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Laufberichte

Solidarność-Marathon Danzig: Hitzeresistenz gefragt

15.08.15 Special Event
 

Es ist allerhand Politprominenz versammelt, doch nur wer Polnisch versteht, kann innerlich daran teilhaben. Bei der Hymne stehe ich still und lausche den Klängen. Dies ist für mich ein historischer Moment, ich nehme vor allem wegen der immensen historischen Bedeutung von Solidarność für Mittel- und Osteuropa am heutigen Marathon in Danzig teil. Ich hätte hier letztes Jahr beim 20-Jahres-Jubiläum laufen sollen und heuer in Helsinki bei der dortigen 30. Auflage – nicht umgekehrt.

Pacemaker gibt es beim Solidarność-Marathon auch, die habe ich schon beim Betreten des Geländes gesichtet. Der Lauf ist 5 ½ Stunden offiziell offen, unter normalen Umständen müsste für mich eine Zeit um 4:45 möglich sein. Doch ich fürchte mich inzwischen echt vor der Hitze gegen die Mittagszeit, daher werde ich mich heute zumindest auf den ersten 15 km den beiden im Feld langsamsten Tempomachern, der 4:30er-Truppe, anschließen, um die Halbdistanz nach ca. 2:15 zu erreichen.

Als Inkognito-M4Y-Reporter habe ich es leicht, weil mich niemand knapp vor dem Start um 9 Uhr 30 auf der Aleja  Marszałka Piłsudskiego beachtet, wenn ich mich für Fotoaufnahmen postiere und gelegentlich ein wenig nach vorne dränge. Nach dem Startschuss  stehe ich dezent an der Seite bei der elektronischen Durchlauf-Zeitnehmung (der Chip ist in die Startnummer integriert, wie dies immer häufiger vorkommt) und knipse fortlaufend, bis die 4:30er-Pacemaker nahen, denen ich mich anschließe und ins Rennen gehe.

Nach einer kurzen Strecke entlang der Pilsudski-Allee führt der Kurs in die Władysława IV, eine relativ breite Straße, die vom Gefälle her gesehen leicht abwärts geht. Mal laufen die 4:30-Pacemaker zu schnell, dann wieder zu langsam.  Die Gruppe, die sich ihnen angeschlossen hat, dürfte zwischen 20 und 30 Läufer ausmachen. Mal drängt mich ein kräftig gebauter Kollege zur Seite, das andere Mal tritt mir jemand von hinten auf die rechte Ferse. Noch bevor wir nach rechts in die ul. Świętojańska abbiegen, realisiere ich, dass nach weniger als 3 Kilometer schon „Gegenverkehr“ besteht. Die schnellsten aus der Führungsgruppe kommen auf einer Schleife wieder auf der anderen Seite der Władysława IV zurück und somit direkt auf uns zu und so vor mein Kameraauge, das schon nach kurzer Zeit einen Wassertupfer auf der Linse hat. In meiner Bauchtasche führe ich allerlei mit,  Papiertaschentücher gehören dazu, damit reinige ich u.a. auch die Linse, wenn sie verschmiert ist.

Die Schleife zieht sich für uns im Gegensatz zu den Führenden, die mit 3:20 min/km daher sprinten. Ich kann momentan mit der 4:30er-Gruppe gut mithalten und schone meine Kräfte. Als wir auf dem Rückweg wieder in die Władysława IV kommen, werde ich Ohrenzeuge einer Unterredung beim Laufen von zwei deutschen Kollegen – der eine im weißen Singlet mit schickem Kopftuch, der andere mit dem Finishershirt des Barcelona-Marathons. Sie laufen immer ein kleines Stück vor den Pacemakern einher und damit dicht vor mir. Beide reden natürlich über ihre Marathonlauferfahrungen – wenn jemand bei einem Marathon redet bzw. erzählt, lässt dies den Schluss zu, dass er/sie eine gute Kondition mitbringt. Der eine sagt zum anderen: „Du, kennst du den Klaus W. aus Frankfurt, der Länder sammelt und schon fast 100 beisammen hat? Der reist in der Welt umher, das würde ich nicht machen. Ich sag dir, es ist kein Unterschied, ob ich mit dem Zug nach München zum Marathon fahre oder nach Brüssel, Marathon bleibt Marathon. Es sind ja immer 42 km, das zählt“.

