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Laufberichte

Marathon des Alpes-Maritimes: Was gibt es Schöneres?

10.11.13

Dieses Jahr wird für mich als Marathonsammler ein Jahr der Superlative. Im Februar der Marathon auf den Seychellen, im Sommer einen Nacht-Marathon in Belgien, im September auf der Chinesischen Mauer, im Oktober den Gourmet-Marathon in Twente Niederlande, dazwischen noch viele Marathons in ganz Deutschland und jetzt nochmal in der Sonne an der Côte d'Azur im wunderschönen Nizza.

Der Marathon des Alpes Maritimes Nice-Cannes, der erst zum 6. Mal stattfindet, hat sich mit seinen Teilnehmerzahlen bereits zur Nr. 2 in Frankreich nach Paris entwickelt.

Die Côte d`Azur ist Teil der französischen Mittelmeerküste und umfasst ca. 120 km zwischen Menton an der italienischen Grenze bis nach St. Tropez. Viele Promis und Möchtegern-Promis sind hier ansässig und genießen das angenehme, mediterrane Klima mit nur rund 50 Regen-, aber über 300 Sonnentagen im Jahr.

Magnifique Côte d`Azur. Ja, die Sonne ist es, die viele Menschen im Spätherbst an die Côte d'Azur zieht. Auguste Renoir kam wegen seiner rheumatischen Beschwerden, weil er sich in dem milden Klima Schmerzlinderung erhoffte. Er lebte hier von 1903 bis zu seinem Tod 1919. Henri Matisse kam wegen einer chronischen Bronchitis und blieb. „ Als mit klar wurde, dass ich dieses Licht jeden Morgen sehen würde, konnte ich mein Glück kaum fassen“, sagte er. 

Schon vor 200 Jahren wurde von einem zauberhaften Land gesprochen, das keinen Winter kennt. Von dem unvergleichlich hellen Licht schwärmten schon vor 100 Jahren die Maler und Fotografen. Wer einmal den Sonnenaufgang über dem Mittelmeer bei Nice erlebt hat, weiß von was die Rede ist.

1834 kam als einer der ersten Touristen der britische Lordkanzler Brougham an die Côte d'Azur. Damals gab es nur schlechte Wege und in den angrenzenden Bergen lebten die gefürchteten Esterel-Banditen. Er blieb und wurde in dem damaligen Fischerdorf gesund. Das zog nach und nach mehr Engländer in diese Gegend. Ein englischer Pfarrer legte 1849 eine Uferpromenade an, die bis heute als „Promenade Anglais“ bekannt ist. Die Promenade wurde erst in der 2. Hälfte des 19. Jh. zeitgleich mit dem Bau der großen Hotels direkt am Meer nach und nach erweitert.

Für dieses Wochenende heißt es: Laufen und Urlaub machen in einer der schönsten Gegenden der Welt. Per Flug geht’s von Frankfurt  nach Nice und dann per Bus direkt in die Altstadt zu unserem Hotel.

Es ist Freitagmittag und die Sonne verwöhnt uns mit angenehmen 20 Grad. Am Nachmittag hole ich noch meine Startunterlagen ab. Ein hochwertiges Funktions-Shirt gibt es schon heute, den Rucksack erst im Ziel als Finisher-Geschenk. Die Zeitnahme erfolgt über einen Chip in der Startnummer. In den Zelten gibt es noch eine Marathonmesse. Dort stellen sich die an der Strecke liegenden Ort vor, sowie einige Laufveranstalter. 

Die wichtigsten Daten zum Lauf: Start um 8 Uhr in Nice auf der Promenade des Anglais, Ziel spätestens nach 6 Stunden in Cannes, Intercontinental Carlton. Durchschnittliche Temperaturen 11 – 18 Grad. Die Teilnehmergebühr beträgt je nach Anmeldedatum zwischen 45€ und 75€. Im Startgeld ist enthalten: Rucksack, die Streckenverpflegung, freier Eintritt in den Intercityzug zurück nach Nice, Funktions-Laufshirt und Finisher Medaille.

Den Samstag nutzen wir, um Monaco zu erkunden. Die Busverbindung in das 35 km entfernte Fürstentum kostet nur 1,50 €. Schon wegen der Aussicht über die herrlichen Buchten lohnt sich dieser Ausflug.

Sonntag - Marathontag:

Der 6. Marathon des Alpes Maritimes führt uns 42,2 km von Nice entlang der Französischen Riviera nach Cannes. Start ist um 8 Uhr auf der Promenade des Anglais direkt am Meer. Mein Fußweg sind ca. 500 m vom Hotel auf den Platz Massena,  wo man die Kleiderbeutel abgibt. Dann geht es zur Promenade direkt an Küste,  wo eindrucksvoll die Sonne aus dem Meer auftaucht und der Tag anbricht.

Wie bei allen Marathons dieser Größe (hier sind es über 12.000 Teilnehmer insgesamt), gibt es Startblöcke für verschiedene Endzeiten. Da es durch den Chip die Nettolaufzeit gibt, braucht man nicht zu schummeln. Zusätzlich gibt es auch noch Pace-Maker für die Zeiten von 3h bis 4h30.

Um 8 Uhr erfolgt der Start und schon nach 3 Minuten bin ich von ziemlich weit hinten über der Matte. Die Warmhalte-Klamotten fliegen zur Seite und mit der Sonne im Rücken geht es los. Der Startplatz ist wunderschön zwischen dem Meer und dem Park  Les Jardins Albert 1 gelegen und trotzdem inmitten der dicht bebauten Stadt. Links schaut man auf das blaue Meer und begreift, woher die Bezeichnung Côte d`Azur kommt, rechts sieht man die alten und ehrwürdigen Gebäude aus noch glanzvollerer Zeit. Aus all der Pracht kann sich das legendäre Hotel Negresco noch abheben. Wegen seiner herausragenden Architektur wurde es vom Ministerium für Kultur ausgezeichnet. Von vielen Balkonen wird uns zugejubelt.

Kilometerweit laufen wir auf der Promenade zwischen Meer und feudalen Hotels. Erst bei km 4,5 verlassen wir die Küste, um auf rund 5 km den Aéroport International Nice Côte d’Azur zu umrunden. Hier werden an zwei Terminals rund 10 Mio. Fluggäste jedes Jahr abgefertigt. Die Reichen lassen sich per Hubschrauber-Shuttle ins rund 35km entfernte  Monaco fliegen.

Bei km 5 dann die erste Verpflegungsstelle. Schön, dass man hier Pappbecher und kein Plastik benutzt. Wir kommen am Phoenix-Park vorbei. Auf 7 Hektar gibt es sieben verschiedene tropische und subtropische Klimazonen mit Pfauen, Enten, exotischen Fische, Insekten und Spinnen. Der Park ist auch wegen seiner floralen Vielfalt sehr beliebt.

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