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Laufberichte

Tiberias Marathon: Ganz in Orange

10.01.14 Special Event
 

Nach einem Jahr Unterbrechung wurde es wieder Zeit, nach Israel zum Tiberias Marathon zu reisen. Traditionell ist Jens wieder mit dabei. Zusammen mit unseren Frauen Doris und Susanne machen wir uns auf ins Heilige Land, um 2 Wochen Urlaub mit Marathon zu verbringen.

Der Marathon ist mitten in unsere Rundreise eingebettet. Reisetipps gibt es wie gewohnt am Ende des Berichts, doch zunächst einmal zum Marathon.


Freitag ist Marathontag

 

Der Marathon findet 2014 am Freitag statt. Das ist neu für uns. 2012 war noch der Donnerstag der Marathontag. Eine kleine, aber für uns nicht unbedeutende Änderung. Mehr dazu am Ende.

Wir reisen am Donnerstag nach Tiberias an. Unser Quartier schlagen wir erneut in der Jugendherberge in Poriya auf, 6 Km von Tiberias entfernt. Am frühen Abend holen wir in Tiberias unsere Startunterlagen im Hotel Leonardo Plaza ab. Nebenan im Leonardo Club Hotel (ehemals Golden Tulip) steigt ab 18 Uhr die nicht nur für uns schon legendäre Pasta-Party. Ein Bon hierzu ist in den Startunterlagen. Dazu gibt es ein Funktionsshirt, eine schöne weiße Mütze/Halswärmer und den Leihchip für den Marathon. Auf der Treppe treffe ich nach der Pasta-Party die schnellen Läufer aus Äthiopien und kann meine Konkurrenz für den Marathon so schon einmal in Augenschein nehmen.
Der Clou in diesem Jahr ist die Farbe des langärmligen Funktionsshirts. Es ist Marathon4you-orange. Nur steht nicht M4Y drauf. Stattdessen ist der See Genezareth abgebildet. Schließlich führt uns der Marathon ja um den halben See hin- und zurück.



Gutes Laufwetter


Noch eine Änderung. Der Start zum Lauf ist von 9 auf 7.30 Uhr vorgezogen. Damit entfällt unser Frühstück in der Jugendgerberge. Angesichts des stets guten Frühstücks sehr bedauerlich. Aber wir können auf dem Zimmer einen Kaffee kochen und essen Brot dazu. Geht auch.

Nun rasch ins Auto und den Berg hinunter. An der Straße nach Tiberias sind schon Straßensperren angebracht, mehr als eine Stunde vor dem Start. Ein freundliches Wort mit dem Polizisten reicht und wir dürfen noch bis zu unserem Standardparkplatz vor dem Friedhof fahren. Der liegt von Süden gesehen am Stadteingang und nur 500m vom Start im Zentrum entfernt.

Es ist noch recht frisch. Daher bleiben wir noch ein wenig im Auto sitzen und gehen erst um 7 Uhr zum Start. Es ist nahezu windstill, bewölkt, aber trocken. Trocken wird es bleiben, aber leider nicht windstill.

Der Lauf erfreut sich auch 2014 wieder internationalen Zuspruchs. Die Zahl der Teilnehmer ist nochmals gestiegen, obwohl es mit Jerusalem und Tel Aviv seit wenigen Jahren zwei weitere Marathonläufe im Lande gibt. Aber Konkurrenz belebt offensichtlich das Geschäft.


Gute Stimmung


Im Startbereich herrscht eine freudige Stimmung. Alle sind gut gelaunt und freuen sich auf einen schönen Lauftag. Vorne in der ersten Reihe stehen die Favoriten aus Äthiopien und Kenia. Im Starterfeld sind die Brems- und Zugläufer gut an ihren Luftballons zu erkennen. Ab 3.00 Std. gibt es bis zu 5 Std. Laufzeit für alle 15 Minuten Luftballons, denen man folgen kann.

Ich stelle mich hinter die Favoriten ins Starterfeld. Nicht, dass ich heute Besonderes vorhätte. Nein, es geht mir nur um Bilder mit der Masse der Läufer. Und die bekomme ich. Nach dem Start geht es auf breiter Straße hinaus aus Tiberias. Aber das Feld bleibt diesmal ob der gestiegenen Teilnehmerzahl länger beisammen, erst nach einigen Kilometern zieht es sich dann doch auseinander.