Der angesprochene Kollege scheint zuzustimmen, ich hingegen überlege, mich einzuschalten, weil ich dazu eine völlig andere Meinung habe, mische mich aber dann doch nicht ein. Erstens ist jeder Marathon verschieden, auch wenn die Distanz gleicht bleibt. Es kommt auf viele Faktoren an: Strecke, Gefälle, Wetter, Vorbereitung, Ernährung, Versorgung etc. Ein flacher Straßenmarathon auf Asphalt kann mit einem Bergmarathon im Gelände nicht verglichen werden. Nicht nur die Strapazen sind bei letzterem größer, auch die Laufzeit zumindest eine Stunde länger zu kalkulieren.

Marathonländersammler benötigen viel Geld für ihre Reisen, während die Kosten bei lokalen Rennen gering sind. Es mag  mitunter auch ganz Sparsame unter den Marathonläufern geben, die bei der Anreise zu Marathons in Übersee im Flugzeug auf einem Super-Economy-Platz übernachten, danach gleich wieder heimfliegen und sich so das Hotel gleich doppelt sparen oder die Flüge auch in Europa lange im Voraus so buchen, einen Nachtcharter wählen und in der Ankunftshalle ausharren. Geht es einmal nicht ohne Quartier, wählen sie ein Billig-Appartement mit Kochstelle und wärmen die in Dosen mitgebrachte Verpflegung. Sonst wird im Flieger die Schmalspurkost gegessen. Ein jeder wie er mag.

Endlich ist die Aufwärtspassage vorbei, es geht nun nach links Richtung Sopot in die Aleja Zwycięstwa, von der eine Spur, nämlich die Laufstrecke, für den Verkehr komplett gesperrt ist. Ich blicke zurück, auch hinter uns ist das Feld weit auseinander gezogen. Bei der letzten Durchsicht im Starterverzeichnis waren 1151 Läufer gemeldet, einige Dutzend werden vielleicht nicht erschienen sein.

Der Straßenkurs auf Asphalt von Gdingen auf dem Weg über Zoppot nach Danzig erweist sich nach der Schleife als beständig wellig mit langen Anstiegen und ebensolchen Abwärtspassagen. Bei der 5 km-Labe gibt es Wasser und Iso, auch Wasser in Trinkflaschen, die im Verlaufe des Rennens bei der zu erwartenden Hitze noch hilfreich sein werden. Was mir nun schwerfällt ist, ganz ungewohnt im Laufen zu trinken, denn der Tross bleibt keine Sekunde stehen – die Pacemaker halten ihre Tempovorgabe ein. So muss ich gleich nach dem ersten kurzen Stopp bei der Versorgung der Gruppe ca. 100 m nachlaufen. Aber die Kraft dafür habe ich, bald bin ich wieder dicht hinten den beiden Pacemakern. Die beiden deutschen Kollegen, deren Unterredung ich vorhin lauschte, laufen immer ca. 10-15 m vor den Pacern und reden die ganze Zeit. Es wird sich zeigen, ob sie am Schluss bei Kilometer 35 oder 40 noch so gut in Form sein werden.

Die Laufstrecke bisher verläuft auf der vierspurigen Aleja Zwycięstwa, eigentlich einer Durchzugsstraße, teilweise inmitten von bewaldeten Abschnitten, die vielleicht Parks sind oder naturbelassene Grünzonen. Zuschauer gibt es auch entlang der Wohngebiete ganz selten. Das Meer sieht und riecht man nicht, es sollte sich geografisch gesehen zu meiner Linken in nördlicher Richtung befinden. Die Mitstreiter um mich herum wirken voll konzentriert, der konstante 6:15min/km-Schnitt der Pacer auch bei den Steigungen dürfte doch für einige zu anstrengend geworden sein. Die beiden Vorhut-Deutschen aber halten tapfer durch.

Der Kurs führt auf der Aleja Niepodległości weiter Richtung Sopot, bald erreichen wir die 10 km-Labestelle. Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke gibt es keine. Da müsste man schon länger in der Gegend verweilen um z.B. hier in Sopot die mit über 500 Metern längste hölzerne Seebrücke Europas zu betreten, die nicht nur zum Flanieren einlädt, sondern auch ein beliebter Veranstaltungsort ist. Auch das Nachtleben wird in Zoppot in den vielen Kneipen, Bars und Clubs groß geschrieben – die Feiermeile Monte-Cassino steht für Marathontouristen nach dem Sport und allen anderen Besuchern der Region offen.

