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Laufberichte

Alb-Donau Walking-Marathon

03.10.12

 

Schweinspoint (Kilometer 18)

 

In Schweinspoint, etwa 18 Kilometer liegen hinter uns, finden wir die nächste V-Stelle, die im Behindertenwerk St. Johannes eingerichtet ist. Über Mikrophon werden wir von einem Moderator angekündigt. „Wie ist denn die Strecke?“ wird eine meiner Begleiterinnen befragt. Über Lautsprecher höre ich ein „gigantisch“.

Die Gemüsebrühe wird uns wärmstens empfohlen. Die Labe ist genau mein Geschmack. Ein wenig salzig, genau richtig für unsere doch schweißtreibende Arbeit. Loben will ich den hausgemachten Käsekuchen. Überhaupt, es ist doch lustig, wenn bei unserer Ankunft an den V-Stellen das erste Kuchenstück immer an uns geht.

Noch auf der Anlage St. Johannes stehen einige Bewohner und beobachten die Szenerie. Ja, Zuschauer gibt es hier wenig bis keine, nur einige Radfahrer oder Spaziergänger kommen des Weges.

 

An der Donau

 

Es geht bergab zur Donau. Gut zehn Kilometer werden wir ohne Berge auskommen, da wir links und rechts an der Wasserstraße Richtung Bertoldsheim laufen. Vorher überschreiten wir die Grenze des Regierungsbezirkes Schwaben und kommen so nach Oberbayern und in meinen Heimatlandkreis. Genau da wechseln wir auf den Damm, da meine Begleiter den Donaufluss sehen wollen. Eine Augenweide ist die Donau da nicht, denn vor der Staustufe Bertoldsheim ist das Gewässer verlandet.

Bei der nächsten V-Stelle warten leckere selbstgebackene Nussecken. Die zwei Helferinnen wechseln sich jedes Jahr beim Backen der süßen Teilchen ab. Noch 18 Kilometer.

Die Donau überqueren wir nach einem weiteren kurzen Wegstück an der Staustufe Bertoldsheim. Meinen Begleiterinnen empfehle ich einen Blick nach links zum barocken Schloss, das zurzeit innen und außen renoviert wird.

Nun folgen weitere flache Kilometer an der Südseite der Donau. Der Auwald bietet schöne Ausblicke. Wasser, Tümpel, verrottende Bäume, es schaut fast aus wie im Urwald. Frühzeitig sehe ich die nächste V-Stelle am Waldrand. Der Kurs steigt an.

„Noch elf Kilometer“ besagt ein Schild an der Futterstelle. Michaela freut sich, denn sie kommt aus dem schwäbischen Oberhausen, Nähe Bad Urach in der Schwäbischen Alb. Logo, dass da ein Foto geschossen werden muss. Später stellen sich uns wieder einige Steigungen in den Weg, die Geheinlagen fordern.

 

Kilometer 33 bis 38

 

An der Waldkapelle lassen es Michaela und Karin nicht nehmen, hineinzuschauen, da diese nicht abgesperrt ist. Oben an der Kapelle kann man lesen:

„Bet‘ ein kurz Gebet, wenn du vorüber gehst.
Wer weiß, ob du nicht morgen früh schon vor dem Richter stehst.“

Nach der Kapelle führt uns später unsere Reise wieder in den Wald. Ein weicher Boden, nur wenige Wurzeln, sorgen für ein gutes Laufgefühl. Wenn wir nicht schon über 30 Kilometer in unseren Haxn hätten. Karin muss jetzt kämpfen, da sie in jüngster Vergangenheit nicht weiter als 30 Kilometer gelaufen ist. Zwar will sie uns weiterschicken, aber heute stehen wir nicht im Zeitdiktat einer mitlaufenden Uhr.

Im Wald nach einer weiteren Steigung können wir an der Doppelschanze die 60, 70 Höhenmeter hinunter auf die Donau schauen. Die Doppelschanze ist eine Befestigungsanlage aus der Vergangenheit. Ob diese aus keltischer, römischer Zeit oder aus dem Mittelalter ist, ist nicht hinreichend belegbar. Die beiden Mädels loben erneut die Streckenführung, und dem ist nichts hinzuzufügen.

In Oberhausen beim Waldbad die letzte V-Stelle: Zwei Kinder gehen gerade mit Verzögerung ins Wasser und machen einige Schwimmzüge. Später handele ich mir von dem Buben ein „Angsthase“ ein, als ich mich als wasserscheu oute. Wir beschließen, nur kurz zu verbleiben und dann die letzten sieben Kilometer anzugehen.

 

Letzte Kilometer

 

Auf idyllischen Wegen geht es nun gefällig wieder an die Donau. An der Beuthmühle ist die Josefskapelle zu sehen. Bei der Markierung „noch vier Kilometer“ schießt unser radelnder Begleiter ein Bild. Der weitere Weg bleibt entlang der Donau. Wir laufen am Freibad in Neuburg vorbei. Noch knapp drei Kilometer.

Am Nachbergweg passieren wir die Neuburger Altstadt. Kurz danach führt eine Unterführung unter der Donaubrücke hindurch.Nun geht es auf das Donaukai, wo wir „im Rückspiegel“ das Neuburger Schloss sehen.

Es sind dann nur mehr wenige Meter, bis wir vom Radweg an der Grünauer Straße nach links zur Mittelschule abbiegen. Und dann ist er für uns drei Geschichte, der dritte Alb-Donau Marathon. Rund 5.20 Stunden hat das Erlebnis gedauert.

 

Im Ziel

 

Was ist im Ziel geboten? Da wartet gerade unser Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling auf das Eintreffen der ersten Teilnehmer. Mein Bild für Michaela und Karin zusammen mit unserem OB bekommt auch nicht jeder.

Den Getränkegutschein löse ich gleich für eine Hopfenbrühe ein, die mit zu warm serviert wird, denn das flüssige Brot steht in der prallen Sonne und ist kurz vorm Kochen. Die Teilnehmerurkunden werden überreicht, die von der Neuburger Künstlerin Ute Patel-Mißfeldt originell gestaltet wurden. Die Laufdistanz stimmt jetzt, denn Michaela und Karins GPS-Uhr zeigt 44,4 Kilometer. Wer die 100 Meter bemängelt, denn schicke ich um die Turnhalle rum.

Fazit:
Wer gemütlich ohne Zeitdruck und ohne Zeitnahme einen Landschaftslauf mit Versorgung machen will, der ist hier richtig aufgehoben. Nächstes Jahr soll am Tag der Deutschen Einheit wieder von Donauwörth nach Neuburg gelaufen werden. Die Einladung steht schon jetzt.

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