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Laufberichte

Endlich wieder Wettkampf ...

17.03.07

... aber nicht der erhoffte Frühsommerlauf

 

„Endlich kann es wieder mit Wettkämpfen losgehen“. Diesen Satz erzählen sich viele Läufer bei uns in der Laufgruppe. Man ist richtig heiß darauf, wieder die Marathonatmosphäre zu schnuppern und zu schauen, ob sich das Wintertraining gelohnt hat. Doch wohin so früh im Jahr?


Einen Marathon im März zu finden ist in Deutschland nicht so leicht, es gibt gerade mal 9 Veranstaltungen in dieser frühen Jahreszeit. Die traditionsreichste Veranstaltung, mit der 24sten Durchführung in diesem Jahr,  ist der Brooks Steinfurt Marathon. So entschied auch Ich mich im Dezember,  als Team-Duo mit meiner Freundin Corinna in Steinfurt meine Form zu testen.  Hierbei teilen sich 2 Läufer die Marathon Distanz. Das bietet sich in Steinfurt an, weil der Marathon in zwei identischen 21,1 km-Runden gelaufen wird.


Nach dem - in diesem Jahr ausgebliebenen -  Winter und den sommerlichen Temperaturen der letzten Woche stellte man sich bereits auf einen Frühsommer-Marathonlauf ein. Doch am Wettkampftag kam alles anders.
Auf dem Weg vom Ruhrgebiet ins Münsterland regnete es in Strömen. Der Himmel war dunkel und die von Kyrill verschonten Bäume bogen sich im Wind. Eigentlich bestes Wetter, um auf der Couch vor der aufgedrehten Heizung zu liegen. Aber nein, nach Monaten ohne Wettkampf freuten wir uns trotzdem … zumindest redeten wir uns das ein.


Dass die Organisatoren alte Hasen sind, konnte man bereits angesichts der guten Ausschilderung der Anfahrtswege, beginnend nach der Autobahn, erfahren. Man wurde zur Technischen Schule des Kreises Steinfurt geleitet, wo man in einem Schulraum seine Startunterlagen bekam. Zusätzlich befand sich hier eine kleine Marathonmesse und eine Caféteria, die vom austragenden Verein, dem Turnerbund Burgsteinfurt, bewirtet wurde.

 


Draußen regnete es immer noch, als wir gegen 13:30 Uhr von der Schule in Richtung Start gingen. Der Weg bis zum Start war gut zu erreichen und befand sich oberhalb der Schlossmühle auf Höhe von Schloss Burg Steinfurt. Nachdem die Inlineskater davon gebraust waren, war es soweit.

 

Ich sollte die erste Hälfte unseres Duo-Marathons laufen. Da meine Vorbereitung in den letzten 3 Wochen durch eine Erkältung auf Eis gelegt war, nahm ich den Brems- und Zugläuferservice in Anspruch und schloss mich der großen Gruppe der 03:29-Läufer an. 1989 wurde hier in Steinfurt dieser Service zum ersten Mal überhaupt angeboten.


Nachdem der Startschuss fiel,  ging es los. Auf Kopfsteinpflaster verließ man den Ort. Der Weg führte weiterhin bei Regen und Gegenwind auf einer Landstraße  durch die typisch Münsterländische Landschaft mit Feldern und Wiesen, soweit das Auge reicht.  Wald, der den Dauerregen und die Windböen etwas bremsen konnte, gibt es nicht.


Nach der Landstraße ging es rechts über Landwege in Richtung Borghorst. Hier befand sich auch bei KM 5,5 die erste von insgesamt 5 Verpflegungsstellen. Da man die 21,1 km lange Strecke zweimal zu durchlaufen hat, werden den Marathonis insgesamt 10 Verpflegungsstellen angeboten. Das Angebot ließ mit Wasser, Tee, Cola, Bananen und Orangen keine Wünsche offen.

 


Besonders die familiäre Atmosphäre und die vielen hilfsbereiten Kinder, die an den Verpflegungsstellen trotz des schlechten  Wetters mit Freude bei der Sache waren,  waren Glanzpunkte an diesem Regentag.


Erstaunlich auch, wie wetterfest sich die Zuschauer im Stadtteil Borghorst Zuschauer erwiesen, die uns Läufer anfeuerten. Das gab Schwung für den ersten Anstieg, der hier bewältigt werden musste. Vorbei an einer Bühne mit Live-Musik und Moderation ging es wieder hinaus in Feld und Flur.


Ich merkte, dass meine Beine doch freier waren als ich dachte, lief ich meinem Pacemaker davon und konnte bei Kilometer 14, kurz bevor die Strecke erneut über eine Landstraße verlief, auf die Gruppe der 3:14-Läufer aufschließen. Vier Kilometer ließ ich mich ziehen, dann spürte ich meine Beine, drosselte das Tempo bei km 18 und ließ sie rennen.


Ich erreichte die ersten Häuser und hörte bald schon den Ansager. Durch das Ortszentrum mit den schönen Fachwerkhäusern ging es auf Kopfsteinpflaster bis zum Wechselpunkt. Meine Freundin hatte mich schnell  entdeckt, schnürte sich den Zeitmesschip um Ihr Bein und weg war sie.


Für mich war der Lauf zu Ende, ich bekam eine Medaille und für die Damen gab’s zusätzlich eine Rose. Die Zielverpflegung war genau wie die an den Verpflegungsstellen der Strecke: nämlich top. Von Bananen, Wasser und Tee konnte ich mir hier nun auch ein Steinfurter Rolinck Bier gönnen.

 


Corinna hatte Glück und konnte die Strecke bei etwas besseren Bedingungen und fast ohne Regen absolvieren. Nach ingesamt knapp 3 ½ Stunden war sie und damit unser Duo-Team im  Marathonziel. Dafür, dass wir eigentlich zusammen nur unter 4h bleiben wollten, waren wir, auch angesichts der nicht optimalen  Bedingungen, mehr als zufrieden.

 

Die perfekte Organisation und Infrastruktur, die familiäre Atmosphäre und die sehr gute Verpflegung machen den Brooks Steinfurt Marathon zu einer sehr empfehlenswerten Veranstaltung.

 

Sreckenbeschreibung:

Flache Strecke, durchgehend Asphalt durch die Münsterländische Landschaft über Landstraßen und Feldwege.


Wettbewerbe:

Marathon, Inliner Skater, Walker Halbmarathon, Team Duo Wettbewerb


Zeitnahme:

Championchip


Auszeichnungen:

Medaille, Finisher Shirt für die Marathonläufer, Urkunden ( im Internet )


Logistik:

Kurze Wege, großer Parkplatz


Verpflegung:

Tee, Wasser, Cola, Obst


Zuschauer:

Bedingt durch das Wetter sowie durch die Streckenführung, nur recht wenige.


Fazit:

Guter Marathon zur Formüberprüfung. Bestzeiten sind durch die Windanfälligkeit (für mich zumindest) hier schwierig.

 

Informationen: Steinfurter Marathonlauf
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