Es geht weiter durch das Stadtgebiet Zoppot, noch ist die aufkommende Hitze für mich erträglich. Ich laufe seit einigen Wochen mit einer Kopfbedeckung, um einen Sonnenstich zu vermeiden. Die Organisatoren des Marathons haben im Vorfeld auf die angesagten hohen Temperaturen reagiert und an bestimmten Stellen Feuerwehrautos abgestellt. Hier bietet sich den Läufern die Gelegenheit, sich einer Komplettdusche zu unterziehen. Ich persönlich halte dies nicht für sinnvoll, denn mit nassen Laufschuhen kann man sich nur allzu leicht Reibblasen und Scheuerstellen zuziehen.

Beim Hospiz der Caritas am Beginn der Stadt Danzig sind ca. 14 km zurückgelegt. Meine Uhr zeigt 1:27 Stunden an, bis Kilometer 15 werde ich mit der Gruppe noch laufen, dann mein eigenes Tempo aufnehmen. Wir befinden uns auf der Aleja Grunwaldzka, ganz im Westen der ca. 460. 000 Einwohner zählenden Großstadt an der Ostsee. Bei Kilometer 15 begrüßt uns eine Cheerleadergruppe, die Mädchen kreischen und jubeln, als ich sie knipse.

Nach der 15 km-Labestelle sind auch andere aus der Gruppe zurückgefallen, das konstante Tempo auch bei Anstiegen kostete zu viel Kraft. Ich achte aber nicht auf die anderen Läufer, sondern bin im Schongang unterwegs. Dennoch überhole ich nun auf den folgenden 5 Kilometern Dutzende Mitstreiter.

Die Gegend hier ist mir gänzlich unbekannt, bisher war ich in der Danziger Altstadt, habe die Werft besucht und kenne  den Seehafen, wo die Schiffe anlegen und abfahren. Aber das liegt mehr als 10 Jahre zurück, seit ich mit Familie das letzte Mal in der Stadt war. Das Mercure z.B., ein Hochhaus-Hotel und alle anderen modernen Gebäude, gab es damals noch nicht.  Danzig hat jedes Jahr 1,5 Mio. Nächtigungen, entwickelt sich zu einer Tourismushochburg in Polen.

An der Universität Danzig, ein moderner Neubau zur Rechten auf der Aleja Grunwaldzka geht der Kurs vorbei, nahe der SKM-Haltestelle Gdańsk Przymorze, die sich links der Straße befindet. Auf dem Wege zur Halbmarathondistanz laufen wir nun entlang der nur auf der Gegenseite der Straße teilweise mit einem Gitter abgesicherten Trasse der Straßenbahn, während man in Laufrichtig mit ein paar Schritten nach links auf den Gleiskörper hätte steigen können.

Schon etwas gezeichnet erreiche ich die 21,1 km-Marke nach 2:16 Stunden, in den kommenden zwei Stunden wird die Hitze zunehmen. Der Marathonkurs führt nun nach Nordwesten in die Aleja Generała Józefa Hallera, eine geteilte Strecke entlang der Straßenbahn. Wir laufen links, rechts kommen die schnellen Läufer. Mehrere Male klicke ich auf den Auslöser, auch die führende Kenianerin bekomme ich so ins Bild. Ihr Kollege vom Team Benedek hat wahrscheinlich schon eine Viertelstunde früher diese Stelle passiert. Das lenkt ab, ich kümmere mich weniger ums Laufen als ums Fotografieren. Ich blicke auf meine Uhr, für 23 km habe ich 2:30 Stunden benötigt. Ich muss damit zufrieden sein, weil ich nicht mehr zulegen kann. Man wird so zum Verwalter der eigenen Kräfte. Heuer habe ich von der Hitze schon so die Nase voll, dass ich den Herbst herbeisehne, was Marathonlaufen betrifft. 

