emsdetten entsprechend ein.

An der Verpflegungsstelle ist man immer noch sehr aufmerksam und hat auch genügend Vorräte. Am Fleigenweg werden wir mit rhythmischem Händeklatschen die Steigung hoch getragen. Der Marktplatz ist immer noch gut besucht und die Stimmung weiterhin bestens. Etwas weiter hat jemand seine beeindruckenden Lautsprecherboxen aufgedreht. Im Moment erklärt Drafi Deutscher, dass Marmor, Stein und Eisen bricht. Danke, das Lied habe ich lange nicht mehr gehört. 

Bei Kilometer 32 erreichen wir wieder die B54. Jetzt ist der 3 km lange Radweg etwas langweilig und kostet auch psychisch Kraft.  Gut, dass ich ab und an noch schwächelnde Läufer überholen kann. An der Verpflegungsstelle suche ich Cola und nehme ein Stückchen Traubenzucker aus meiner Geheimverpflegung. Nun geht es wieder durch die Parklandschaft und Burgsteinfurt rückt nur langsam näher. Über eine lange Straße geht es schließlich nach Burgsteinfurt hinein und ich habe in der ersten Runde gar nicht das wellige Profil bemerkt.

Über das Kopfsteinpflaster des Marktplatzes laufen wir direkt Richtung Ziel. Der Beifall wird immer stärker und meine Beine wieder leichter. Vor mir sehe ich schon das Zielbanner und nach 4:12:31 bin ich über die Erfassungsmatte gelaufen. Ich erhalte eine schöne Medaille und ein Teilnehmershirt. Inge kommt zu mir gelaufen und hat schon eine Flasche alkoholfreies Bier vom Sponsor Rolinck  organisiert.  Da sie mir auch meine warme Jacke mitgebracht hat, kann ich mich erst einmal in Ruhe in der Sonne erholen. Christiane hat noch Peer getroffen und wir gratulieren uns gegenseitig zum erfolgreichen Finish. Peer ist erst gestern aus Neuseeland zurückgekommen und kämpft noch etwas mit dem Jetlag.

Wir gehen langsam die wenigen Schritte zu den Technischen Schulen. Hier ist auch eine Möglichkeit zum Duschen und Umkleiden.

Danach machen wir uns auf den Rückweg und werden den Marathon in Steinfurt nicht so schnell vergessen, denn die vielen schönen Fotos werden unsere Erinnerung immer wieder auffrischen.

Marathonsieger

Männer

1.  Szymandera, Pawel   POL TS Opatrunki 2:37:16
2.  Breer, Robin   TV Gronau GER  2:41:39
3.  Röhrs, Dr. Michael   GER TV Jahn Schneverdingen 2:49:32

Frauen

1.  Kulgemeyer, Christin   GER TV Georgsmarienhütte 2:56:51
2.  Lennartz, Birgit  GER LLG St. Augustin 3:11:00
3.  Deters, Ute  GER  TuS Eversten 3:20:49

 

Informationen: Steinfurter Marathonlauf
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