Die Strecke ist mir von meiner bisherigen drei Teilnahmen bestens vertraut. Der Lauf führt  um den südlichen Teil des See Genezareth, auch Lake Galilei oder Kinneret genannt.  Nach 9 KM wird der Abfluss des Jordan aus dem See überquert und das Südende  umlaufen. Weiter geht es nun nordwärts  am See entlang bis zum Wendepunkt vor En Gev. Und nun das Ganze noch einmal anders herum zurück nach Tiberias.

Die Strecke ist durchgehend asphaltiert und weitgehend flach. Nur beim Ort Kinneret ist vor bzw. nach dem Jordan eine Steigung zu bewältigen. Wie wir am Morgen bereits sehen konnten, ist die Strecke hervorragend bis zum Ende des Laufes abgesperrt und verkehrsfrei.

Zum Gesamtangebot der Veranstaltung gehört noch ein Zehnkilometerlauf. Dieser startet nach dem Marathon und führt auf der Marathonstrecke 5 Km am See entlang bis zu einem Wendepunkt und zurück nach Tiberias.


See und Berge


Wir laufen mit Blick auf den See zur Linken aus Tiberias hinaus. Linker Hand liegen die heißen Quellen von Tiberias, touristisch bestens erschlossen und vermarktet. Die Hotels bleiben hinter uns und die erste Verpflegungsstelle wird passiert. Es gibt Wasser in kleinen Flaschen mit verschiedenfarbigen Verschlüssen. Die Flaschen sind zum einen recht praktisch, zum anderen eine große Sauerei. Sie fliegen zumeist nach ein oder zwei Schluck auf die Straße. Sofort sind aber freundliche Helfer zur Stelle und sammeln den Flaschenmüll wieder ein.

Wir laufen am Abzweig zur Jugendherberge Poriya vorbei. Ein Schild weist auf den bewaldeten Hügel Switzerland hin, der sich oberhalb der Jugendherberge erstreckt. Oben sitzen gerade Doris und Susanne beim Frühstück. Sie werden gleich zu Fuß den Berg hinab steigen und nach Tiberias am See entlang wandern, um uns im Ziel zu empfangen.

Ich überlege einen Moment nach oben zu laufen und mich am Frühstück zu beteiligen, verwerfe den Gedanken aber rasch und erfreue mich am Lauf in der schönen Landschaft Galiläas. Es macht einfach Spaß, so am See entlang zu laufen. Ich entdecke vieles Bekannte  und werde sogar von einem Läufer wiedererkannt.

Viele Läufer sprechen mich an und fragen, woher ich komme. Alle sind freundlich und wollen dann wissen, woher aus Germany. Es entwickeln sich nette Gespräche. Ich liebe diese lockere Atmosphäre. Stress und Blicke auf die Uhr – Fehlanzeige. Und das, obwohl ich in einem Bereich laufe, wo es um die magische Vierstundenmarke geht.

Ich lasse es ohne Stress locker laufen. Da, vor dem Aufstieg hinter Kinneret, steht der Erste-Hilfe-Roller unbemannt in der Landschaft. Klar, dass ich aufsitze. Ohne Schlüssel lässt sich der Roller aber nicht starten und ich mache weiter zu Fuß.

 


Gut, dass ich meinen rechten Laufschuh vorne getapt habe. Hatte ich mir doch den ganzen vorderen Teil schon in Ein Gedi am Toten Meer bei einer Wanderung an einem Stein aufgerissen.

Hinter der Yerach High School haben wir die Höhe erreicht und laufen hinunter zum Jordan, der wenige Meter zuvor den See Genezareth verlassen hat und hier noch ein Fluss ist. Wenig später zapfen ihm die Israelis nahezu alles Wasser ab und nutzen es für ihre hochentwickelte Landwirtschaft im Jordantal. Im Toten Meer kommt jedenfalls vom Jordan kaum mehr etwas an.

Rechts von der Brücke über den Jordan kann ich auf die Stelle sehen, wo Johannes der Täufer gewirkt haben soll. Yardenit heißt der Ort, den man kostenfrei besichtigen und dabei Biber beobachten kann.

 

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