Leider kommen von hinten nun auch einige Kollegen nach, denen wir in der 4:30er-Gruppe anfangs davongeeilt sind. Aber hie und da überhole ich bis zur Kilometer 25-Anzeige auch den einen oder anderen Geher. Auch auf der al. Hallera ist wieder die Feuerwehr postiert und hat die Spritzvorrichtungen aktiviert. Ich nähere mich von hinten und halte nur den Kopf ins kalte Spritzwasser. Die schnellen Läufer sind uns bei der 25 km-Anzeige um ca. 8 km voraus, davor haben wir nämlich die zur Rechten befindliche 35 km-Marke passiert. Dabei sind eben erst die 3:45er-Pacemaker aufgetaucht. Die Kollegen sind halt viel schneller.

Der folgende Schwenk nach Süden ist als Rundkurs ausgelegt, die Begegnungsstrecke endet nach dem Abschnitt auf der Czarny Dwór. Auf den folgenden Streckenteilen tut sich wenig. Ich werde von hinten überholt, hie und da ist jemand vor mir am Ende seiner Kräfte, dann bewege ich mich an ihm vorbei.  Mit Wojtek im roten Shirt rede ich ein wenig. Er ist überzeugt, den Lauf noch unter 5 Stunden zu finishen. Von nun an bin mal ich vorne, dann wieder er. Ich wundere mich, warum er es schafft, nach 300 oder gar 400 m Rückstand wieder aufzuschließen. Auch Darek, den ich schon bei Kilometer 15 überholt habe, taucht wieder auf. Man soll seine Mitstreiter nie unterschätzen.

Nach der fast 10 km lange Schleife gelangen wir endlich wieder auf die Begegnungsstrecke, doch klarerweise sind nach 4 Stunden auf meiner Uhr bei Kilometer 35 auch die Langsamsten nicht mehr anzutreffen. Ich schätze hinter mir noch mindestens 50 Läufer, einige dürften wohl auch aufgegeben haben. Wojtek ist hartnäckig, er klebt an mir dran, ich werde ihn nicht mehr los. An dieser Stelle muss ich endlich darauf hinweisen, dass die Polizei die Marathonstrecke hervorragend regelt. Kein einziger Autofahrer verstößt dagegen, wie ich auf der Strecke erlebe. Alle bleiben auf Kommando der Exekutive bei sonst ungeregelten Kreuzungen und Zufahrten sofort stehen und warten geduldig auf die Weiterfahrt. Das habe ich in anderen Ländern schon gegenteilig erlebt, etwa in Casablanca oder bei Läufen in Italien.

Nach einem kurzen Brückenanstieg versuche ich abwärts Wojtek zu entwischen, wieder liege ich gut 300 m vorne, doch der Kerl kann mich wieder einholen. Über die ul. Jana z Kolna nähern wir uns der Altstadt. Knapp vor Kilometer 40 kommt es erneut zu einer Begegnung mit Läufern, die nur einige Hundert Meter davorliegen. Zu meiner Rechten erblicke ich einen der beiden Deutschen, der es am Anfang den 4:30er-Pacemakern zeigen wollte. Bei der Labe bleibe ich nur einen Augenblick stehen, obwohl mein Mund ausgetrocknet ist und ich etwas dehydriert bin. 

Für 2,195 km verbleiben mir mehr als 16 Minuten, das sollte sich mit einer sub 5 h Zeit ausgehen. Die vielen Sehenswürdigkeiten der Altstadt interessieren mich in diesem Augenblick nicht, ich achte auf den Untergrund der Laufstrecke, die abschnittsweise über große, im Stil der Hansestädte und im Zuge der von der EU unterstützten Altstadtrenovierung von Danzig reproduzierten Steinplatten führt.

Es geht die ul. Długa entlang, die in warmen Pastellfassadenfarben erstrahlenden Bürgerhäuser und Bauten aus der Renaissance wurden nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wieder aufgebaut. Es könnte sich ausgehen, wenigstens unter 5 Stunden zu bleiben.  Wojtek liegt längst deutlich vor mir, er wird seine angepeilte Finisherzeit schaffen. Ich knipse im Laufen das Rathaus, staune über die riesigen Brotlaibe, die an den Marktständen angeboten werden, an denen der mittels Sperrgitter über ca. einen Kilometer eingegrenzte Marathonkurs in der Mitte der belebten Straße vorbeiführt.

