marathon4you.de

 

Laufberichte

Ruedi rennt: 9 Tage, 9 Marathons

08.08.14 Special Event
 

Die Dankbarkeit laufen zu können, ist für mich derzeit ein noch zentraleres Thema als zuvor. Dass es anderen gleich geht, fällt mir besonders dann auf, wenn ich Ausschreibungen und Projektbeschreibungen zu Läufen für einen guten Zweck lese.

Ruedi Frehner (Für Nicht-Schweizer: Das „e“ in Ruedi wird wie das kurze „e“ bei Ruhe ausgesprochen) ist einer, der nicht nur bei solchen Benefizläufen dabei ist, sondern mit seinem Projekt RUEDIRENNT.CH solche Veranstaltungen initiiert.

Neuste Unternehmung ist das Projekt „Gemeinsam Grenzen verschieben“.  Zusammen mit Reto Hunziker, der als Protagonist von www.1333km.ch Spenden sammelnd zu Fuß von der Quelle des Rheins bis zu seiner Mündung unterwegs war, ist Ruedi nun während neun Tagen unterwegs.

Während neun Tagen laufen sie täglich einen Marathon, sammeln Spenden und umrunden dabei die Schweizer Landesgrenzen im Maßstab 1:5, womit fast 380 Kilometer zusammenkommen.
Wie bei bisherigen Projekten ist Laufbegleitung auf den einzelnen Etappen herzlich willkommen, ob den ganzen Tag oder nur auf einem Teilstück, ist egal. Ziel und Wunsch ist es, dass Ruedi und Reto auch in diesem Jahr keinen Meter alleine zurücklegen müssen.

Für den Auftakt sieht das schon ganz gut aus. Wir sind eine ansehnliche Gruppe, die sich auf dem Sechseläutenplatz in Zürich trifft. Das House of Switzerland, bekannt aus Sotschi, markiert das Event Center, das hier für die Leichtathletik EM aufgebaut ist.

Beim Stand von Ruedis Arbeitgeber und Projektsponsors gibt es Gruppenfotos, EM-Singlets und Informationen von Ruedi. Wichtig ist dabei auch die Vorstellung der Ehefrauen der beiden, welche mit ihrem fliegenden Verpflegungsposten – heute verstärkt durch Ruedis Sohn - für die Versorgung aller Teilnehmer verantwortlich zeichnen.

Kurz nach 09.00 Uhr beginnt das Abenteuer. Durch das Niederdorf, vorbei an Leuten, welche übergangslos beim letzten und ersten Bier des Tages sitzen, geht es zum Irchel. Durch den Park und den Wald kommen wir zum Zoo. Für die Streckenführung ist Reto mit GPS zuständig. Ob er richtig unterwegs ist, kann per App oder auf der Website mitverfolgt werden. Logisch ist die Wahl der Abzweigungen nicht unbedingt, das sind die Landesgrenzen aber auch nicht zwingend. Entsprechend fällt auch die Summierung der Höhenmeter aus. Insgesamt über 9000 Höhenmeter werden in diesen neun Tagen überwunden. Die heutige Etappe liegt da sehr gut im Schnitt und das spüre ich auch je länger je mehr.

Nicht beeindrucken davon lässt sich Daniel Raum. Die „laufende Nase“ ist auch dabei – natürlich wieder jonglierend. Der Weltrekordler in dieser besonderen Disziplin über 50km und im 6-Std-Lauf wird sich Ende September an neue Rekordversuche wagen und probieren, den Titel über 50 Meilen nach Europa zu holen.

Neue Laufbekanntschaften, Gespräche und mir nur abschnittsweise bekannte Strecken machen diesen Laufausflug sehr kurzweilig. Dazu werden wir an den mobilen Verpflegungsstellen bestens versorgt. Meinen Rucksack hätte ich nicht mitnehmen müssen, doch als Aufbautraining brauche ich ihn – und nicht nur ihn…

War es beim Start noch bedeckt und regnerisch, ändert sich die meteorologische Situation zusehends, so dass mir die Anstiege in der schwülen Wärme immer mehr zu schaffen machen. Da können mich auch die Wahnsinnsvillen in Herrliberg nicht davon ablenken. (Ich hoffe einfach, dass deren Bewohner eine ihrem Reichtum entsprechende Spendenbereitschaft besitzen…).

Nach einer weiteren Verpflegung wäre noch ein Viertel der heutigen 44km zu bewältigen, doch ich entscheide mich, an dieser Stelle auszusteigen, damit ich den Rest der Truppe nicht von ihrem geplanten Kilometerschnitt abhalte.

Mit mir zusammen gehen Karin, Rolf und Bernd hinunter zum See und zurück nach Meilen, wo wir an der Schifflände einkehren (Bernd, nochmals herzlichen Dank für die halbe Weiße!), uns am See mehr oder weniger abkühlen und dann mit dem Schiff zurück nach Zürich fahren.

Auf dem Weg zum S-Bahn-Bahnhof Stadelhofen kommen wir wieder an den schon aufgebauten Tribünen für den EM-Marathon und wieder am Sechseläutenplatz vorbei, wo wir in der Menschenmenge den Titelverteidiger Viktor Röthlin treffen. Aus einem Trainingslager kennt er Karin und Rolf und macht deshalb für uns eine Ausnahme und signiert unsere EM-Shirts.

Ich wünsche ihm, dass er sich über einen erfolgreichen Abschiedsmarathon freuen kann, während ein paar Stunden nach seinem Zieleinlauf Ruedi und Reto auch wieder in Zürich eintreffen und auf  einen erfolgreichen Abschluss ihres Projektes mit vielen Spendenfranken blicken können.

Weitere Informationen auf:
www.ruedirennt.ch

Die Spenden kommen folgenden Organisationen zugute:
• Ärzte ohne Grenzen
• Krebsliga Zürich und Graubünden
• Kinderheim Therapeion Zizers

Laufbegleitung herzlich willkommen!

 


 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024