Ich blicke kurz auf die Uhr, die 4:59 anzeigt, doch bis zum Ziel auf dem langen Markt (Długi Targ) beim Neptunbrunnen sind es noch 200 m. Das geht sich nicht mehr aus, so trabe ich langsam ins Ziel. Als ich knapp davor nochmals auf die Uhr blicke, wird mir bewusst, dass ich den Achter am Display durch die einstrahlende Sonne geblendet für einen Neuner hielt und mit etwas mehr Tempo beim Endspurt nicht mit 5:00:11 gefinisht hätte, sondern ein Vierer davor gestanden wäre.

Doch ich bin richtig froh, dass ich diesen Lauf abhacken kann, bei dem man auf der zweiten Hälfte bei kühlem Wetter auch Zeit gut machen könnte. Ein hübsches Mädchen hängt mir eine Medaille um den Hals.  Es ist 14 Uhr 30, zwei Stunden verbleiben mir bis zur Rückfahrt mit dem Expresszug nach Warschau. Ich gehe zum Bus, um meinen Kleidersack zu holen. Duschen kann man sich in einem Container, doch die Kapazität ist mit fünf  Kabinen ohne Ablagefläche und Sitzgelegenheiten im Inneren begrenzt, Dutzende warten davor. Leider ist das Wasser eiskalt, als ich drankomme. Die Läufer verlassen teilweise nackt bzw. mit umgebundenem Handtuch den Container, um sich in einem daneben befindlichem Innenhof im Freien umzuziehen.

Für die, die mehr Zeit haben als ich, wird eine Gratismassage angeboten. In einem Zelt kann man die obligate polnische Krautsuppe ausfassen und bei geselligem Beisammensein über den Lauf plaudern. Ich habe das in Kattowitz, Krakau und Warschau erlebt, nur bin ich heute in Zeitnot. Bis zum Hotel Mercure sind es ca. 2 km. Bei dem Riesenandrang an Marktbesuchern und Touristen, die die Altstadt erkunden, komme ich nur mühsam voran. Erst gegen 15 Uhr 30 hole ich meine Reisetasche aus dem Hotel. Beim Umpacken merke ich, dass ich meine schwarze adidas-Short, die ich bei über 50 Marathons getragen habe, im Duschcontainer vergessen habe. Zum Zurückgehen ist es zu spät, ich werde ein E-Mail schreiben, vielleicht hat sei ein Putzdienst abgegeben – es geht mir dabei mehr um  Nostalgie, als um den Wert der Laufhose.

Ich gönne mir ein großes Bier für 10 Zloty und warte auf meinem Zug, der mich in 2 Stunden 50 nach Warschau bringen wird. Der kurze Ausflug zum Solidarnosc-Marathon nach Danzig ist damit zu Ende.


Mein Fazit:


Das Preis-Leistungsverhältnis des Solidarność –Marathons würde ich mit sehr gut bewerten. Die Gebühr betrug bis 31. Juli  2015 70 Zloty, bis 8 August 100 und bei Einschreibung im Wettbüro am 14. und 15. August 150 Zloty (das entspricht  ca. 35 Euro bei der Nachmeldung). Läufer über 60 zahlen keine Gebühr (auch so mancher noch blendend aussehende Kollege kommt irgendwann in die Jahre). Registrierte Teilnehmer erhalten bei der Abholung der Startunterlagen ein Funktionsshirt. Alle Finisher bekommen im Ziel eine hochwertige Medaille. Die Strecke selbst ist wenig spektakulär, bis auf die letzten 2 km auf dem Weg ins Ziel in die Danziger Altstadt. Die Organisation gibt sich große Mühe, die Polizei sperrt den Kurs rigoros, die Autofahrer respektieren dies ohne zu murren.

Wer von Danzig und die benachbarten Städte Gdingen und Zoppot mehr sehen will und vorher noch  nie da war, sollte wohl ein paar Tage Aufenthalt einplanen.

Sieger bei den Herren:

1. Joel Maina Mwangi (KEN): 2:28:38
2. Tamás Nagy (HUN) 2:28:39
3. Pawel Stepanenko (UKR):2:35:32

Damenwertung:

1. Gladys Jepkurui Biwott (KEN): 2:42:37
2. Daniela Sibiu Cirlan (ROM):  2:49:56
3. Ganna Pechko (UKR): 3:01:53

722 Finisher

12
 
 


 
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